Alles, was Sie über Apple Pay wissen müssen

Im Oktober 2014 in den USA gestartet, rückt Apples Bezahldienst über Großbritannien, Spanien, Frankreich, die Schweiz und zuletzt Italien allmählich Richtung Deutschland vor. Doch wie funktioniert Apple Pay? Wir haben die Antworten. [...]

An der Ladenkasse braucht der Nutzer nur sein kompatibles iPhone in die Nähe des Kontaktlos-Lesegeräts zu halten – mit einem erfassten Finger auf dem Touch-ID-Fingerabdruck-Sensor des Geräts. Das Telefon muss dazu nicht aufgeweckt und es muss auch keine App geöffnet werden. Die erfolgreiche Transaktion signalisiert das Gerät durch ein dezentes haptisches Feedback (Vibration).
Mit der Apple Watch bezahlt man am Terminal, indem man die Uhr an den Contactless-Reader hält und zweimal den Knopf unterhalb der „digitalen Krone“ drückt. Auch die Uhr signalisiert eine erfolgreiche Transaktion, und zwar haptisch und akustisch.
Innerhalb von Apps zahlt man, indem man zunächst Apple Pay als Zahlungsmethode wählt und dann seine Identität über den Fingerabdruck bestätigt.
Auf Websites (mit Safari-Browser) kann man mit dem iPhone, iPad oder Mac via Apple Pay bezahlen, wenn ein dafür vorgesehener Bezahl-Button integriert ist. Bei iPhone oder iPad tippt man einfach darauf und bestätigt den Kauf mit einem erfassten Finger auf dem Touch-ID-Fingerabdruck-Sensor. Beim Surfen mit dem Mac ist das Verfahren ähnlich, hier bestätigt man die Transaktion mit Touch ID auf dem (natürlich ebenfalls vorhandenen) iPhone oder durch zweifachen Knopfdruck auf der Apple Watch.
Apple Pay kann man mit verschiedenen Geräten am Point of Sale, in Apps und auf Websites nutzen. (c) Apple
FALLEN FÜR APPLE PAY ZUSÄTZLICHE GEBÜHREN AN?
Der Endkunde zahlt keine Gebühren, wenn er Apple Pay nutzt. Auch für den Händler gibt es keine zusätzlichen Kosten über die hinaus, die bei Kartenzahlung ohnehin anfallen. Apple nimmt allerdings eine kleine Gebühr (0,15 Prozent) von den beteiligten Geldinstituten, diese könnten auf die Idee kommen, sich das Geld wieder von ihren Kunden zu holen.
WIE SICHER IST APPLE PAY?
Apple gibt an, dass Apple Pay deutlich sicherer ist als herkömmliche Kartenzahlungen (die in den USA bislang noch fast immer über den Karten-Magnetstreifen und ohne PIN-Eingabe laufen). Für jede in Wallet hinterlegte Karte wird im Sicherheitschip „Secure Element“ eine eineindeutige sogenannte Device Account Number angelegt.
Dazu kommt für jeden Bezahlvorgang ein transaktionsspezifischer dynamisch erzeugter Sicherheitscode. Beim Bezahlen werden nur die Device Account Number und dieser Code übertragen („Tokenisierung“). Die ursprünglichen Kartendaten bekommt weder Apple noch der Händler, sie werden gar nicht mit der Zahlung übermittelt.
Apple gibt an, dass es keine Transaktionsdaten speichert. Eine Zahlung lasse sich somit auch nicht zum Nutzer zurückverfolge, so der Anbieter. Der Nutzer allerdings kann aus Gründen der Bequemlichkeit seine zuletzt getätigten Apple-Pay-Zahlungen in Wallet einsehen. Damit man Apple Pay verwenden kann, muss das iPhone oder iPad mindestens mit einer PIN gesichert sein.
Geht das mobile Gerät verloren oder wird gestohlen, kann man es über die Funktion „iPhone-Suche“ in den gesperrten „Verloren“-Modus versetzen oder gleich fernlöschen.
Über die Sicherheit bei der Bezahlung mit der Apple Watch kann man sich streiten. Schließlich genügt für den Bezahlvorgang ein zweifacher Knopfdruck, gesichert wird die Watch lediglich über einen PIN-Code, diesen muss man nach jedem Anlegen neu eingeben.


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*