Automobilhersteller, die ihre Kunden und deren Fahrzeugnutzung besser verstehen, können ihre Angebote individualisieren und die Produktentwicklung optimieren. Im Bestfall eine Win-Win-Situation für Kunden und Anbieter. Der Schlüssel dazu ist Big Data. [...]
Die stark zunehmende Zahl an Modellen und Ausstattungsvarianten in der Automobilindustrie spiegelt den Trend zum personalisierten Produkt wider. Dennoch wird es für die Hersteller immer schwieriger, sich zu differenzieren: Die Produkteigenschaften ähneln sich, große Qualitätsunterschiede sind kaum erkennbar und neue Technologien werden nach kurzer Zeit industrieweit verfügbar. Um sich abzuheben, müssen sich die Autobauer stärker am Kunden orientieren. Der Kundenkontakt und die damit verbundenen Nutzerdaten liegen heute vorwiegend in der Hand des Händlernetzes und der Markenwerkstätten, weswegen eine durchgängige Kundenorientierung für die Automobilhersteller nur schwer umzusetzen ist.
Doch diese Situation soll sich in den nächsten Jahren ändern. Der Grund: Big Data und die Vernetzung des Autos. Die Hersteller können umfassende Fahrzeug- und Kundendaten aus zahlreichen Quellen systematisch sammeln, auswerten und weiterverarbeiten. Daraus entstehen detaillierte Kunden- und Produktprofile, mit denen die Autobauer ihre Kunden, deren Wünsche und Fahrzeugnutzung besser einschätzen lernen. So könnte die kombinierte Auswertung von Werkstatt- und Fahrzeugdaten in Zukunft zu einer gezielteren Kundenbetreuung, besserer Werkstattauslastung und einer optimierten technischen Produktgestaltung führen. Vernetzte Fahrzeuge ermöglichen den direkten Kontakt mit dem Fahrer und bringen damit nicht nur interaktive digitale Services, sondern auch personalisiertes Marketing in das Auto.
Die Hersteller müssen ihre Kunden dazu nicht einmal großartig überreden. Denn laut einer McKinsey-Studie verlangen die Käufer selbst nach Connectivity-Angeboten: Für 13 Prozent von ihnen kommt ein Neufahrzeug ohne Internetzugang gar nicht mehr in Betracht.
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