Eine Website, die den User zu lange warten lässt, ist heutzutage ein No-Go. Der Anwender ist nicht geduldig, sondern klickt lieber weiter zur nächsten Seite. Laut einer Befragung von F5 Networks beispielsweise verlassen 22 Prozent der Nutzer einen Webshop schon nach fünf Sekunden Wartezeit. Aber auch wenn Sie kein Shop betreiben, sollten Sie Ihre Webseiten-Besucher nicht auf die Folter spannen. Das Unternehmen Radware liefert hier 15 kurze und knappe Tipps, welche aufzeigen, wie sich die eigene Web-Performance steigern lässt. [...]
1. Konsolidieren Sie JavaScript und CSS
Dass Programmcode von JavaSprict und CSS-Vorlagen standardisiert sind und über alle Webseiten hinweg genutzt werden können, sollte allgemeine Praxis sein. Stellen Sie sicher, dass nicht die gleichen JavaScript-Dateien auf einer Seite mehrfach geladen werden.
2. „Minifizieren“ Sie Ihren Code
„Minifizierter“ Code ist insbesondere in Skripten und Gestaltungsvorlagen (Style Sheets) möglich und kommt ohne verzichtbare Zeichen wie zum Beispiel Leerzeichen oder Kommentare aus. Korrekt „minifizierter“ Code läuft auf allen Rechnern automatisch, ist jedoch im Durschnitt etwa 20 Prozent schlanker. Auch HTML-Skripte und -Style Blocks können „minifiziert“ werden.
3. Lassen Sie „Keep-alives“ zu
„Keep-alives“ zuzulassen gehört zu den einfachsten Maßnahmen, die Webperformance zu verbessern. TCP(Transmission Control Protocol)-Verbindungen sorgen für den Datenfluss zwischen Webserver und den Nutzern. Zu häufiges Öffnen und Schließen dieser TCP-Verbindungen macht eine Website langsamer. Wer „Keep-alives“ zulässt, hält TCP-Verbindungen länger offen, sodass sich diese nicht immer wieder neu aufbauen müssen.
4. Komprimieren Sie Text
Komprimierungstechnologien wie „gzip“ verbessern die Ladezeiten, obwohl zugleich zusätzliche Verarbeitungsschritte auf dem Server (Komprimierung) und im Browser (Dekomprimierung) nötig werden. Textbasierte Antworten etwa auf der Basis von HTML, XML, JSON (JavaScript Object Notation), JavaScript und CSS können so auf bis zu 70 Prozent ihrer ursprünglichen Größe reduziert werden.
5. Nutzen Sie CSS-Sprites für Ihre Bilder
In sogenannten CSS-Sprites lassen sich mehrere Bilder in einer großen Bilddatei zusammenfassen. So müssen Bilder nicht einzeln geladen werden, was die Performance deutlich erhöht.
6. Komprimieren Sie Bilder
Mit Bildkomprimierung verkleinern Sie die Dateigröße von Bildern, ohne ihre Darstellungsqualität merklich zu beeinträchtigen. Dadurch verkürzt sich zum einen die Zeit beim Übertragen der Bilder über das Internet. Zum anderen können mehr Bilder im Browser-Cache zwischengespeichert werden, was die Ladezeiten bei wiederholten Besuchen verringert.
7. Verwenden Sie „progressive“ JPGs
„Progressive“ JPGs laden nicht auf einmal, sondern schrittweise und sind zur einer wichtigen Best Practice in Sachen Webperformance geworden. In einer Untersuchung der Top 2000-Websiten im Handel verbesserten progressive JPGs die durchschnittliche Ladezeit um 15 Prozent.
8. Speichern Sie Ihre Bilder im optimalen Format
Ein im falschen Format gespeichertes Bild kann um ein Mehrfaches größer sein als das optimale Format. Unnötig hohe Auflösungen verschwenden Bandbreite, Rechenzeiten und Speicherplatz. Als Faustregel hier die optimalen Formate für häufige Bildtypen:
- Fotos – JPEG, PNG-24
- Niedrige komplexe Bilder (wenig Farbe) – GIF, PNG-8
- Niedrig komplexe, transparente Bilder – GIF, PNG-8
- Hoch komplexe, transparente Bilder – PNG-24
- Zeichnungen/Diagramme – SVG
9. Stellen Sie sicher, dass die wichtigsten Bilder früh und schnell laden
Die wichtigsten Inhalte einer Website sollten schneller laden als nebensächliche. So können die Besucher die wesentlichen Inhalte bereits erfassen, während die letzten Komponenten der Seite noch laden.
10. Prüfen Sie Design und Platzierung aller Call to Action (CAL)-Links
Es ist üblich, CAL-Buttons am Fuß der Seite zu platzieren. Wenn deshalb diese Links spät oder gar als Letztes laden, verschenkt die Website viel Potenzial. Die Alternative könnte sein, die CAL-Schaltflächen anders zu positionieren oder progressiv ladende Bilder zu verwenden, welche die CTA-Elemente früher darstellen.
11. Laden Sie zunächst nicht sichtbare Inhalte später
Neben den direkt sichtbaren Inhalten einer Website gibt es oft auch Abschnitte, die erst durch das Scrollen sichtbar werden. Diese zunächst nicht dargestellten Inhalte sollten zuletzt übertragen und dargestellt werden.
12. Laden Sie weniger wichtige Scripts später
Viele Script-Bibliotheken werden erst dann gebraucht, wenn eine Seite komplett dargestellt ist. Deshalb können sie als Letzte geladen werden. Dies betrifft eigenerstellte Skript als auch die von Drittanbietern.
13. Verwenden Sie AJAX
AJAX (Asynchronous JavaScript and XML) ermöglicht es einer Website, frisch aktualisierte Inhalte eines Seitenbereichs darzustellen, ohne die gesamte Seite neu aufbauen zu müssen.
14. Laden Sie Seiteninhalte schon vorab im Browser
Automatisches Vorabladen von Seiteninhalten ist ein leistungsfähiges Verfahren, bei dem auf einer Webseite die Navigationen aller Nutzer aufgezeichnet werden. Auf dieser umfassenden Datenbasis lässt sich gut vorhersagen, welche Seite ein Nutzer als nächstes anklickt, sodass die Inhalte dieser wahrscheinlich nächsten Seite schon in den Zwischenspeicher des Browsers geladen werden. Dadurch erhöht sich die Wiedergabegeschwindigkeit um bis zu 70 Prozent. Dieses datenintensive und hochdynamische Vorgehen lässt sich nur mithilfe darauf spezialisierter Lösungen realisieren.
15. Implementieren Sie automatisierte Speziallösungen
Zwar können Entwickler viele Optimierungen der Webperformance manuell durchführen, sie benötigen dafür jedoch viel Zeit. Darüber hinaus müssen diese Maßnahmen immer wieder aufs Neue durchgeführt werden. Hingegen führen Lösungen, die auf die Optimierung der Webperformance zugeschnitten sind, zahlreiche Maßnahmen automatisiert, kontinuierlich und über die gesamte Website hinweg durch.
Ergänzend zu diesen, sehr konkreten Tipps von Radware empfiehlt sich möglicherweise auch die Lektüre des Artikels „Fünf Maßnahmen zur Sicherstellung der Website-Performance“, in dem fünf grundlegende Strategien zur Beseitigung potenzieller Performance-Engpässe von Websites beschrieben werden. Den Beitrag über die Befragung von F5 Networks zur Ungeduld der Online-Shopper finden Sie hier. (pi/rnf)
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