Apple, Google, BMW & Co.: Innovationen brauchen vor allem Prozesse

"Sei innovativ oder stirb": Die Boston Consulting Group hat untersucht, welche Unternehmen besonders innovativ sind und warum. Die Ergebnisse werfen auch Fragen auf, vor allem beim Vergleich mit einer anderen Liste. [...]

20.000 STUDIEN MIT FÜNF MILLIONEN MENSCHEN
Managen von Innovationsprojekten: Diejenigen, die in der BCG-Liste oben stehen, sind an diesem Punkt klar besser als andere. Sie definieren Prioritäten, und sie sind bereit, Projekte schnell zu stoppen, wenn sich abzeichnet, dass die damit verbunden Ziele nicht zu erreichen sind. Ein Vorzeigeunternehmen ist aus Sicht der Studienautoren BMW, das mit einem speziellen Team in München Innovationen systematisch managed und überwacht – von der Ideenfindung über die Umsetzung bis zum Monitoren der Ergebnisse.
Fokussierung auf den Kunden: Procter & Gamble, nach Nestlé weltweit größter Konsumgüterhersteller, stieg im aktuellen BCG-Ranking um 26 Plätze auf Rang 23. Einen Grund dafür sieht die Studie darin, dass das Unternehmen in etwa 20.000 Marktstudien das Kaufverhalten von mehr als fünf Millionen Menschen in fast 100 Ländern erforscht hat. Procter & Gamble nutzt das Feedback der Kunden konsequent für seine Produktentwicklung, und diese Eigenschaft zeichnet auch andere Innovation-Leader aus.
Klar definierte Prozesse: Erfolgreiche Unternehmen haben exakt festgelegte Policys, wenn es darum geht, Innovationsentscheidungen zu treffen und umzusetzen. Sie folgen viel häufiger als andere standardisierten Prozessen, arbeiten schon bei der Entscheidungsfindung mit transparenten, nachvollziehbaren Kriterien. Sie verwenden Geld und Manpower auf die optimierung der Prozesse, setzen auf Teamwork und Kommunikation, bilden Innovationsteams aus Mitgliedern unterschiedlicher Abteilungen.
VIELE UNTERNEHMEN SIND ÄLTER ALS 100
Zusammenfassend kann man sagen, dass aus Sicht der Boston Consulting Group vor allem dieser letzte Punkt, also die Institutionalisierung von Innovationsprozessen, zum Erfolg führt. Denn Ideen seien zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für ein erfolgreiches Business. Wer ideenreich sei, aber nicht innovativ im Sinne der Umsetzung, gehe oft unter. Als Beispiel nennt BCG Atari oder Kodak.
Mehr als die Hälfte der Top-Innovatoren auf der BCG-Liste sind mehr als 50 Jahre alt, ein Dutzend von ihnen gibt es sogar schon seit dem 19. Jahrhundert. Nach Ansicht der Autoren verdanken sie ihr langes Leben in erster Linie ihrer Fähigkeit, Innovationen systematisch zu planen. Diese Erkenntnis sollten sich auch andere Unternehmen zu Herzen nehmen.


Mehr Artikel

News

6 Grundsätze für eine KI-taugliche Datenbasis

Wer Künstliche Intelligenz nutzen will, muss über eine vertrauenswürdige Datengrundlage verfügen. Daten sind das Lebenselixier von KI-Systemen und bestimmen maßgeblich die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Nur so können KI-Modelle robust, anpassungsfähig und vertrauenswürdig arbeiten. […]

News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*