Der Blick in die Zukunft wird eine zentrale Aufgabe sein. CIOs sollen Entwicklungen vorhersagen und planen können. Das erklärt die Boston Consulting Group. [...]
Die Boston Consulting Group (BCG) hat sich mit dem Innovation Value Institute (IVI) zusammengesetzt und ein Bild des IT-Entscheiders von morgen skizziert. Der wird vor allem eine Aufgabe haben: in die Zukunft sehen und helfen, diese zu planen. In einem Papier mit dem Titel „The CIOs Choice: adapt or fail“ führt BCG diesen Gedanken aus, wobei der Titel bereits impliziert, dass der CIO gar keine Wahl hat.
Die Consultants stützen ihre Aussage auf ein sogenanntes IT Capability Maturity Framework (IT-CMF) Darin werden 32 Einzelleistungen untersucht, etwa Planning, Portfolio Planning, Service Provisioning und anderes.
DIE PAIN POINTS DER IT-MANAGER
Die Berater haben 60 nach diesem Muster ausgefüllte Bewertungen analysiert. Daraus leiten sie die aktuellen Prioritäten von CIOs ab – und künftige. Die am Framework teilnehmenden IT-Chefs wurden explizit nach „Pain Points“ gefragt, deren Brisanz sie anhand einer Skala von Null (gar nicht wichtig) bis fünf (sehr wichtig) einordnen sollten.
Aktuell nennen die CIOs fünf Punkte, die einen Wert von vier oder höher erreichen. Diese sind Capacity Forecasting and Planning (4,7), Total Cost of Ownership (4,3), Enterprise Architecture Management (4,2) sowie Benefits Assessment and Realization (4,1) und Innovation Management (4,0).
Innovation, derzeit auf Platz fünf, liefert das Stichwort für die künftige Arbeit von CIOs. Glaubt man den Consultants, werden IT-Entscheider stark in Vorhersagen und Planen eingebunden sein. Auch das Thema Alignment – in Bezug auf die Zusammenarbeit mit dem Business – bleibt auf der Agenda ganz oben.
DIE 7-PUNKTE-AGENDA
Konkret nennen die Autoren des Papiers sieben Aufgaben:
- Business Process Management
- IT Leadership und Governance
- Strategische Planung
- Portfolio Planung und Priorisierung
- Beschaffungs-Management
- Capacity Forecasting und Planung
- Risiko-Management
Das heiße nicht, Alltägliches wie Infrastruktur-Management, Sourcing oder Mitarbeiter-Schulung vernachlässigen zu dürfen, betonen die Berater. In diesen Punkten hätten viele Unternehmen in den vergangenen Jahren aber ihre Hausaufgaben gemacht, so dass diese Aufgaben nun nicht im Mittelpunkt stehen.
Die Consultants legen insbesondere auf Punkte wie Usability und Nutzer-Erfahrung wert. Vor lauter Strategie und Planung darf der Alltag der Unternehmensmitarbeiter nicht vergessen werden. Je intuitiver die Benutzerführung, umso besser. Auch solche Fragen entscheiden über die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens, betonen die Autoren des Papiers.
Die Boston Consulting Group rät CIOs, das Gespräch mit dem CEO zu suchen. Gesprächsziel ist, ein gemeinsames IT-Rollenverständnis für die kommenden drei Jahre zu entwickeln. Außerdem sollte jeder CIO seine Arbeit regelmäßig benchmarken.
* Christiane Pütter ist Redakteurin der deutschen CIO.
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