Selbst eingefleischte Windows-Administratoren müssen zugegeben, dass es durchaus Gründe gibt, ein Linux-System im eigenen Netz einzusetzen. Wir stellen 10 Fakten sowie Kommandos und Einstellungen vor, die helfen können, Linux-Systeme in den Griff zu bekommen. [...]
Gerade wenn es um die Zuständigkeiten für IT-Systeme in Betrieben geht, die sich selbst zu den KMU-Firmen rechnen, bekommen die Verantwortlichen schnell die Aufgabe, komplett alle Server-Systeme zu überwachen und zu betreuen. Und so sieht sich dann mancher gestandene Windows-Administrator plötzlich mit der Aufgabe betreut, auch einen Linux-Server unter seine Fittiche zu nehmen.
Das ist in der Regel kein Problem, da diese Server normalerweise sehr stabil und zuverlässig arbeiten. Trotzdem müssen die Systembetreuer sicher von Zeit zu Zeit einige administrative Aufgaben auf diesen Systemen verrichten und dann ist es gut, wenn auch Windows-Administratoren wissen, wie sie mit den Linux-Systemen umgehen können. Wir haben einige grundlegende Fakten und vor allen Dingen einige grundlegende Kommandos für Linux-Systeme herausgesucht und sie in den Kontext zu den entsprechenden Windows-Befehlen und -Gegebenheiten gestellt.
FAKT 1: DISTRIBUTIONEN, UNTERSCHIEDE, GEMEINSAMKEITEN
Wer ein Windows-System kauft, der bekommt immer das gleiche einheitliche Betriebssystem geliefert, sieht man einmal von so radikalen Änderungen ab, wie sie Microsoft den Anwendern mit Windows 8 zumutete. Ein entscheidender Faktor ist dabei die Tatsache, dass er nur einen Hersteller gibt, der das Windows-Betriebssystem entwickelt und auf den Markt bringt. Eine kurze Suche im Internet mit dem Stichwort „Linux“ zeigt aber bereits, dass ein „Produkt Linux“ so nicht existiert:
Sowohl bei den Server- als auch bei den Desktop-Versionen der Linux-Systeme bieten Hersteller wie Red Hat oder Suse sowohl freie als auch kommerzielle Ausprägungen ihres eigenen Linux-Systems an. Eine ganze Reihe anderer Organisationen wie Debian oder die darauf aufsetzende Ubuntu-Distribution sind nur zwei Beispiele aus der großen Auswahl von weiteren Ausprägungen des Linux-Systems. Alle nutzen ähnliche oder sogar die gleichen Open-Source-Programme, aber jeder Anbieter versucht seine Distribution mit eigenen Installationsprogrammen, verschiedensten Desktop- und Oberflächenalternativen sowie ergänzten Programmen von Drittherstellern zu ergänzen. So finden sich dann auch bei den Linux-Servern ganz unterschiedliche Ausprägungen, von Systemen mit einer ausgereiften grafischen Oberfläche bis hin zu rein über die Kommandozeile gesteuerten Versionen.
Was aber die meisten Linux-Systeme (und auch viele alte Unix-Systeme) eint, ist die Bedienung über die Kommandozeile mit Hilfe einer Shell. Bei den meisten Linux-Systemen wird es dabei um die „Bash“, die „Bourne-again-shell“, handeln. Das ist eine freie Software, die als Teil des GNU-Projekts zur Verfügung steht. Windows-Administratoren, die mit dieser Shell und den entsprechenden Linux-Kommandos umgehen können, werden sich auf den meisten Linux-System unabhängig von der installierten Oberfläche gut zurechtfinden. Windows-Profis, die bis jetzt noch keine Gelegenheit oder Lust hatten, sich trotz der voranschreitenden Verbreitung der PowerShell mit der Kommandozeile zu befassen, haben hier nun also die Gelegenheit dazu: Denn trotz (oder gerade wegen) der vielen unterschiedlichen Desktops und Oberfläche, die auf den unterschiedlichsten Linux-Derivaten bereitstehen, bleibt die Kommandozeile das Mittel der Wahl, wenn es um die Verwaltung dieser Systeme geht.
Tipp: Wenn Ihr Linux-System mit einer grafischen Oberfläche startet und kein Icon für Terminal mit der Shell auf dem Desktop zu finden ist, so nutzen Sie die Tastenkombination Alt+F2 und geben dann den Suchbegriff „Terminal“ oder auch „xterm“ ein.
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