Android Q: Sieben Änderungen, die Ihr Smartphone noch besser machen

Google hat sein neues Android-Betriebssystem vorgestellt, das neben der Unterstützung Falt-Bildschirmen auch eine Menge anderer Neuerungen bereithält. Wir klären Sie auf. [...]

Googles neues Betriebssystem bringt einige praktische Neuerungen mit sich (c) Google

Die erste Android Q-Entwicklervorschau kam gerade zur rechten Zeit und es gibt bereits jetzt viel zu entpacken. Ebenso wie bei den letzten Releases gibt es noch keine Unmengen an Funktionen, die für den Nutzer großartig relevant wären, denn diese Funktionen sind wahrscheinlich für Google I/O und den Start des Pixel 4 im September reserviert. Trotzdem ist das Änderungsprotokoll immer noch voller interessanter Verbesserungen und Ergänzungen, die Ihr Smartphone besser machen werden als je zuvor, sobald das Betriebssystem im Spätsommer an den Start gegangen ist.

Die größte Veränderung ist eine, in deren Geschmack die vermutlich meisten Menschen in den nächsten Jahren nicht kommen werden. Google hat bereits eine Vorschau seiner neuen Faltoberfläche mit dem extrem teuren Galaxy Fold von Samsung vorgestellt. Jetzt werden jedoch alle neuen App-Aktionen (z. B. Anhalten, Fortsetzen und Ändern der Größe beim Öffnen eines Bildschirms) allen anderen Entwicklern zur Verfügung gestellt, um sicherzustellen, dass ihre Apps auf der neuen Art von faltbarem Bildschirm auch wirklich ordnungsgemäß angezeigt werden.

Obwohl ein faltbares Handy für die meisten von uns vermutlich immer noch ein unerschwinglicher Pfeifentraum ist, gibt es auch viele Funktionen in Android Q, mit denen Android-Smartphones ohne Faltfunktion besser werden können als je zuvor. Hier sind nun sieben Änderungen von Android Q, von denen Ihr Smartphone in Zukunft nur profitieren kann.

1. Ihre Daten sind noch sicherer

Einer der größten Vorteile, die iPhone-Nutzer gegenüber ihren Android-Freunden haben, ist Apples Engagement für den Datenschutz. Von Apps bis hin zu Daten selbst sperrt Apple iOS alles, damit Entwickler wenig oder keinen Zugriff auf vertrauliche Informationen bekommen, was weit über den Standard von Google in Android Pie hinaus geht. Das ändert sich mit Android Q. Unter den Änderungen, die Google mit dem neuen Update bringt, kann dann beispielsweise ausgewählt werden, ob die Erlaubnis einer App, den Standort zu sehen, nur dann eingeschränkt wird, wenn sie sich im Vordergrund befindet. Benutzer auf diese Weise können auch den Zugriff von Apps auf Foto-, Video- und Audiodateien steuern. Schließlich wird Google den Entwicklerzugriff auf „nicht rücksetzbare Gerätekennungen“ beschränken, die IMEI- und Seriennummern enthalten.

2. Sie können länger fokussiert bleiben

Wenn Sie jemals eine App hatten, die ihren ganzen Bildschirm für sich beansprucht hat, um sie wegen etwas zu benachrichtigen, so wird sich auch dies mit Android Q ändern. Google eröffnet die Möglichkeit, Benachrichtigungen mit hoher Priorität einzurichten, die sie über einen Alarm oder im Falle eines Anrufs über ein Banner am oberen Bildschirmrand informiert, damit Sie selbst entscheiden können, ob und wann Sie etwas annehmen oder ablehnen möchten.

Einige der Änderungen, die in Android Q vorgenommen werden, umfassen schnellere Share-Bildschirme (links) und einen stärkeren Datenschutz bezüglich Ihres Standorts (rechts) (c) Google

3. Das Teilen von Inhalten wird endlich schnell und einfach sein

Denn so schnell und zuverlässig wie Android im Laufe der Jahre geworden ist, ist das Teilen von Inhalten noch immer ein Bereich, in dem es immer frustrierend langsam war. Google will dies in Android Q nun endlich korrigieren. Wenn Sie nun auf das Share-Symbol tippen, wird die Share-Benutzeroberfläche beim Start sofort geladen. Dadurch wird die ärgerliche Verzögerung beseitigt, mit der wir aktuell noch leben müssen. Das liegt an einer neuen API für die Freigabe-Verknüpfungen, die von den mit Android 9 eingeführten App-Verknüpfungen inspiriert wurde.

