Egal, ob Sie bereits eine Brille haben oder nicht: Mit einer Computerbrille können Sie die Blendwirkung Ihres Bildschirms reduzieren und den Kontrast erhöhen. Aber lohnt sich die Anschaffung? Hier erfahren Sie, was Sie wissen müssen. [...]
Wenn Sie den ganzen Tag auf einen Computerbildschirm starren, leiden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an trockenen Augen. Das liegt daran, dass Sie beim Blick auf einen Monitor 2-3 Mal weniger blinzeln als normal. Und wenn sich Ihre Augen am Ende des Tages auch noch angespannt und müde fühlen, ist das sicher nicht normal. Vielleicht leiden Sie auch unter verschwommener Sicht oder sogar unter Kopfschmerzen, oder Sie schlafen nicht gut.
Der erste Schritt besteht natürlich darin, einen Optiker aufzusuchen und Ihre Augen testen und überprüfen zu lassen. Vielleicht brauchen Sie eine verschreibungspflichtige Brille, aber Ihr Optiker empfiehlt Ihnen vermutlich einfach Augentropfen (synthetische Tropfen) und – wenn möglich – eine verkürzte Bildschirmzeit.
Wenn Sie feststellen, dass Sie keine verschreibungspflichtige Brille benötigen, kann es sich lohnen, Ihren gesamten Arbeitsplatz mal auf seine Ergonomie hin zu überprüfen. Die Oberseite Ihres Monitors sollte ungefähr auf Augenhöhe sein, Ihr Stuhl und Ihr Schreibtisch sollten die richtige Höhe haben, um eine bequeme Haltung zu ermöglichen (und um dem Auftreten des RSI-Syndroms bei der Verwendung von Tastatur oder Maus vorzubeugen).
Mit Windows 10 lässt sich die Größe der Schriftarten und Symbole leicht anpassen. Wenn Sie sich also anstrengen müssen, einen Text auf Ihrem hochauflösenden Bildschirm zu lesen, können Sie einfach alles größer einstellen oder Ihren Monitor näher heranrücken.
Es gibt aber auch noch einen anderen Weg, den Sie in diesem Fall beschreiten können: die Anschaffung einer Computerbrille. Auf Amazon werden Sie zum Beispiel eine ganze Fülle an Optionen jeder Preisklasse finden.
Was bewirkt eine Computerbrille?
Eine Computerbrille erfüllt im Wesentlichen zwei Aufgaben: Erstens filtert sie blaues Licht heraus, das vermeintlich die Augen belastet (und den Schlaf stören kann). Zudem können sie durch eine Antireflexbeschichtung den Kontrast erhöhen und die Blendung reduzieren.
Viele Computerbrillen werden als Gaming-Brillen vermarktet, und man sieht oft Sportler, die eine gelb getönte Brille tragen. Denken Sie einfach daran, dass die gelbe Nachtfahrbrille, die Sie vielleicht schon einmal gesehen haben, nicht einfach die Gleiche ist, die für den Computergebrauch neu gebrandet wurde. Die meisten haben polarisierte Gläser, die aufgrund ihrer Funktionsweise das Licht von LCD-Monitoren abschirmen.
Optometristen und Wissenschaftler sind größtenteils nicht davon überzeugt, dass blaues Licht Ihr Sehvermögen schädigt. Und dennoch sollte eine Computerbrille das blaue Licht noch besser herausfiltern als die Nachtmodi auf Ihrem Laptop, Telefon oder Tablet.
Wenn Sie natürlich keine der bisher erwähnten Probleme haben, macht es wenig Sinn, sich eine Computerbrille zuzulegen. Aber wenn doch, kann sie vielleicht helfen. Da die Ergebnisse hierbei sehr subjektiv sind – Sie können dies anhand der Bewertungen unter den einzelnen Brillen bei Amazon beobachten – liegt es an Ihnen, ob Sie für eine Gunnar Intercept knapp 50 Euro ausgeben wollen oder mit der günstigeren Brille von Duco für ca. 25 Euro beginnen.
