Eine erfolgreiche digitale Transformation kann Ihnen dabei helfen, Ihre Konkurrenz zu übertreffen. Doch die folgenden konventionellen Überzeugungen können Ihre Bemühungen in diese Richtung stagnieren lassen. [...]
Das Tempo des wirtschaftlichen Wandels zwingt viele Unternehmen zur Transformation, oft mit Hilfe der Technologie. Dies wird zwar ganz unterschiedlich als digitale Transformation oder auch technologiegestützte Geschäftsumwandlung bezeichnet, aber unabhängig von der Bezeichnung stehen vor allem Technologieführer im Mittelpunkt.
Erste Daten aus der Deloitte-Umfrage 2020 zur globalen Technologieführerschaft zeigen, dass 79 Prozent der Unternehmen weltweit an einer digitalen Transformation arbeiten, wobei fast die Hälfte (45 Prozent) der Transformationen als reaktive Antwort auf drohende Marktbedingungen durchgeführt werden.
Was hindert Unternehmen daran, Transformationschancen zu erkennen und aggressiv zu verfolgen, anstatt auf Wettbewerbsbedrohungen zu warten? Die folgenden 7 Mythen könnten schuld daran sein.
1. Bei der digitalen Transformation geht es um technologischen Wandel
Technologie ist ein entscheidender Faktor, doch der Zweck der digitalen Transformation geht weit darüber hinaus und betrifft in der Regel die Anpassung der Unternehmen an die Veränderungen des Marktes. Tatsächlich ist die Technologie vielleicht sogar der leichteste Teil der digitalen Transformation.
Die digitale Transformation erfordert eine Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und der Arbeitsabläufe und kann echte Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Ein erfolgreicher Kulturwandel erfordert in der Regel bewusste Investitionen in Personaleinstellungen, Schulungen und Leistungsmanagement sowie eine konsequente, sichtbare Unterstützung seitens der Unternehmensführung.
2. Systeme der Zusammenarbeit werden die Mehrheit der digitalen Investitionen vorantreiben
Systeme der Zusammenarbeit, wie beispielsweise mobile Anwendungen, Kundenerfahrungs-Tools und Datenvisualisierungs-Tools, sind oft die auffälligsten Investitionen in die digitale Transformation, aber in der Regel sind zahlreiche Investitionen im Back-End-Bereich erforderlich, um diese Tools zu unterstützen und zu ermöglichen.
Ohne die Modernisierung von Kernsystemen und die Bekämpfung technischer Verschuldung, die sich in den letzten Jahrzehnten angesammelt hat, kann es für Unternehmen schwierig werden, die gesamten Möglichkeiten der Front-End-Systeme der Zusammenarbeit effektiv zu nutzen.
3. Digitale Transformationen sind finanziell riskant
Transformationen müssen nicht immer mit dem Risiko einer massiven Technologieinvestition verbunden sein. Erwägen Sie eher eine eher angemessene Investition als den „Big-Bang“-Ansatz.
Eine Reihe kleinerer Initiativen und ein mehrstufiger Prozess mit verschiedenen Etappen, die vor einer Finanzierung nachfolgender Phasen durchlaufen werden müssen, unterstützen eine iterative Wertschöpfung und eine agile Entscheidungsfindung. Sie erfordert auch eine starke Führung und die nötige Disziplin, um die Geschäftsstrategie umzusetzen.
4. Die Digitalisierung wird zum Verlust von Arbeitsplätzen führen
Ja, Algorithmen, Automatisierung und Robotik können zum Verlust bestimmter Arbeitsplätze führen. Aber anstatt sich auf den potentiellen Wettbewerb zwischen Mensch und Computer zu konzentrieren, ist es sinnvoller, KI und andere fortschrittliche Technologien als Ergänzung zu menschlichen Arbeitskräften zu betrachten.
Die Digitalisierung hat das Potenzial, neue Arten von Arbeitsplätzen zu schaffen und die natürliche Fähigkeit des Menschen zur Lösung großer, komplexer Probleme zu steigern. Dies bedeutet, dass die Führungskräfte ihre Rollen in den Unternehmen neu gestalten, Umschulungsprogramme entwickeln, vorhandene Talente weiterbilden und auffrischen und die besten Methoden bestimmen müssen, um ihre Unternehmen mit neuen Talenten und Fähigkeiten auszustatten.
5. Investitionen in neue Projekte führen zu einer Verringerung der Rentabilität
In einer Untersuchung von leistungsstarken Unternehmen, die den S&P 500 drei Jahre lang in Folge um 10 Prozent oder mehr geschlagen haben, fand Deloitte zwei unterschiedliche Verhaltensweisen: Sie investierten viel eher in Projekte, die die Einnahmen erhöhten, als in solche, die die Kosten senkten. Und sie investierten einen viel höheren Prozentsatz ihres Technologie-Budgets in Innovationen, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen.
6. Eine schnellere Bereitstellung führt zu Qualitätsproblemen
Viele Unternehmen haben festgestellt, dass die Einführung agiler Praktiken zu einer verbesserten Qualität führt. Die kollaborative und iterative Natur von Agile führt zu einer genaueren Schätzung und Planung, und die Möglichkeit, Lösungen schrittweise zu testen, führt zu einer früheren Erkennung und Korrektur von möglichen Qualitätsproblemen.
Das Hauptproblem bei der schnelleren Bereitstellung ist oft die Beteiligung des restlichen Unternehmens. Die Unterstützung von Sponsoren, Führungskräften und Funktionsleitern kann Agile helfen, wirklich effektiv zu sein.
7. Höhere Technologieausgaben führen zu einer besseren Unternehmensleistung
Erste Daten aus der weltweiten Deloitte-Umfrage zur Technologieführerschaft 2020 zeigen, dass Markt-/Industrieführer im Durchschnitt etwa 3,14 Prozent der Unternehmenseinnahmen für Technologie ausgeben, während der Durchschnitt aller anderen Unternehmen bei 4,24 Prozent liegt. Die meisten marktführenden Unternehmen haben die Rolle von Technologieinvestitionen als Teil ihrer Gesamtvision und -strategie klar definiert; ihre Führungsteams sind in der Regel sehr darauf ausgerichtet, diese Strategie durch gezielte Technologieinvestitionen umzusetzen.
*Khalid Kark ist Geschäftsführer des amerikanischen CIO-Programms Deloitte LLP. Diese Veröffentlichung enthält nur allgemeine Informationen, und Deloitte bietet mit damit keine Buchhaltungs-, Geschäfts-, Finanz-, Investitions-, Rechts-, Steuer- oder andere professionelle Beratung oder Dienstleistungen an.
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