4. Die richtigen Einstellungen immer schnell zur Hand

Google nimmt auch größere Änderungen an der Verwaltung der Einstellungen vor. Mit einer neuen API können Entwickler schnelle Einstellungen direkt in ihre Apps integrieren. Sie müssen also nicht zu einer anderen App springen oder gar den Benachrichtigungsbereich herunterziehen, um irgendetwas zu optimieren. Wie Google erklärte, könnte ein Browser ein Fenster mit Verbindungseinstellungen wie Flugmodus, WLAN (einschließlich benachbarter Netzwerke) und mobile Daten anzeigen, ohne die App verlassen zu müssen.

Google wird in Android Q faltbare Displays (links) und In-App-Einstellungen (rechts) unterstützen (c) Google

5. Wi-Fi-Anrufe und Spiele werden besser als je zuvor

Wi-Fi 6 ist auf dem Weg und wir sehen bereits jetzt Geräte, die den neuen Chip verwenden; aber mit Android Q wird Ihr Wi-Fi auch dann schneller und intelligenter, selbst wenn Sie den neuen Standard eben nicht nutzen können. Mit einer neuen Funktion können bestimmte Wi-Fi-Modi genutzt, sodass Entwickler Modi mit hoher Leistung und niedriger Latenz aktivieren können, um bei Spielen und Wi-Fi-Anrufen nachzuhelfen. Das bedeutet, dass störende Verzögerungen beim Streamen von Spielen über WLAN oder beim Telefonieren schon bald der Vergangenheit angehören.

6. Noch mehr Möglichkeiten bei Ihren Porträt-Fotos

Der Porträtmodus ist bei allen Android-Handys von 2019 so ziemlich Standard, sodass Google mittlerweile schon nach Wegen sucht, dies zu verbessern. In Android Q nutzt Google diese Daten, indem Apps ein Dynamic Depth-Image anfordern können, das aus „JPEG, XMP-Metadaten, die sich auf Depth-Elemente beziehen, sowie einer Depth- und Confidence Map, die auf Geräten in die gleiche Datei eingebettet ist, die den nötigen Support anbietet.“ So können Kamera- und Foto-Apps im Portrait-Modus mehr leisten, darunter spezielle Optionen für Unschärfe und Bokeh, die Erstellung von 3D-Bildern, und sogar AR-Anwendungen.

Google gibt Entwicklern Zugriff auf Depth-Mapping-Daten in Android Q, sodass Ihre Porträts besser werden als je zuvor (c) Google

7. Apps werden noch schneller gestartet

Jede Android-Version bringt Änderungen am Code mit sich, durch die sich das System knackiger anfühlt. Android Q bildet dabei keine Ausnahme. Google verbessert seine ART-Laufzeit, um es Apps zu ermöglichen, schneller zu starten und weniger Arbeitsspeicher zu beanspruchen. Entwickler müssen nicht einmal ihre Apps ändern, um davon zu profitieren. Angefangen mit Android Q beginnt Google Play nun mit der Bereitstellung anonymisierter Cloud-basierter Profile, mit denen Teile einer App noch vor dem Start vorkompiliert werden können. Dies führt zu einem erheblichen Sprung im gesamten Optimierungsprozess.

Aber wie wird es heißen?

Wir werden sicherlich noch mehr über Android Q bei Google I/O im Mai erfahren. Weitere Funktionen werden außerdem während des Pixel 4-Starts, der voraussichtlich im Oktober stattfinden wird, vorgestellt. Eine letzte Frage gibt es jedoch noch: Welches Dessert beginnt mit dem Buchstaben Q? Quindim Quiche? Quik? Da heißt es abzuwarten.

*Michael Simon ist Redakteur bei PCWorld und MacWorld.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*