Backup-Strategien im Zeitalter der Cloud

Zum Schutz vor Datenverlusten sind Backups nach wie vor unumgänglich. Mit der Cloud bieten sich neue Möglichkeiten, aber auch Gefahren. [...]

KEINE BACKUP-FUNKTION IN WINDOWS 8 & WINDOWS 10
Windows-7-Systeme sind standardmäßig mit einer Backup-Lösung ausgestattet, die einfacheren Backup-Bedürfnissen gerecht wird. Unter Windows XP und unter Windows Vista waren diese Ansätze zwar auch schon vorhanden, aber noch wenig brauchbar.

Abgespeckt: Windows 8/8.1 und auch das kommende Windows 10 bieten zum Sichern nur noch den Dateiversionsverlauf an. Er kann ein komplettes Backup nicht ersetzen. (c) Thomas Bär

Mit Windows 7 haben die Microsoft-Entwickler dann eine deutliche bessere Lösung bereitgestellt: Sie bietet neben dem Sichern und Wiederherstellen von Datendateien, die sich auf dem Windows-System befinden, auch die Möglichkeit, ein  Laufwerkabbild oder ein Systemabbild zu erstellen. Es ist also ohne die Software eines Drittanbieters möglich, eine Sicherungskopie des kompletten Windows-Systems anzulegen. Aus dieser Sicherungskopie lässt sich nach einem Komplettabsturz des Rechners relativ schnell ein funktionsfähiges System wiederherstellen.

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hat Microsoft unter Windows 8 und 8.1 auf das nützliche Sicherungsprogramm in dieser Form verzichtet. Und die Vorabversion von Windows 10 zeigt, dass dem neuen Betriebssystem das Sicherungsprogramm ebenfalls fehlen wird. Stattdessen verweist Microsoft auf das Feature „Dateiversionsverlauf“.

Zwar steht den Nutzern mit der Dateiversionsverlauf-Funktion auch eine Möglichkeit zur Datensicherung zur Verfügung. Die Art und Weise, wie sich bei dieser Lösung mit Hilfe von Schattenkopien eine Sicherung und Wiederherstellung von Dateien erreichen lässt, unterscheidet sich allerdings  deutlich von einem klassischen Backup. Zur dedizierten Sicherung einzelner Bereiche und Dateien ist sie nicht gut geeignet.

FREIE LÖSUNGEN
Kleinere Betriebe oder Freiberufler wollen sich häufig keine teure Backup-Lösung leisten. Sie sehen sich deshalb im Internet nach ergänzender Free- oder Shareware um und finden dort ein reichhaltiges Angebot vor. Es gibt eine Vielzahl an freien Backup-Anwendungen, die zum Teil sehr unterschiedliche Funktionen zu bieten haben.

Peter Böhret, Managing Director, Kroll Ontrack GmbH:

Die Software Areca ist zum Beispiel eine Komplettlösung für persönliche Backups. Sie kann mit Windows- und Linux-Systemen umgehen und bietet nicht nur eine Windows- beziehungsweise Linux-Oberfläche, sondern lässt sich auch über die Kommandozeile bedienen. Dadurch ist es leicht möglich, Skripts zur Automatisierung des Backups zu erstellen. Zudem können die Daten beim Speichern automatisch komprimiert und verschlüsselt werden. Die Unterstützung sogenannter Delta-Backups erlaubt es zudem, Sicherungen durchzuführen, bei denen nur die veränderten Bereiche der Daten neu gespeichert werden.

Allerdings ist Areca bei allen Vorteilen sicherlich nicht für jeden Einsatzzweck geeignet. So hat die Software in der aktuellen Version 7.4.9 zwar eine komplett in Deutsch gehaltene Bedienoberfläche, die Tutorials und Hilfen auf den Webseiten stehen aber größtenteils nur in englischer Sprache zur Verfügung. Außerdem setzt die Software noch zwingend die Installation einer Java-Runtime voraus – was viele si­cherheitsbewusste Nutzer und IT-Fachleute am liebsten vermeiden.

Bei der ebenfalls freien Software Personal Backup haben sich die Entwickler zum Ziel gesetzt, sowohl Einsteigern mit Assistenten behilflich zu sein als auch erfahreneren Nutzern die Möglichkeit zu bieten, sämtliche Einstellungen selbst vorzunehmen.

Personal Backup unterstützt viele Besonderheiten des NTFS-Dateisystems, zum Beispiel die Wiederherstellung von Dateiberechtigungen und -informationen oder das Sichern und Wiederherstellen von Abzweigungspunkten (Junctions). Mit Linux-Systemen kann diese Software allerdings nicht umgehen.


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