Das Smart Home verspricht Behaglichkeit und Bequemlichkeit. Mit diesen Tipps bleibt es auch sicher. [...]
Immer mehr Anwender setzen Smart-Home-Lösungen ein. Dazu gehört die Steuerung der Heizung, das Ein- oder Ausschalten der Beleuchtung oder auch das Öffnen des Garagentors. Auch Alarmanlagen und viele andere Systeme im Haus lassen sich mittlerweile über die Home-App und andere Lösungen steuern. Da darf der Sicherheitsaspekt nicht zu kurz kommen . So schützen Sie sich vor unliebsamen Überraschungen.
TIPP 01: SMARTPHONE SCHÜTZEN – APPS, KENNWÖRTER, VERLUST DES GERÄTES
Normalerweise bedient man die einzelnen Smart-Home-Komponenten mit dem Smartphone, zum Beispiel dem iPhone. Aus diesem Grund sollte das Gerät natürlich bestens geschützt sein. Dazu gehört die automatische Sperrung des Gerätes genauso, wie das Verwenden sicherer Kennwörter und PINs. Geht das iPhone verloren, muss es über die Funktion „iPhone suchen“ aufzufinden oder zumindest löschbar sein, denn ansonsten hat der Finder oder Dieb Zugriff auf die Funktionen Ihres Smart Homes – angefangen von der Eingangstür.
Grundsätzlich sollten Sie auf dem Smartphone keine Apps aus unbekannten Quellen nutzen. Auf dem iPhone bekommen Sie Apps von außerhalb des App Stores nur nach einem Jailbreak – davon ist dringend abzuraten, wenn Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung digitalisiert haben. Jede unbekannte App, die Sie auf einem Smartphone installieren, reißt eine potentielle Sicherheitslücke.
TIPP 02: STANDARDKENNWÖRTER ÄNDERN UND SICHERE KENNWÖRTER VERWENDEN
Für jedes Gerät, dass Sie im Smarthome einsetzen sollten Sie das Standardkennwort ändern, und ein sicheres Kennwort verwenden. Verwalten Sie die Kennwörter entweder mit Tools wie 1Password, KeePass oder anderen Programmen zur sicheren Verwaltung von Zugangsdaten . In jedem Fall verwenden Sie möglichst sichere Kennwörter, die aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie aus Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Außerdem sollten sie so lange wie möglich sein. Jedes Gerät bekommt zudem einen anderen Passcode.
Lassen die Geräte auch die Umbenennung ihrer Namen zu, dann sollten Sie das auch erledigen, ansonsten lassen sich Smart-Home-Geräte zu leicht identifizieren.
TIPP 03: BEI ANBINDUNG AN DAS WLAN SICHERHEITSSTANDARDS BEACHTEN
In der Regel verknüpfen Sie Smart-Home-Geräte mit Ihrem WLAN. Schon beim Kauf ist daher darauf zu achten, dass die Geräte auch möglichst sichere Einstellungsmöglichkeiten für das drahtlose Netz bieten, und mindestens den Verschlüsselungsstandard WPA2 verwenden. Bei jedem Gerät wählen Sie anschließend die maximal sicheren Einstellungen.
TIPP 04: BEI SICHERHEITS-GERÄTEN WIE KAMERAS UND CO AUF BATTERIESTAND ACHTEN
Sicherheitskritische Smart-Home-Geräte wie Funkschlösser, Alarmanlagen, Kameras, Bewegungsmelder und andere, arbeiten in vielen Fällen mit Batterien. Ist diese leer, stellt die Maschine ihre Funktion natürlich ein. Aus diesem Grund ist eine rechtzeitige Überprüfung unerlässlich, ob das Gerät in seiner Steuerungs-App den Batterie-Status anzeigen kann und unter Umständen sogar eine Benachrichtigung verschickt, wenn der Ladestatus der Batterie kritisch wird. Die Einstellungen setzen Sie auf dem Gerät gegebenenfalls so, dass keine Sicherheitslücken entstehen, wenn die Batterie leer ist. Zeigt die App den Ladezustand der Batterie nicht an, sollten Sie sich besser für ein anderes Produkt entscheiden.
