Bausteine für ein sicheres Unternehmensumfeld in einer digitalen Welt

Die Digitalisierung hat in den vergangenen Jahren viel verändert: Arbeitnehmer sind heutzutage nicht mehr an einen festen Arbeitsplatz gebunden, immer mehr Anwendungen laufen über die Cloud. [...]

Mark de Haan, Senior Vice President Central Europe bei GTT (Quelle: GTT)

Dies bietet Arbeitnehmern einerseits viel Freiheit, birgt aber andererseits auch Risiken. Jede Schnittstelle zur digitalen Welt ist ein potenzielles Einfallstor für Angriffe, wodurch der Schutz sensibler Daten immer schwieriger wird. Was können Unternehmen tun?

Mark de Haan, Senior Vice President Central Europe bei GTT, gibt drei Tipps, wie Unternehmen ihr digitales Immunsystem stärken können. 

Auswirkungen der Digitalisierung bewusst machen

Für den Aufbau eines digitalen Immunsystems müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Anwendungen resilienter zu machen und sie nach Störungen schneller wieder zum Laufen bringen zu können.

Laut Gartner können Unternehmen in den kommenden zwei Jahren ihre Downtime um volle 80 Prozent verringern, wenn es ihnen gelingt, ein robustes Immunsystem aufzubauen. So können sie beispielsweise DDoS-Schutz gewährleisten, um größere Angriffe von außen abzuwehren, Firewalls und Intrusion Detection einrichten, um den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr auf potenzielle Bedrohungen zu überwachen und zu filtern. Und nicht weniger wichtig ist die Verschlüsselung sensibler Daten, um Unternehmen vor unbefugtem Zugang zu schützen.

Ferner müssen die Schutzmaßnahmen an einem zentralen Ort zusammengefasst werden, damit wirklich jeder Teil des Unternehmens geschützt wird. Cyberkriminelle sind stets auf der Suche nach Schwachstellen, um Zugang zu den IT-Systemen von Unternehmen zu erlangen.

Das Risiko, Cyberattacken zum Opfer zu fallen, lässt sich deutlich minimieren, wenn man genau diese Schwachstellen (z. B. Heimnetzwerke, öffentliche WLANs sowie persönliche Endgeräte und E-Mail-Konten) angeht. Dennoch nehmen viele Unternehmen dieses Thema nicht ernst: 

Eine globale Studie von IDC im Auftrag von GTT hat gezeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen (42 Prozent) ihr Software Defined Wide Area Network (SD-WAN) nicht schützen, obwohl dies für den Schutz hybrider Arbeitsumgebungen unverzichtbar ist, und sich so einem erhöhten Risiko für Cyberangriffe aussetzen. 

Integration von Sicherheitsmaßnahmen 

Aus der IDC-Studie geht ferner hervor, dass über 80 Prozent der Studienteilnehmer Secure Access Service Edge (SASE) als Priorität betrachten. 39 Prozent erkennen die damit verbundenen Vorteile, 42 Prozent setzen SASE im Rahmen betrieblicher Initiativen um. SASE-Lösungen kombinieren Sicherheit und SD-WAN und sorgen für einen zuverlässigen End-to-End-Schutz in einem Cloud-basierten Dienst. 

Mit SASE können Unternehmen durch die Integration von Sicherheitsmaßnahmen in die Netzwerkinfrastruktur den Schutz ihrer Netzwerke erhöhen. So entsteht ein integraler cloudbasierter Dienst, der beim Kampf gegen Cyberbedrohungen hilft und für ein starkes digitales Immunsystem unverzichtbar ist. 

Anpassung an die sich verändernde Landschaft

Da sich neue Technologien ändern können, ist es wichtig, als Unternehmen flexibel zu sein. Deshalb sollten sie die Auslagerung von Sicherheitsaktivitäten und die Einstellung von Experten für Cybersicherheit in Betracht ziehen.

Für viele Unternehmen stellt dies jedoch aktuell aufgrund schrumpfender Budgets und des allgegenwärtigen Fachkräftemangels eine große Herausforderung dar. Unabhängig davon, wofür Unternehmen sich entscheiden, müssen sie ihre Schutzmaßnahmen regelmäßig überprüfen und bereit sein, sich laufend blitzschnell anzupassen, um den immer wieder neuen Bedrohungen stets einen Schritt voraus zu sein.

Tatsache ist, dass kein Unternehmen dem anderen gleicht und dass jedes Unternehmen unterschiedliche Schwachstellen hat, auf die es bei der Cybersicherheit achten muss. Somit ist der Bedarf an Sicherheitsmaßnahmen, regelmäßigen Updates und Aufklärung zum Thema Cyberbedrohungen überall verschieden.

Das heißt aber nicht, dass wir nicht voneinander lernen können. Die Untersuchung von Cyberangriffen, die Anpassung an die dynamische, digitale Welt und das Lernen aus früheren Entscheidungen tragen dazu bei, Risiken in gefährdeten Bereichen in Zukunft zu vermeiden oder zu mindern. Nur so bleiben Unternehmen jederzeit so gut wie möglich geschützt.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*