Alles fließt: Mit ERP das Optimum aus Herstellungsprozessen herausholen

Die Getränkeindustrie hat einen schweren Stand. Seit Jahrzehnten schon bestimmen die großen Einzelhandelsketten den Markt. Zusätzlich erweist sich die Herstellung eines Produktes wegen des Zusammenspiels zahlreicher Zutaten als äußerst aufwändig. Nicht selten kommt es sogar vor, dass ein und dasselbe Rezept eine unterschiedliche Zutatenmenge erfordert – für die Kostenberechnung ein Alptraum. Um die Kostenentwicklung unter Kontrolle zu bekommen, ist deshalb eine extrem gut durchdachte Abbildung des Produktionsprozesses erforderlich. Die Zauberworte in diesem Zusammenhang heißen: Industriespezifische Lösungen und Big Data. [...]

Herkömmliche Kalkulationsprogramme stoßen in Sachen Nachfragespitzen schnell an ihre Grenzen. Helfen kann hier eine zeitgemäße Bestandsmanagement-Lösung, die sich an das ERP-System anbinden lässt. Offene Frameworks, die als Middleware fungieren, sind für Verknüpfungen dieser Art ausgelegt und können auch Softwarelösungen unterschiedlicher Hersteller miteinander verbinden. Der große Vorteil liegt darin, dass dieses System auch Lieferanten und Kunden direkt anbinden kann. So können die Verantwortlichen Probleme größeren Maßstabs erkennen, noch bevor sie akut werden. Zur besseren unternehmensübergreifenden Kommunikation empfiehlt sich außerdem ein Social-Collaboration-System.

WAS TUN?

Im Idealfall gilt es, täglich Analysen der wichtigsten Faktoren zu erstellen. Es geht um den ständigen Abgleich prognostizierter mit tatsächlichen Daten im Prozess. Nur dann sind Manager in der Lage, operative Prozesse täglich aktuell anzupassen und zu optimieren. Niemand kann es sich mehr leisten, auf Monats- oder gar Quartalsberichte warten zu müssen, um die Produktionsleistung zu untersuchen und zu verbessern.

Wie hat ein System auszusehen, das die genannten Anforderungen erfüllt? Die Lösung sollte …

  • … speziell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebs zugeschnitten sein. Es bringt nichts, ein Produkt anzuschaffen und es dann noch mühselig vorhandenen Prozessen anpassen müssen.
  • … hochgradig konfigurierbar sein. Auch äußerst detaillierte Messgrößen müssen ihren Niederschlag finden und definiert werden können.
  • … einem Verantwortlichen mit nur wenigen Klicks einen Vergleich von Prognosewerten mit tatsächlich erzielten Werten anzeigen können
  • … Prozesse auch dann noch angemessen abbilden, wenn sich das betreffende Unternehmen verändert (z.B. durch Expansion)
  • … eine anwendergerechte Präsentation bieten. Mitarbeiter haben in der Lage zu sein, Daten einfach und unkompliziert in Augenschein zu nehmen.

Natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an. Dennoch müssen diese Punkte in jedem Fall bei der Auswahl eines ERP-Systems beachtet werden. Denn nur dann kann ein Unternehmen mit Heraklit zu Recht behaupten: Alles fließt.

* Gerhard Knoch ist Vice President und General Manager DACH bei Infor.


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