„BI-Gamer“, von deren Existenz im Unternehmen Sie noch nichts wussten…

Gamification am Arbeitsplatz ist mehr als Punktevergaben und Rankings. Leute lieben es, zu spielen, und werden durch Spiele und Puzzles motiviert. Diese Motivation soll für das Business nutzbar gemacht werden. James Richardson, Business Analytics Strategist bei Qlik, beschreibt die überraschenden Gemeinsamkeiten von verschiedenen Gamern und BI-Anwendern. [...]

Die meisten Leute sind der Ansicht, dass es bei „Gamification“ am Arbeitsplatz lediglich um Rankings geht – etwa um Fragen wie „Wer hat die meisten Likes auf dem firmeninternen Social Network?“. Das ist jedoch viel zu kurz gedacht – denn Leute lieben es einfach, zu spielen. Sie werden durch Spiele und Puzzles motiviert. Bei Gamification sollte es darum gehen, diese Motivation für das Business nutzbar zu machen. Einerseits mögen wir Videospiele, weil wir gerne Hindernisse überwinden, um zum Ziel zu gelangen. Andererseits können wir so ein paar eher willkürliche Ziele auf unterhaltsame Weise erreichen. Also wiederholen wir das Videospiel, bis wir in den nächsten Level gelangen. Es liegt also auf der Hand, warum Unternehmen daran interessiert sind, dieses Verhalten auch in einen Arbeitskontext zu übertragen – insbesondere in einer Zeit, wo die so genannten „Millennials” auf den Arbeitsmarkt strömen. Sie sind damit aufgewachsen, Software und Tools zu nutzen, die Spaßfaktor und Funktionalität vereinen.

BI-Entwickler spielen oftmals, um sich inspirieren zu lassen – vor allem im Visual Data Discovery Bereich der BI-Branche. Hier sind Anwender explizit gefordert, sich jeden Tag mit Datenanalysen zu befassen. So finden sich etwa in technischen Funktionalitäten wie Progressive Disclosure, wo sich immer mehr Funktionen zeigen, je mehr Skills der Anwender erwirbt, einige Elemente der Gaming Software wieder. Warum ist das nötig? Wir brauchen Anwender, die BI-Software auch wirklich nutzen möchten – sonst erhalten Sie keine Wertschöpfung aus ihren Daten. Damit das Konzept aufgeht, müssen diese gefordert, unterhalten und auch belohnt werden, damit es schließlich zu einem Teil ihrer täglichen Routine wird.

Genau wie bei den Gamern gibt es auch unterschiedliche BI-Anwender, die sich in mehrere Gruppen fassen lassen – etwa die „gamified“ BI-Anwender in Unternehmen, die einen datengetriebenen Ansatz vertreten. Verschiedene Gruppen von Mitarbeitern bevorzugen jeweils unterschiedliche  Spiele – abhängig davon, was sie erreichen wollen. Letztendlich nutzen sie die Technologie dazu, Geschäftsprobleme zu lösen. Ohne es zu wissen, spielen diese „Player“ oftmals miteinander, um Einsichten zu erlangen, von denen ein Unternehmen in verschiedener Hinsicht profitieren kann. Ich habe hier die unterschiedlichen Typen von BI-Usern zusammengestellt – vielleicht ist ihnen der eine oder andere auch schon in Ihrem Unternehmen begegnet:
 

1. Der Gelegenheits BI-Gamer

In der BI-Welt ist der Gelegenheits-BI-Gamer ein Mitarbeiter außerhalb der IT-Abteilung, der Software punktuell für das tägliche Reporting und einfache Analysen nutzt, um Muster und Möglichkeiten zu erkennen. Gelegentliche Gamer bevorzugen Spiele wie Candy Crush – hier sind quasi die gleichen Skills gefragt, wie sie die heutige BI-Technologie in Sachen Datenanalysen für jeden Anwender vom Vertrieb bis zum HR-Team ermöglicht hat.

Diese Gamer benötigen nur ein relativ einfaches Verständnis von Analysen. Wie bei Candy Crush ist hier nur eine sehr kurze Konzentrationsspanne nötig, um die Technologie zum Entdecken von Mustern und Abweichungen nutzen zu können. Manche Unternehmen denken darüber nach absichtlich „Ausreißer“ in ihre BI-Software einzubauen, damit Mitarbeiter diese entdecken und sich so kontinuierlich mit den Daten beschäftigen (ein Trick aus dem Bereich Flughafensicherheit).

2. Der strategische BI-Gamer

Der strategische BI-Gamer hingegen konzentriert sich über einen längeren Zeitraum. Jeder, der schon einmal Strategie-Spiele wie Command & Conquer oder Age of Empires gespielt hat, weiß, dass man hier äußerst taktisch vorgehen muss. Der Spieler muss mehrere sich bewegende Elemente im Blick behalten, die miteinander verlinkt sind. Genau wie etwa ein Senior Market Analyst Stunden damit verbringt, verschiedene Datenstränge aus dem gesamten Business zu analysieren, Abweichungen zu erkennen und daraus einen fundierten Business-Plan zu entwickeln. Auf Basis dieser sorgfältig zusammengestellten Informationen kann dann gemeinsam mit dem Management eine Marktstrategie erarbeitet werden, um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben.


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