Software, Services und Plattformen - die Blockchain-Technologie durchdringt zusehends die Unternehmenswelt. Wir zeigen Ihnen zehn Blockchain Startups, die Sie kennen sollten. [...]
WAVES PLATFORM
Glauben Sie, Ihre Kunden wären von einem Blockchain-basierten Loyalty-Programm oder Voting-System begeistert, wollen e saber nicht selbst auf die Beine stellen? Dann ist die Waves Platform die richtige Anlaufstelle für eine maßgeschneiderte Whitelabel-Lösung. Die Blockchain-Plattform beherbergt bereits 5000 verschiedene Arten von Tokens.
Das Startup sucht mit Hilfe einer neuen Blockchain-Technologie auch nach Wegen, um den Transaktions-Durchsatz zu erhöhen. Statt ein großes Bündel von Transaktionen in regelmäßigen aber langen Intervallen zu übertragen, transferiert das „Waves-NG“-System die just-in-time und bündelt wenige davon in sogenannten Microblocks, von denen hin und wieder einer zum „key block“ erklärt wird. Im Prinzip funktioniert das in etwa so wie der Komprimierung eines digitalen Videostreams: Nachdem ein Key Frame übertragen wurde, werden bis zum nächsten Key Frame nur noch die Veränderungen zwischen den einzelnen Bildern übertragen.
ETHEREUM
Während Bitcoin als digitales Zahlungsmittel entworfen wurde, hat man bei Ethereum größere Pläne für seine Blockchain. Denn die wurde von Grund auf so entworfen, dass damit nicht nur Transaktionen aufgezeichnet werden können, sondern auch Code ausgeführt werden kann. So werden Smart Contracts ermöglicht: Transaktionen, die quasi für sich selbst entscheiden, wann sie für die Ausführung bereit sind.
Die Smart Contracts auf der Ethereum-Plattform sind in einer neuen Programmiersprache namens Solidity geschrieben und werden auf der dezentralisierten Software-Plattform Homestead ausgeführt. Die Smart Contracts können beispielsweise verwendet werden, um private Kryptowährungen zu schaffen, Crowdfunding-Geschäfte zu managen oder autonome demokratische Organisationen abzubilden.
Vertrauen basiert bei Ethereum auf dem Grundsatz, dass der Code das Gesetz ist. Was zu Problemen führt, wenn jemand Fehler macht. Einige Male musste deshalb schon von Menschenhand „nachgebessert“ werden.
Zum ersten Mal geschah es im Juni 2016, als es jemandem gelang, ein „Loophole“ in einem Smart Contract auszunutzen, der einen Wagniskapitalfonds namens „The DAO“ zum Inhalt hatte. Dabei wurde ein Drittel des Werts vernichtet. Um den Exploit rückgängig zu machen, mussten alle Ethereum-User um Zustimmung für eine Modifikation des „shared ledger“ gebeten werden. Diejenigen, die akzeptiert haben, nutzen nun die Ethereum-Blockchain, alle anderen die Ethereum-Classic-Blockchain. Für viele User ist dieser Fork transparent: Die Blockchain, die sie nutzen, wächst weiter wie zuvor. Der einzige Nachteil ist, dass sie mit Geschäftspartnern auf der jeweils anderen Gabelu-ng der Ethereum-Blockchain nun nicht mehr interagieren können.
Der zweite Vorfall spielte sich im November 2017 ab. Dabei wurde versehentlich ein Bug in hunderten von „Smart Wallets“ von Parity ausgelöst, der dazu führte, dass die darin enthaltenen Kryptowährungs-Bestände unwiederbringlich weggeschlossen wurden. Dabei geht es um ein Volumen von circa 160 Millionen Dollar. Es könnte also schon bald der nächste Ethereum-Hard Fork anstehen.
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R3
Das Blockchain-Startup R3 betreibt einen „distributed ledger“ namens Corda, den Sie selbst auf Microsoft Azure ausführen können. Corda kann auf die Unterstützung von rund 100 Finanzinstitutionen zählen und wurde für diese Branche entworfen. Auch Corda ermöglicht Smart Contracts – im Gegensatz zur Ethereum-Blockchain sind diese schlauen Verträge aber ausschließlich dazu da, finanzielle Transaktionen abzubilden.
Zwar ist das Corda-„Kassenbuch“ ebenfalls allgemein zugänglich – allerdings ist der Austausch von privater Kommunikation zwischen den Parteien hier möglich. Denn vielleicht wollen sie zwar das Transaktionsvolumen in der Blockchain verankert wissen, nicht aber die Details über ein bestimmtes Geschäft. Die Transaktionspartner der R3-Plattform kennen sich untereinander und jeder Smart Contracts muss durch einen Vertrag in der „echten Welt“ nochmals bestätigt werden. Für den Fall, dass es zum Disput kommt.
GEM
Das Startup Gem will die Blockchain-Technologie zur Schaffung von Systemen nutzen, die einen kontrollierten Zugang zu bestimmten Informationen ermöglichen – etwa über einen bestimmten Markt oder eine spezifische Branche. In erster Linie will das Startup damit Healthcare-, Supply-Chain- und Versicherungs-Applikationen adressieren. Hier ist der Zugang zu Informationen von entscheidender Bedeutung, die Vertrauensprobleme aber immens. Mit GemOS können Unternehmen sich mit jedem Data Store oder Blockchain-Netzwerk verbinden – sagt Gem.
Viele Unternehmen – etwa in der Autoversicherungs-Branche – könnten ihren Kunden nach Meinung des Blockchain-Startups bessere Angebote machen. Wenn sie Zugang zu mehr Informationen hätten. Die Kunden wiederum sträubten sich dagegen, Daten ihrer Fahrzeuge oder zu ihrer Krankengeschichte freizugeben. Die Lösung von Gem: Die Daten werden verschlüsselt und mit einer zentralisierten Datenbank verknüpft – der Blockchain. Und zwar so, dass nur autorisierte Parteien darauf zugreifen können.
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BIGCHAINDB
Eine Blockchain ist eigentlich bereits eine Datenbank – nur kann man sie nicht so einfach durchsuchen. Das will BigchainDB ändern und bietet deshalb eine skalierbare, durchsuchbare Datenbank mit den traditionellen Blockchain-Charakteristika der Unveränderlichkeit und Dezentralisierung.
Das BigchainDB-System fungiert dabei als eine Art Datenpunkt-Föderation: Jeder Knotenpunkt führt dabei den Blockchain-Layer von BigchainDB aus – zusätzlich zu traditionellen Datenbanken wie MongoDB oder RethinkDB. Das Startup empfiehlt dabei den Einsatz von Server-Clustern, die idealerweise von jeweils verschiedenen Personen kontrolliert werden und sich an verschiedenen Orten befinden.
Eine öffentliche Instanz von BigchainDB – die „Interplanetary Database“ – können Sie sich hier ansehen. Laut BigchainDB entstehen derzeit verschiedene Blockchain-Applikationen für Partner in der Automotive-, Energie- und Supply-Chain-Branche.
Mit Material von IDG News Service.
*Peter Sayer ist Korrespondent des IDG News Service und Florian Maier beschäftigt sich für die computerwoche.de mit vielen Themen rund um Technologie und Management
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