Auf dem Weg zu Enterprise Mobility Management 2.0

Auf der Hausmesse "AirWatch Connect" in London demonstrierte AirWatch, dass im Bereich Enterprise Mobility Management längst noch nicht alle Möglichkeiten ausgereizt sind. Nachdem sich inzwischen Smartphones und Tablets relativ gut managen lassen, gerät nun etwa die Verwaltung von Notebooks in den Fokus. [...]

Ziel der Veranstaltung AirWatch Connect im Londoner Hilton Metropole Hotel war es, den 550 Teilnehmern aus 250 Organisationen einen Ausblick auf die aktuellen Trends im Bereich Business Mobility zu gewähren und natürlich die entsprechenden Lösungen sowie Visionen von Airwatch dazu zu präsentieren.
Dass es sich dabei nicht um heiße Luft handelte, dürfte spätestens nach einem Blick auf die bisherigen Erfolge feststehen: Wie Firmenchef und Mitbegründer John Marshall in seiner Keynote herausstellte, konnte AirWatch die Anzahl der Kunden binnen eines Jahres von 7000 auf über 13.000 Unternehmen steigern. Dabei handelt es sich nicht nur um kleine Fische: Zur Clientel des EMM-Spezialisten, der seit Ende Februar zu VMware gehört, zählen nach eigenen Angaben vier der fünf führenden Fortune-500-Unternehmen, sechs der zehn führenden Pharmaunternehmen oder neun der zehn führenden US-Einzelhändler.
Und erst kürzlich, so verriet Marshall in einem Gespräch am Rande der Veranstaltung, habe Airwatch einen Auftrag von einem nicht näher genannten deutschen Konzern erhalten, der mit 55.000 Microsoft-Geräten startet. Die Company hätte problemlos mit Microsoft arbeiten können, räumte der Airwatch-Manager ein, fürchtete aber einen Vendor- und Plattform-Lock-in.
Aber auch die Zahl der bei der VMware-Tochter beschäftigten Mitarbeiter wächst kräftig: Weltweit sind nun knapp 2000 Mitarbeiter in elf Niederlassungen tätig, was Airwatch Marshall zufolge in die Lage versetze, Sameday-Releases weltweit in allen unterstützten Sprachen auszuliefern.
Doch nicht nur Airwatch legt zu, auch allgemein befindet sich die EMM-Branche nach wie vor stark im Aufwind, weil einerseits die strategische Bedeutung der Mobilität in Unternehmen zunimmt, zum anderen damit auch die Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Verwaltbarkeit deutlich gewachsen sind.
Hinzu kommt noch eine steigende Komplexität durch die Vielzahl an verschiedenen mobilen Betriebssystemen und -Versionen, Geräteherstellern und nicht zuletzt Eigentumsformen (ByoD, COPE, Firmengerät). Hier rechnet Marshall auch für die nahe Zukunft nicht mit einer Entspannung der Lage – im Gegenteil: mit dem Internet der Dinge soll die Komplexität sogar noch weiter wachsen.
VOM MOBILITY- ZUM UNIFIED ENDPOINT MANAGEMENT
Von einem Mobile-Chaos zu sprechen, geht dem Airwatch-Mann aber zu weit. Eher im Gegenteil. „Es ist lustig“, befand Marshall im Gespräch mit Medienvertretern: „Viele Leute sagen mir, sie haben jetzt ihre mobilen Geräte unter Kontrolle, hätten aber nun das Gefühl, dass ihre Laptops nicht ausreichend abgesichert seien.“ Vor einigen Jahren sei das genau umgekehrt gewesen, fügte Marshall hinzu, aber heute könne man ein mobiles Endgerät mit den APIs von Apple oder Google und den Lösungen von EMM-Anbietern ohne viel Aufwand ziemlich sicher machen. Bei einem Laptop gehe das nur mit Imaging und wenn ein IT-Admin involviert ist, was zumindest bei einem kleineren Unternehmen mit 200 oder 500 Mitarbeitern einen halben Nachmittag in Anspruch nehme.
Auf der Connect zeigte Airwatch, dass es auch anders geht: In einer Live-Demo wurden ein Macbook und ein Windows-Notebook in gut einer Minute über eine zentrale Konsole beziehungsweise das Apple Device Enrollment Program (Macbook) eingerichtet und mit einem Agenten, Policies sowie spezifischen Anwendungen (App Catalog, Secure Content Locker) versehen. Bei der dazugehörigen Lösung Laptop Management integriert Airwatch übrigens die neue PC-Verwaltungssuite Horizon 6 vom Mutterschiff VMware – eines der ersten Beispiele für mögliche Synergieeffekte der beiden Anbieter.
ENTWICKLUNGSHILFE FÜR ENTERPRISE-APPS
Doch auch bei den klassischen mobilen Endgeräten hat Airwatch Fortschritte zu vermelden. So arbeitet die VMware-Tochter unter dem Stichwort AppShield an einer Kooperation mit führenden Herstellern von App-Entwicklungsplattformen wie Adobe, Appcelerator, Microstrategy, Salesforce.com, Secha oder Xamarin. Ziel von AppShield ist es, Airwatch-Kunden, die eine der angeschlossenen Entwicklungsplattformen zum Bau von Enterprise-Apps nutzen, quasi per Knopfdruck die Funktionen aus dem Airwatch-SDK und App-Wrapping-Features wie App-Tunneling, Single-Sign-On oder Data Loss Prevention zur Verfügung zu stellen.
Hintergrund der Maßnahme, so Marshall in einem Pressegespräch, seien Anschuldigungen von Anwendern, wonach fehlende APIs von Airwatch den Launch von Enterprise-Apps verzögert hätten. Der Airwatch-Chef geht davon aus, dass das Thema irgendwann von Apple oder Google aufgegriffen wird und in einem iOS- oder Android-Release unterkommt.


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