APIs, WebHooks und mehr

Wer immer noch glaubt, SaaS-Tools würden sich nur schwer integrieren lassen, der täuscht sich. Die Cloud bietet heute zahlreiche Integrationsmöglichkeiten. Im Folgenden eine Vorstellung verschiedener Methoden, wie man SaaS-Dienste integrieren kann, um individuelle Prozesse besser abzubilden. [...]

Das Thema mangelnde Integrationsmöglichkeiten war vor einigen Jahren, als Cloud Computing nur ein Trendwort war und die ersten SaaS-Dienste auf den Markt kamen, einer der zentralen Nachteile, die Cloud-Skeptiker bei der Diskussion „On-Premise vs. On-Demand“ genannt haben. Damals ist es in der Tat recht kompliziert bis unmöglich gewesen, Online-Anwendungen und eigene Systeme beziehungsweise weitere Business-Apps von Drittanbietern miteinander zu integrieren. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Egal ob soziale Netzwerke wie Twitter, Youtube und Facebook, Produktivitätslösungen wie Dropbox und Evernote oder Web-basierte Business-Lösungen wie Salesforce.com: Online-Dienste, die eine kritische Masse erreicht haben, verfügen über offene Programmierschnittstellen, die zu ihrem Erfolg erheblich beigetragen haben. Sogenannte APIs (Application Programming Interface) ermöglichen es Drittentwicklern, auf die Daten und Funktionen eines Web-Services zuzugreifen. Als treibende Kraft des kollaborativen Web 2.0 haben sie für die Entstehung unzähliger Mashup-Dienste und neuartiger Angebote gesorgt.

Evernote und Salesforce.com zeigen nun eindrucksvoll, wie weit die Vernetzung von Online-Anwendungen heutzutage gehen kann. Solche Dienste sind inzwischen zu riesigen Software-Ökosystemen geworden, in denen die verschiedensten Lösungen miteinander verbunden werden können. Von dieser Entwicklung können alle Beteiligten profitieren. Der Hersteller kann mithilfe einer offenen Plattform, die sich leicht mit anderen Lösungen integrieren lässt, neue Vertriebswege erschließen. Drittanbieter können die Kernfunktionalität ihrer Dienste erweitern, ohne die gleichen Features selbst implementieren zu müssen. Und der Kunde profitiert davon, dass er seine Prozesse besser abbilden und somit einen höheren Nutzen erzielen kann.

NATIVE INTEGRATIONEN
Es gibt verschiedene Wege, zwei oder mehrere Cloud-Dienste miteinander zu integrieren. Eine offene API und native Integrationen von Drittanwendungen sind heutzutage bei professionellen SaaS-Diensten, egal ob im Privat- oder Business-Bereich, ein absolutes Muss. Native Integrationen, die der SaaS-Provider selbst implementiert, haben den Vorteil, dass man als Kunde den externen Dienst bloß in der App autorisieren muss und sofort starten kann. Solche Integrationen bieten vor allem dann einen besonders hohen Kundennutzen, wenn die Integration von den beiden Unternehmen im Rahmen einer geschäftlichen Kooperation erfolgt. So eine Initiative verspricht das bestmögliche Benutzererlebnis, denn die Hersteller sind in der Lage, ihre eigenen Anwendungen beliebig anzupassen, um eine möglichst nahtlose Integration zu realisieren.

Asana integriert Harvest-Zeiterfassung: Native Integrationen, die im Rahmen einer strategischen Kooperation zwischen SaaS-Anbietern realisiert werden, versprechen die beste Nutzererfahrung. Ein gutes Beispiel dafür ist die Integration der Time-Tracking-Lösung Harvest in Asana, das populäre Task-Management von Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz. (c) computerwoche.de

Ein gutes Beispiel für eine nahtlose Integration zwischen zwei Business-Apps aus der Cloud mit einem hohen Kundennutzen liefern die Task-Management-App Asana und der Time-Tracking-Service Harvest. Beide Unternehmen gehören zu den Marktführern in ihren jeweiligen Segmenten. Wie das Unternehmen von Facebook-Mitgründer Dustin Moskovitz selbst in seinem Blog erklärte, war Zeiterfassung eins der häufigsten Feature-Requests der Asana-Nutzer. Anstatt diese Funktionalität selbst zu implementieren, hat das Unternehmen Harvest direkt in seine App integriert. Asana-Nutzer, die über einen Harvest-Account verfügen, können ihre Arbeitszeiten bequem in Asana erfassen, was in Sachen User Experience kaum besser sein könnte.


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