Android-Frühjahrsputz

Android wird mit der Zeit immer träger. Das liegt unter anderem an ungenutzten Applikationen, die das Smartphone zumüllen. So putzen Sie Ihren Android-Speicher wieder blank. [...]

3) AKKULAUFZEIT
Die größte Bremse in einem Smartphone ist der Akku. Früher oder später lässt die Kapazität des Stromspenders nach, und selbst ein voll geladener Akku hat nicht mehr die Laufzeit, die er beim Kauf hatte. Andererseits gibt es auch Apps, die sich als wahre Leistungsfresser entpuppen und den Akku in kurzer Zeit leersaugen. Beugen Sie also der Stromknappheit vor!
ENERGIEFRESSER AUSFINDIG MACHEN
TaktfreIn den Einstellungen Ihres Smartphones können Sie in den Energieoptionen den Stromverbrauch der einzelnen Apps und des gesamten Systems aufrufen. (c) pcwelt.de
Damit der Akku möglichst lange durchhält, sollten Sie die größten Energieverbraucher bei Nichtgebrauch deaktivieren oder die Arbeitsintensität einzelner Features manuell herunterschrauben. Als Allererstes verringern Sie die Bildschirmhelligkeit in Innenräumen. Gehen Sie ins Freie, können Sie die Helligkeit wieder erhöhen.
Darüber hinaus können Sie die Ortung deaktivieren, solange Sie keine Navigation oder Ähnliches planen. Falls doch und falls es nicht so genau sein muss, können Sie zumindest die Präzision verringern. Passen Sie dazu die Ortungsart unter „Einstellungen -> Standorte -> Modus“ an. Wählen Sie die „Stromsparfunktion“, damit das Smartphone nur via aktivem WLAN und 3GNetz Ihren Standpunkt sucht. GPS verbraucht nämlich deutlich mehr Strom.
Sind Sie unterwegs und surfen dort über das 3G-Netz im Internet, brauchen Sie kein WLAN. Also sollten Sie die WLAN-Funktion ausschalten. Denn gehen Sie an Wohnhäusern, Restaurants oder öffentlichen Hotspots vorbei, scannt das Smartphone ständig die WLAN-Netze, um sich mit einem davon verbinden zu können – und ja, auch das verbraucht unnötigen Strom.
Weil Sie in der Regel nachts schlafen und nicht gestört werden wollen, können Sie sogar den Flugmodus Ihres Handys aktivieren. Daraufhin werden alle Funkverbindungen, darunter auch Bluetooth und NFC, die Sie im Normalfall ebenfalls stets deaktiviert haben sollten, gekappt.
Denken Sie unbedingt daran, die Vibration beim Tippen und die Tastentöne auszustellen. Vor allem wenn Sie viel chatten oder produktiv mit dem Gerät arbeiten wollen, verbrauchen diese unnötig viel Strom.
ENERGIESPARMODI IN ANDROID NUTZEN
Der Energiesparmodus in Android 6 und 7 deaktiviert verschiedene Funktionen des Smartphones, um den Akku zu schonen. (c) pcwelt.de
Ab Werk bieten Android 5 und darunter keinen besonderen Energiesparmodus. Unter „Einstellungen -> Akkuschonfunktion“ können Sie zumindest die Synchronisation der im Hintergrund laufenden Anwendungen ausschalten. Beispielsweise beziehen Spiele, auch wenn sie nicht aktiv ausgeführt werden, Daten aus dem Internet, um Ihnen etwa Werbung oder Spielezusätze per Benachrichtigung anzuzeigen. Dieser ständige Datenaustausch kostet Strom, obwohl Sie das Gerät nicht aktiv nutzen. Deshalb gibt es Energiesparmodi, die den Stromverbrauch auf ein Minimum durch Abschaltung großer Energiefresser reduzieren.
Google hat ab Android 6 Lollipop eine neue Akkutechnik namens Doze integriert. Diese kommt zum Tragen, wenn der Bildschirm eine bestimmte Zeit nicht aktiv ist. Dann geht das Smartphone oder Tablet in den Stromsparmodus, und das Betriebssystem unterbindet auch die Netzwerkkommunikation der Apps. Die Akkulaufzeit des Geräts hat in diesem Fall oberste Priorität. Sobald Sie das Gerät wieder aufwecken, funktionieren alle Apps weiter wie gewohnt.
ENERGIESPARMODI DER HERSTELLER
Alle großen Smartphone-Hersteller statten ihre Geräte mit einem Energiesparmodus aus, den Sie in den Einstellungen unter „System“ beziehungsweise „Allgemein“ und „Power“ oder „Akku“ finden. Die Auswirkungen sind von Hersteller zu Hersteller verschieden: Bei Samsung wechseln Sie von der farbenfrohen Normalansicht in eine Schwarz-Weiß-Umgebung mit abgespecktem Homescreen und ausgewählten Apps wie Telefon, SMS und Internet via 3G. Bei HTC fährt die CPU ihre Leistung zurück, die Vibration schaltet sich ab, und nur dringend benötigte Apps sind ausführbar. Bei LG können Sie selbst die Funktionen auswählen, die abgestellt und verändert werden sollen, wenn sich die Ladung dem Ende zuneigt.
FÜR FORTGESCHRITTENE: „UNDERVOLTING“
Mit dem „Antutu Tester“ überprüfen Sie, ob sich die Laufzeit des Akkus positiv verändert hat. Der Test kann bis zu fünf Stunden dauern. (c) pcwelt.de
In der App „Set CPU“ können Sie die Stromaufnahme Ihrer CPU drosseln, um eine längere Akkulaufzeit zu erreichen. Eine weitere App dazu ist „Voltage Control“. Diese erlaubt es Ihnen ebenfalls, neben den Taktfrequenzen des Prozessors die anliegende Spannung zu verändern. Dazu steht Ihnen die Ansicht „Voltages“ zur Verfügung. Wählen Sie dabei die entsprechende Taktfrequenz aus, und passen Sie mithilfe des Schiebereglers den Spannungswert nach unten an. Starten Sie anschließend Ihr Smartphone neu, und prüfen Sie, ob es stabil läuft. Ist dies der Fall, können Sie zusätzlich über einen Batterie-Benchmark prüfen, ob sich Ihre Änderungen positiv auf die Laufzeit ausgewirkt haben. Ein solcher Test steht Ihnen mit dem „Antutu Tester“ zur Verfügung. Bei den Auswertungen müssen Sie allerdings Geduld mitbringen, denn der komplette Test dauert an die fünf Stunden.


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