2013 erlebt der Hype um 3D-Drucker seinen – vorläufigen – Höhepunkt. Erstmals sind vergleichsweise leistbare Geräte auf dem Markt oder gerade in Entwicklung, die Open-Source-Community steuert für Bastler entsprechende Bauanleitungen, 3D-Modelle und Software bei. Drucken wir bald alle in 3D? [...]
Immer mehr Privatleute, Organisationen und Branchen beginnen sich mit dem Thema zu beschäftigen, von Mode-Designern über die Medizintechnik bis hin zur Raumfahrt. Mittlerweile sind es nicht nur einzelne Enthusiasten, die sich mit dem 3D-Druck auseinandersetzen und sein Potenzial erkannt haben. In Wien hat sogar ein 3D-Drucker-Fachgeschäft seine Pforten geöffnet. Den Analysten von Wohler Associates zufolge liegen hier auch echte Chancen vergraben: Der Markt soll von einem Volumen von 2,4 Mrd. Dollar im Jahr 2012 auf bis zu 6 Mrd. Dollar innerhalb der nächsten fünf Jahre anwachsen. 2017 sollen es sogar schon fast 11 Mrd. Dollar sein.
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Während die klassischen 2D-Drucker-Hersteller nach ersten Gehversuchen das neue dreidimensionale Parkett zaghaft beäugen und in Wartestellung gehen, hat ein Schwergewicht der IT-Branche seine Chance erkannt und treibt das Thema hinter den Kulissen vorwärts: Microsoft. Während sich die halbe Welt Gedanken über Wischbewegungen und Start-Buttons im neuen Betriebssystem aus Redmond Gedanken gemacht hat trifft Microsoft Vorbereitungen, mit Windows 8.1 die Voraussetzungen für „Desktop Manufacturing“ auf einer Vielzahl der Desktops weltweit zu schaffen. So soll mit dem neuen Release die in Windows integrierte Druckertreiberarchitektur erweitert werden. Der Nutzer braucht dann nur noch einen Treiber des 3D-Druckerherstellers, um per Klick einen 3D-Ausdruck zu starten. In seinen US-Shops verkauft der Konzern mittlerweile sogar 3D-Drucker. Microsoft will eigenen Angaben zufolge gleich ein ganzes 3D-Ecosystem etablieren, das beispielsweise auch 3D-CNC-Maschinen unterstützt und ähnlich wie einen Drucker ansteuert. Selbst die Schaffung eigener 3D-Modelle soll mit Windows 8.1 mit wenigen Mausklicks zu bewerkstelligen sein – die App 3D Builder wurde gerade erst im US-Windows-Store veröffentlicht. Als 3D-Scanner unterstützt Windows die hauseigene Xbox Kinect, die in der neuen Version mit verbesserten 3D-Scan-Funktionen aufwarten soll.
WOZU 3D-DRUCK?
Bis es soweit ist, dass Herr und Frau Österreicher daheim ihre eigenen 3D-Modelle und Bauteile selbst drucken können, bleibt das Thema vorwiegend für den professionellen Bereich interessant. „Im Moment ist sicher noch das wichtigste Anwendungsgebiet das ‚Rapid Prototyping‘, wobei man zwischen Anschauungsmodellen und Funktionsmodellen unterscheiden muss. Anschauungsmodelle sind besonders im Architekturbereich als ‚Modellbau‘ sehr gefragt. Immer wichtiger wird das ‚Rapid Manufacturing‘. Dabei werden Kleinserien von Kunststoffteilen, Metallteilen, Keramikteilen mittels 3D-Druck produziert. Aus meiner Sicht wird dies die wichtigste Anwendung der nächsten Jahre werden, die auch die Industrieproduktion nachhaltig verändern wird. Es wird sich auch extrem viel in der Materialentwicklung tun“, ist Helmut Eder, Besitzer des Unternehmens 3D Druck Wien überzeugt.
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