TIPP 05: UPDATES INSTALLIEREN – AUCH AUTOMATISCH
Auf den Dingen des IoT ist immer eine Software installiert. Die Hersteller entwickeln diese ständig weiter und bieten Updates zur Installation an. Selbstredend sollten Sie Aktualisierungen mit neuen Funktionen oder geschlossenen Sicherheitslücken möglichst schnell installieren. Viele Geräte bieten für Updates auch eine Automatik an, aktivieren Sie diese, falls vorhanden.
TIPP 07: SMART-TV ABSICHERN
Smart-TVs sind in den letzten Jahren wegen etlicher Sicherheitslücken stark in Verruf geraten. Eingebaute Kameras und Mikrofone lassen sich kapern und damit auch das Smart Home angreifen. Aus diesem Grund deaktivieren Sie besser alle nicht benötigten Komponenten in Ihrem Smart TV und installieren stets die neusten Updates. Verzichten Sie zudem auf unbekannte und überflüssige Apps, sie könnten Lücken in Ihre Sicherheit reißen. Generell kann es auch sinnvoll sein, den Smart TV in einem eigenen Netz zu betreiben, zum Beispiel im Gast-WLAN des Internetrouters.
TIPP 08: VOR DEM KAUF REZENSIONEN BEACHTEN, IM INTERNET RECHERCHIEREN
Vor dem Kauf eine intelligenten Haushaltsgegenstandes ist eine umfangreiche Internet-Recherche über die verschiedenen Geräte sehr hilfreich. Vor allem bezüglich der Sicherheit sollten Sie sich schlau machen. Lesen Sie Rezensionen und forschen Sie nach bekannten Sicherheitslücken; finden Sie heraus, ob der Hersteller regelmäßig seine Produkte aktualisiert und ob das Gerät den aktuellen Sicherheits-Standards entspricht. Verlassen Sie sich nicht nur auf die Beratung eines Fachverkäufers, sondern informieren Sie sich ausführlich über die zur Wahl stehenden Produkte. Suchen Sie vor allem nach den Begriffen „Sicherheit“, „Sicherheitslücke“ und „Update“.
TIPP 09: OPTIMALE SICHERHEITSEINSTELLUNGEN SETZEN – AUTOMATISCHE SPERRE VON SCHLÖSSERN
Wenn Sie ein Gerät aufsetzen, dann schauen Sie sich alle Einstellungen genauer an. Aktivieren Sie alle Sicherheits-Einstellungen und setzen Sie diese auf die neusten und sichersten Optionen. Sinnvoll ist zum Beispiel das automatische Sperren von Schlössern, wenn die Batterie eines Funkschlosses leer ist, oder das Aktivieren von Benachrichtigungen, wenn bestimmte Zustände eintreten.
Deaktivieren Sie im Zweifelsfall sicherheitsrelevante Funktionen in den Smart-Home-Geräten und solche, die Sie nicht benötigen. Vor allem Online-Zugriffe von außen sollten Sie blockieren, wenn Sie den externen Zugang nicht benötigen.
TIPP 10: EIGENES WLAN BESSER ABSICHERN
In den meisten Fällen finden die Geräte im Smart Home Anschluss an das WLAN, das auch ohne IoT-Komponenten optimal gesichert gehört. Stellen Sie im Internetrouter vor allem sicher, dass die WPA2-Verschlüsselung aktiviert ist. Auch MAC-Adressenfilterung oder das Blockieren von neuen WLAN-Geräten kann sich als hilfreich erweisen, so können unbefugte Anwender keine Verbindung mit dem WLAN aufbauen. Wollen Sie jedoch Ihrem Besuch Zugriff auf das Netz gewähren, öffnen Sie am besten einen Gast-Zugang. Außerdem kann es sinnvoll sein, den Router die Kennung des WLAN nicht zu senden, so wird es weitgehend unsichtbar.
*Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig
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