Botnetze gibt es schon seit langer Zeit und da die Botmaster immer besser darin werden, ihre Spuren zu verwischen und ihre Machenschaften auf infizierten Computern zu verbergen, werden sie auch immer raffinierter. Haben sie erst einmal die volle Kontrolle über Ihren Computer erlangt, können sie Ihre Bankdaten "abhören", weitere Malware herunterladen oder Ihr Gerät für illegale Zwecke missbrauchen. Was heißt es, Teil eines Botnetzes zu sein? Und wie kann man sich davor schützen? [...]
Im Prinzip bedeutet das, dass Dritte Ihren Computer aus der Ferne steuern und ihn für alle möglichen Aufgaben einsetzen können, vom Bitcoin-Mining bis hin zur Durchführung eines DDoS-Angriffs auf eine Website oder einen Dienst.
Das Schürfen von Bitcoins an sich ist nicht illegal, solange Sie es selbst tun und nicht nur ohne es zu wissen Ihre Hardware-Ressourcen einem Dritten zur Verfügung stellen. Die Teilnahme an einem DDoS-Angriff ist jedoch strafbar. Wenn Ihr Computer also in einen so genannten Zombie verwandelt wurde und Sie unwissentlich Teil eines Botnetzes sind, dessen Botmaster sich entschließt, Ihren PC für kriminelle Zwecke zu missbrauchen, kann es gut sein, dass die örtlichen Behörden Sie anrufen (oder schlimmer noch Ihnen einen Besuch abstatten) und Sie nach Ihren Aktivitäten in letzter Zeit befragen.
Wie können Sie das vermeiden? Es gibt eine Reihe einfacher Sicherheitsmaßnahmen, die Sie ergreifen können, um zu vermeiden, wegen illegaler Aktivitäten die ein oder andere Nacht in Polizeigewahrsam zu verbringen. Denn die Unwissenheit darüber, dass man Teil eines Botnetzes ist, heißt nicht unbedingt, dass Sie dafür keinerlei Verantwortung übernehmen müssen.
Die Security-Spezialisten von Bitdefender haben einige Tipps und Tricks zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Computer vor dem Zugriff durch Botnetze zu schützen:
- Installieren Sie eine Lösung zum Schutz vor Malware und Spyware. Mit diesen Programmen können bekannte Bedrohungen aufgespürt und entfernt werden. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass der Anbieter bekannt ist und einen exzellenten Ruf bei Erkennung und Reparatur genießt, da hiervon die Sicherheit Ihrer privaten Daten und Dateien abhängt.
- Halten Sie installierte Software stets aktuell. Angreifer machen sich häufig nicht behobene Software-Schwachstellen zu Nutze, mit den neuesten Patches können Sie diesen Angriffsvektor also ausschalten. Besonders veraltete Java- oder Adobe-Plugins gelten als Haupteinfallstor. Natürlich sollten auch Windows-Updates sowie Browser-Updates regelmäßig durchgeführt werden.
- Aktivieren Sie Ihre Firewall. Dieser äußere Schutzwall kann Ihren Computer effektiv vor neugierigen Augen verbergen, die auf der Suche nach neuen Opfern sind.
- Prüfen Sie auch Wechseldatenträger. Malware versteckt sich gerne und häufig auf infizierten USB-Sticks und gelangt so selbst in gut gesicherte Netzwerke. Darum sollten alle Wechseldatenträger vor der Verwendung sorgfältig desinfiziert werden.
- Nutzen Sie sichere Passwörter. Ein Passwort mit nur fünf Zeichen lässt sich vielleicht leichter merken, ein einfacher Brute-Force-Angriff reicht aber aus, um es zu knacken. Stellen Sie sicher, dass Ihre Passwörter mindestens 12 Zeichen lang sind und verwenden Sie Kombinationen aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen.
- Meiden Sie E-Mails von unbekannten Absendern. Einige Angreifer versuchen Sie dazu zu bringen, infizierte Dateien herunterzuladen. Klicken Sie möglichst auf keine Links und öffnen Sie keine E-Mail-Anhänge, solange Sie nicht absolut sicher sind, dass Sie dem Absender trauen können. Häufig versuchen Angreifer, E-Mails aufzusetzen, die auf den ersten Blick von einer offiziellen Regierungsbehörde oder einem lange verschollenen Verwandten zu stammen scheinen und glaubwürdig genug sind, dass Sie auf enthaltende Links klicken oder einen Anhang öffnen.
- Seien Sie vorsichtig bei Scareware. Manche Cyber-Kriminelle versuchen, Ihnen Angst einzujagen und machen Sie glauben, dass Ihr Computer bereits kompromittiert wurde und dass Sie dringend eine zweifelhafte Software herunterladen müssen, um alle Probleme wieder zu beheben. Diese Art der Scareware kann sich als ganz besonders effektiv erweisen, wenn Sie nicht genug Vorsicht walten lassen. Glauben Sie also nicht alles, was Sie lesen, und seien Sie beim Surfen im Internet stets vorsichtig.
- Vermeiden Sie kostenlose WLAN-Hotspots. Öffentliche WLAN-Hotspots können ein ernst zu nehmendes Sicherheitsrisiko darstellen, da sie es Angreifern besonders leicht machen, das gesamte Netzwerk zu übernehmen und alle Nutzer, die damit verbunden sind, mit Malware und allen möglichen anderen Bedrohungen zu infizieren. Wenn Sie dennoch nicht auf WLAN verzichten können, sollten Sie zumindest darauf achten, dass Sie eine VPN-Verbindung nutzen und darüber hinaus alle oben genannten Sicherheitsvorkehrungen treffen.
Diese einfachen Ratschläge könnten Sie davor bewahren, Teil eines Botnetzes zu werden. Gleichzeit sorgen sie dafür, dass Sie auch vor anderen Online-Bedrohungen geschützt sind. (pi)
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