Der IT-Personaldienstleister InfraSoft lässt hinter die Kulissen blicken und verrät, worauf es bei Bewerbungen ankommt. Das Unternehmen vermittelt ausschließlich IT-Fachkräfte und führt im Jahr mehrere hundert Bewerbungsgespräche mit IT-Experten. [...]
Eine Bewerbung ist immer eine persönliche Herausforderung – sei es für einen Berufsneuling oder einen langjährigen Profi. Schließlich geht es darum, einen neuen Job zu finden, der nicht nur aussichtsreich ist, sondern auch Freude bereitet. Einige Tipps, die aus der Praxis des IT-Personaldienstleisters InfraSoft stammen, helfen bei Bewerbungen.
Zuallererst: Unterschätzen Sie niemals den Wert aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen. Denn meistens entscheiden Ihre Unterlagen darüber, ob Sie bei Ihrer Wunschfirma überhaupt einen Termin bekommen. Am besten erstellen Sie eine Kombination aus Lebenslauf und Skillprofil, aus dem Ihre Qualifikationen und beruflichen Erfahrungen klar hervorgehen.
Stellen Sie an den Beginn Ihrer Unterlagen ein aussagekräftiges Foto und die wesentlichen Eckdaten, wie Name, Anschrift, Staatsbürgerschaft usw. Führen Sie in weiterer Folge Ihre Sprachkenntnisse sowie absolvierte Ausbildungen und erlangte Zertifizierungen an. Geben Sie dann eine Zusammenfassung Ihrer fachlichen Schwerpunkte und eine Aufstellung der Technologien, mit denen Sie bereits gearbeitet haben. Abgerundet werden sollten Ihre Unterlagen mit einer Projekthistorie Ihrer bisherigen Arbeiten.
DIE RICHTIGEN UNTERLAGEN
Sobald Sie Ihre Unterlagen erstellt haben, übersenden Sie diese an das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben möchten. Versenden Sie Ihre Unterlagen als E-Mail-Anhänge, das E-Mail selbst sollten Sie eher kurz und kompakt halten. Ein ausführliches Bewerbungsschreiben, mit dem Sie auf Ihre Motivation eingehen, ist in der Regel nicht notwendig und entscheidet kaum darüber, ob Sie einen Termin bekommen oder nicht.
In der Zeit nach der schriftlichen Bewerbung sollten Sie auf einen baldigen Rückruf vorbereitet sein. Bei diesem Rückruf kommt es zum ersten persönlichen Kontakt mit dem möglichen Arbeitgeber, der oft entscheidend sein kann. Es ist also günstig, wenn Sie bereits in diesem ersten Telefonat einen professionellen und über Ihr Wunschunternehmen gut informierten Eindruck machen. Wenn man Ihnen ein Vorstellungsgespräch anbietet, zögern Sie nicht und vereinbaren Sie einen Termin.
Sobald sie zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen werden, stellen sich viele die Frage: Wie soll ich mich zu meinem Vorstellungsgespräch anziehen? Die Antwort ist einfach: Kostümieren Sie sich nicht, sondern kleiden Sie sich einfach so, wie es für den angestrebten Job angemessen wäre.
Wenn Sie schließlich zu Ihrem persönlichen Termin erscheinen, sollten Sie nicht den Fauxpas begehen, sich zu verspäten. Angekündigte Terminverschiebungen sind nie ein Problem, aber lassen Sie Ihren Gesprächspartner keinesfalls auf Sie warten.
Bevor das Gespräch beginnt, bringen Sie sich in eine positive Grundhaltung. Rechnen Sie mit nichts und zeigen Sie sich interessiert an allen Möglichkeiten. Wenn Sie bereits vom Start weg den Druck herausnehmen, dass diese eine Bewerbung unbedingt funktionieren muss, können Sie mit der Gesprächssituation viel entspannter umgehen. Nehmen Sie ohne künstliches Bemühen eine gelöste und offene Körperhaltung ein.
PROFESSIONELLES GESPRÄCH
Nach der Begrüßung wird man Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen. Unterbrechen Sie Ihr Gegenüber dabei nicht und hören Sie aufmerksam zu. Ganz allgemein gilt: Überlassen Sie die Gesprächsführung dem Recruiter. Das bedeutet nicht, dass Sie sich passiv verhalten sollen, natürlich ist in einem Vorstellungsgespräch ein Dialog erwünscht. Es sollte Ihnen aber klar sein, dass Ihr Gegenüber den Ablauf des Gesprächs bestimmt.
Nach der Unternehmensvorstellung wird man Sie bitten, dass Sie sich selbst und Ihre Qualifikationen persönlich vorstellen. Auch wenn alles bereits in Ihren Unterlagen steht, stellen Sie sich darauf ein, dass eine mündliche Darstellung von Ihnen erwartet wird. Geben Sie dabei erst einen groben Überblick und gehen Sie dann ins Detail. Achten Sie dabei auf Fragen des Recruiters und geben Sie präzise Antworten: zu Ihren technischen Skills, zu Ihren bisherigen Rollen und Funktionen in Ihrer Laufbahn, zu Projekten an denen Sie gearbeitet haben. Sollten Sie danach gefragt werden, warum Ihre letzte Beschäftigung beendet wurde, so vermeiden Sie es auf jeden Fall, schlecht über Ihre bisherigen Arbeitgeber zu sprechen. Das schadet nur Ihnen selbst, denn es lässt Sie unseriös wirken. Auch wenn es Differenzen gegeben hat, lassen Sie das der Vergangenheit angehören.
In dieser Phase des Gesprächs wird im Idealfall bereits ein entspannter Dialog zwischen Ihnen und Ihrem Gesprächspartner im Gang sein. Wenn Sie nach Ihren persönlichen Präferenzen gefragt werden, antworten Sie offen und ehrlich. Auch bei der Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen sollten Sie ehrlich und realistisch sein. Stellen Sie keine überzogenen Forderungen, versuchen Sie aber auch nicht, mit allzu großer Bescheidenheit zu glänzen.
* Die Autorin Manuela Puntigam arbeitet als Recruiting Specialist bei InfraSoft.
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