Die meisten Marken, die Sie finden werden, sind unbekannt, aber es ist Gunnar, mit der die Gaming-Marke Razer bei ihrer eigenen Auswahl an Gaming-Brillen zusammengearbeitet hat. Diese sind teurer als diejenigen aus Gunnars Hauptsortiment und kosten 89 Euro.
Mein Kollege, Lewis Painter, verwendet regelmäßig eine solche Brille. „Wenn ich eine lange Gaming-Session plane, trage ich die Razer-Gunnar-Brille, um Kopfschmerzen zu vermeiden, die ich sonst durch die Belastung der Augen und das blaue Licht bekomme – besonders spät in der Nacht. Man stellt sich innerhalb weniger Minuten auf die orangefarbene Tönung ein, die dann nicht mehr wahrnehmbar ist. Es gibt also keine wirklichen Nachteile, wenn man sie trägt – es sei denn, man benötigt zusätzlich eine verschreibungspflichtige Brille.“
Denken Sie daran, dass Sie, wie bei allen Linsen, dazu neigen, das zu bekommen, wofür Sie bezahlen. Billige Linsen sind optisch nicht perfekt und können durchaus eine Belastung für die Augen darstellen, wenn sie nicht scharf oder klar genug sind. In diesem Fall hat das Gunnar-Modell eine Antireflexbeschichtung und eine leichte Vergrößerung (ähnlich wie eine Lesebrille) von ca. +0,25, die dazu beiträgt, dass Text leichter zu lesen ist. Tatsächlich bietet das niederländische Unternehmen Gunnar außerdem Linsen mit Sehstärke für eine große Auswahl an Brillenfassungen, aber das erhöht den Preis beträchtlich: Man kann davon ausgehen, dass man dann für eine Brille 200 bis 500 Euro bezahlt.
Es ist möglich, eine Brille mit blauem Lichtschutz und ohne den gelben Farbton zu erwerben, falls Sie nicht wie ein Statist aus einem Science-Fiction-Film aussehen oder, was noch wichtiger ist, Farben genau sehen wollen.
Die irische Firma Ambr Eyewear bietet eine Reihe von Blaulichtbrillen (ab ca. 55 Euro) an, die wie eine normale Brille aussehen und eine klare Sicht ohne Beeinträchtigung Ihrer Farbwahrnehmung ermöglichen. Und wie Gunnar fertigt Ambr auch Brillen mit Sehstärke an, wenn Sie sie benötigen. Bis zu +/-4,00 kosten 130 Euro, und es wird ein Aufpreis erhoben, wenn Sie eine höhere Sehstärke oder Gleitsichtbrille brauchen.
Außerdem bietet Ambr, wie der Name schon sagt, ein orangefarbenes Ultra-Sortiment für „Blau-Phobiker“ an, das noch mehr blaues Licht abschirmt. Und das Unternehmen ist sich darüber im Klaren, wie viel: Sie können auf der Website des Unternehmens eine Grafik zur Durchlässigkeit für den Bereich der blauen Wellenlängen einsehen.
Fazit
Wie schon gesagt, wenn Sie nicht unter Augenbelastung, Verschwommenheit oder allgemeiner Müdigkeit nach längerer Nutzung von Bildschirmen leiden, dann brauchen Sie vermutlich keine Computerbrille.
Wenn doch, dann kann eine Brille, die das blaue Licht filtert, definitiv helfen, die Symptome zu lindern, und bietet darüber hinaus noch weitere Vorteile wie zum Beispiel UV-Schutz.
Leider machen einige Hersteller von Computerbrillen fragwürdige Behauptungen, wie z.B., dass sie Trockenheitssymptome reduzieren und 100% des Blaulichts filtern. In der Regel sind diese Behauptungen falsch, aber man braucht nicht viel Geld auszugeben, um eine Computerbrille auszuprobieren und herauszufinden, ob sie für einen funktioniert. Außerdem bieten einige der hier erwähnten Unternehmen Geld-zurück-Garantien an, wenn Sie nicht ganz so zufrieden sind, sodass Sie risikofrei eine teurere Brille ausprobieren können.
*Jim Martin schreibt unter anderem für PC Advisor (UK).
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