Apple-Lizenzen für Unternehmen

Apple bietet für Unternehmen, die auf Macs, iPhones und iPads setzen, ein Programm für Volumenlizenzen (VPP) an. Über diese zentrale Lizenzierungsplattform können die Apps den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden. [...]

Der zentrale Vorteil des Programms für Volumenlizenzen (VPP) ist sicherlich, dass Anwender im Unternehmen nicht selbst Apps kaufen und dann mit dem eigenen Unternehmen abrechnen müssen. Stattdessen erfolgt der Kauf einmal zentral, die notwendigen Lizenzen können dann verteilt werden. Das erspart auch das Zuweisen von Gutscheinkarten und die interne Verwaltung von Kreditkarten beim Kauf von Apps im Store.

Einfach ausgedrückt kaufen Sie mit VPP im Unternehmen einmal zentral 20 Lizenzen einer bestimmten App und weisen diese dann den entsprechenden Anwendern zu. Es gibt natürlich auch Rabatt beim Kauf von Apps. Dieser kann durchaus 50 Prozent des Einzelkaufs betragen, hängt aber davon ab wer, wie viele Lizenzen man erwirbt.

MÖGLICHKEITEN UND GRUNDLAGEN VON VPP
Neben dieser Möglichkeit können Unternehmen aber auch B2B-Apps von Fremdentwickler im privaten VPP-Store – neben öffentlichen Apps – anbieten lassen. Eigene Apps tauchen natürlich nur im eigenen Store und nur für berechtigte Personen auf.

Mit dem Apple VPP können Unternehmen zentral alle wichtigen Apps für das Unternehmen verwalten. (c) Thomas Joos

Über ein Guthaben im VPP-Bereich können Account-Administratoren Apps direkt erwerben und verwalten. Der Vorteil dabei ist, dass das Unternehmen der Eigentümer für die erworbenen Inhalte ist; also aller eBooks, Apps und Mac-Anwendungen. Die Verwaltung kann mit MDM-Lösungen erfolgen. Wenn ein Anwender ausscheidet und sein Endgerät mitnimmt, können die Apps remote deinstalliert werden.

Kaufen Administratoren Apps in großer Stückzahl, können Anwender diese über spezielle Einlösecodes installieren. Natürlich lassen sich die Apps auch über MDM-Lösungen direkt zuweisen. Anwender können Apps auch auf mehreren Geräten nutzen, zum Beispiel den iPhone und iPad gleichzeitig. Braucht ein Anwender eine App nicht mehr, kann er diese deinstallieren. Administratoren können die Lizenz dann anderen Anwendern zuteilen.

Die Installation über den Store erfolgt mit der Apple-ID des entsprechenden Anwenders. Mit dieser wird er im App-Store authentifiziert. Allerdings bleiben diese Daten vollkommen privat, die Administratoren des Unternehmens haben keinen Zugriff auf die Apple-IDs der Anwender.

VERWENDUNG VON VPP
Die Verwendung von VPP erfolgt generell in vier Schritten. Unternehmen registrieren sich für die Verwendung von VPP. Dazu wird ein eigener Account benötigt, in welchem die Daten des Unternehmens hinterlegt werden.

Nachdem ein Unternehmen bei VPP registriert ist, werden die Administratoren festgelegt, welche das Recht haben, Apps im Namen des Unternehmens zu kaufen und im Store zu verteilen. Die Administratoren erhalten dazu eigene Apple-IDs, mit denen sie sich am Store zur Verteilung anmelden.

Die Verteilung und Verwaltung der Software erfolgt zunächst in einem zentralen Verwaltungsportal bei Apple. (c) Thomas Joos

Sobald Unternehmen an VPP teilnehmen, und die Administratoren festgelegt sind, können Inhalt im App-Store gesucht und erworben werden. Der Kauf erfolgt über Kreditkarte oder einem VPP-Guthaben welches zuvor erworben werden muss. Auch PayPal und ClickandBuy werden unterstützt. Die Administratoren melden sich dazu am VPP-Store an.

Sobald die Apps erworben wurden, verteilen die Administratoren diese mit der MDM-Lösung des Unternehmens oder mit Einlösecodes. Die Zuweisung kann dazu an ein einzelne Benutzer oder ganze Gruppen erfolgen. Die genaue Vorgehensweise erläutert Apple in einer PDF-Anleitung.

HÜRDEN ZUM ERWERB VON VPP
Damit Sie als Unternehmen VPP registrieren können, benötigen Sie eine D&B D-U-N-S Nummer von Dun & Bradstreet. Mit diesen Nummern werden Unternehmen in VPP registriert. Bevor Sie also VPP registrieren wollen, benötigen Sie eine D-U-N-S-Nummer.

Um VPP effizient zu nutzen, kommen Unternehmen um eine MDM-Anwendung, die VPP unterstützt nicht herum. Sie sollten daher bei Ihrem Anbieter nachfragen ob die entsprechende MDM-Lösung auch für VPP geeignet ist. Der Apple-Configurator kann zum Beispiel Gutscheincodes verwalten, mehr aber auch nicht.
FAZIT
Unternehmen die auf Apple-Geräte setzen und Apps für die Anwender ansonsten kaufen, sollten sich VPP ansehen. Die Verwaltung der Apps wird erleichtert, der Preis sinkt, die Verwaltung hält sich in Genzen und auch der Überblick steigt. Die Sache mit der DUNS-Nummer kann nerven, ist aber angesichts der Tatsache, dass die zentrale Verwaltung der Apps deutlich vereinfacht wird, zu verschmerzen.

*Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant.


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