10 Dinge, die Sie im Netz besser nicht tun sollten!
Bei der Konfiguration eines Netzwerks oder der dazugehören Client-Rechner kann viel falsch gemacht werden. Wir zeigen Ihnen 10 Fehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten. [...]
FEHLER 10 – ZU KOMPLIZIERT
Ein guter alter Klassiker: Selbst für einen simplen Druckserver, auf den alle Mitarbeiter drucken dürfen, legen Administratoren umfangreiche Konfigurationen über die AD-Zugehörigkeit fest. Viel zu kompliziert – ein Unix/LPR-Printserver kann auch ohne AD-Mitgliedschaft problemlos existieren. Machen Sie es nicht so kompliziert!
FEHLER 9 – BYOD OHNE MANAGEMENT
Die einfachste Form von BYOD wäre die Erlaubnis, dass jeder Mitarbeiter mitbringen darf, was er will und DHCP-Leases an alle Geräte verteilt werden, die eine IP-Adresse anfragen. Das ist aber kein BYOD (Bring Your Own Device), sondern ein komplett ungeschütztes Netzwerk. Administratoren müssen Geräte die im eigenen Netzwerk aktiv sind autorisieren – ansonsten droht irgendwann Chaos.
FEHLER 8 – OFFENE TÜREN
Klingt naheliegend, wird aber oft nicht beachtet: IT-Infrastrukturgeräte wie Server, Switches oder Router dürfen nicht einfach zugänglich sein. Eine verschlossene Tür ist das Mindeste und die Schlüsselberechtigung gilt es möglichst eng zu fassen. Niemand, außer der IT, muss Zutritt haben. Wird der Raum mit anderem technischen Equipment geteilt, so müssen verschließbare Schränke angeschafft werden.
FEHLER 7 – KEINE BANDBREITENBESCHRÄNKUNG
In kleinen, überschaubaren Netzwerken macht sich kein IT-Profi Gedanken über die Bandbreite. In verteilten Umgebungen mit WAN-Strecken ist eine Definition von Maximalwerten zwingend erforderlich. Ansonsten macht ein einziger HD-Stream oder ein komplexes PDF-Dokument, gescrollt in einer Remote Desktop Verbindung, das komplette Netzwerk dicht.
FEHLER 6 – UNKONTROLLIERTER NETZWERKVERKEHR
Was sich zu Hause mit Fritzbox & Co abspielt, dürfte kaum von Interesse sein. Im Unternehmensnetzwerk müssen Administratoren wissen was vor sich geht. Logfiles nicht zu analysieren, laufende Prozesse oder Systemdienste nicht zu kennen, ist ein garantierter Weg in die Katastrophe.
FEHLER 5 – SCHLECHTE KENNWÖRTER
Die Authentifizierung über Benutzername und Passwort ist die gängige Anmeldemethode – nicht nur gegenüber einem Netzwerkdienst wie dem Active Directory, sondern auch bei aktiven Netzwerkkomponenten. Das Standardpasswort eines Routers unverändert zu lassen, ist ebenso ein gravierendes Sicherheitsrisiko, wie ein zu einfaches Kennwort mit nur wenigen Buchstaben. Ein Passwort wie KEIN ist in weniger als einer Sekunde von einer Brute-Force-Attacke geknackt.
FEHLER 4 – KEINE UPDATES
Moderne Betriebssysteme enthalten Millionen Zeilen an Programmcode, da verwundert es kaum, wenn es zu Fehler kommt. Wer seine Server- und Client-Computer nicht auf dem aktuellem Stand hält, erhöht die Gefahr aufgrund von Programmfehlern in Sicherheitsprobleme zu laufen. Dieser Hinweis gilt natürlich auch für Anwendungssoftware wie Adobe & Co und insbesondere für die Java-Plattform. Jeder simple Vulnerabilitäts-Scanner identifiziert, ohne besonderen Aufwand, fehlerhafte Software, die über Exploits angreifbar sind.
FEHLER 3 – DIREKTE UNTERNEHMENSKOPPLUNG
Mal eben schnell ein paar Büros im Netzwerk eines Partners anbinden. Einige Router-Einträge und schon ist alles erledigt. Und sei das Verhältnis noch so gut: Stellen Sie zumindest eine Firewall zwischen die beiden Netzwerke. Auch ohne böse Absicht aus dem Partnernetz, ist die eigene Umgebung sicherer, wenn eine Firewall den direkten Querzugriff unterbindet.
FEHLER 2 – NAMENSAUFLÖSUNG
Nutzen Sie ausschließlich Namensserver von vertraulichen Anbietern, beispielsweise direkt von Ihrem Provider. Fragwürdige Server leiten den Netzwerkverkehr möglicherweise auf gehackte Webseiten weiter. Die Gefahr, die von DNS-Umleitungen ausgeht, ist hoch und existierend: Einmal an einer falsche Amazon-Webseite angemeldet und schon ist das Konto nicht mehr sicher.
FEHLER 1 – ANY – ANY
Definieren Sie niemals eine Regel „Any – Any“ auf der zentralen Firewall. Dann können Sie auch gleich die Firewall weglassen und einen deutlich billigen Router nehmen. „Jeder mit Jedem“ bedeutet komplette Deaktivierung jeglichen Schutzes. Im Zweifelsfall immer einen Profi hinzuziehen, ehe ein Laie sich an die Konfiguration der Firewall macht.
*Thomas Bär, Autor, ist seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig
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