Braucht man ein Antivirusprogramm für die Smartwatch?

Die heutigen Smartwatches können sehr wohl einen Virus bekommen; auch wenn das nur äußerst selten passiert. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zum Schutz Ihrer Smartwatch – und Ihrer darauf gespeicherten Daten. [...]

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Viren kommen auf Smartwatches nur selten vor. Wir erklären Ihnen, warum (c) Pixabay.com

Es liegt in der Natur der personalisierten Technologie, dass Geräte wie Smartphones, Tablets und – ja – auch Smartwatches besonders anfällig für Diebstahl oder Hacking sind. Wenn jemand auf Ihre Smartwatch zugreift, könnte er nicht nur all Ihre persönlichen Daten einsehen, er hätte vermutlich auch direkten Zugang auf Ihr Bankkonto. Daher ist es durchaus wichtig, dass Sie Ihre Smartwatch ausreichend absichern. Aber brauchen Sie dazu ein Antivirusprogramm? Wie sichert man ein tragbares Gerät? Wir verraten es Ihnen.

In den meisten Fällen ist Ihre Smartwatch eine Erweiterung Ihres Smartphones, mit dem es sich über Bluetooth oder Wi-Fi direkt verbindet. Das bedeutet natürlich auch, dass Angreifer dadurch eine zusätzliche Möglichkeit haben, diese Verbindung zu hacken. Eine HP-Umfrage ergab beispielsweise, dass Smartwatches, die während des Jahres 2015 verkauft wurden, noch immer ernsthafte Sicherheitslücken aufweisen.

Wenn Sie heute eine Smartwatch kaufen, sollten Sie natürlich davon ausgehen können, dass alle Daten, die zwischen ihr und Ihrem Smartphone versendet werden, auch verschlüsselt sind. Das stimmt auch, ganz besonders für die Apple Watch. Denken Sie jedoch daran, dass heutzutage praktisch jede nur erdenkliche Malware existiert, um mit einem unwissenden Opfer Geld zu machen, das es Dieben besonders leicht macht. Wenn Ihre Uhr schwerer zu hacken ist als Ihr Laptop, wird sehr wahrscheinlich Ihr Laptop Ziel der Attacke werden. Es sind schließlich auf beiden Geräten genau die gleichen Daten.

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Wenn Ihr Laptop leichter zu hacken ist, als Ihre Smartwatch, droht Ihnen hier zumindest keine Gefahr (c) Pixabay.com

Sie sollten sich mit Ihrer Smartwatch trotzdem nicht allzu sehr in Sicherheit wiegen: Wenn Sie neue Software auf einem Gerät installieren können, können Sie versehentlich auch Malware installieren. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sich jemand mit einem Drive-by-Angriff auf Ihr Handgelenk hacken kann (oder will), könnten Sie dennoch dazu verleitet werden, eine zwielichtige App zu installieren oder einen gefährlichen Link zu öffnen. In Wirklichkeit ist diese Fälle jedoch nicht die eigentliche Sicherheitsbedrohung, die sich Ihnen und Ihrer Smartwatch in den Weg stellt.

Kann eine Smartwatch einen Virus bekommen?

Technisch gesehen, ja. Wenn Sie eine Software auf Ihrer Smartwatch installieren können, können Sie auch einen Virus installieren. Aber trotz aller Informationen, die die Hersteller von Antivirusprogrammen Ihnen präsentieren, um Sie zum Kauf zu überreden, gibt es auf Smartwatches keine direkte Bedrohung durch Malware.

Smartwatches sind, im Vergleich zu den Milliarden von Windows-Nutzern, ein relativ kleiner Markt. Sicher, bei Datenübertragungen und Transaktionen ist eine potenzielle Bedrohung immer gegeben, doch gibt es inzwischen so viel einfachere Wege, Ihre Daten zu stehlen als das Installieren von Malware auf Ihrer Smartwatch.

Wenn Hacker Sie beispielsweise dazu bringen können, Ihre Daten bei eine Phishing-Angriff preiszugeben, brauchen sie sich nicht mehr die Mühe machen, Ihre Android-Uhr zu hacken. Seien Sie also vernünftig und denken Sie zweimal darüber nach, ob Sie etwas anklicken, teilen oder downloaden wollen. Das ist der einzige Bereich, bei dem ich der Meinung bin, dass eine Sicherheitssoftware für Ihre Smartwatch hilfreich sein kann: Mit den besten Sicherheitspaketen für die Smartwatch können Sie Ihre sensibelsten Daten schützen, indem Sie sie digital unter Verschluss setzen und einen Schlüssel anlegen. Durch das Ändern Ihres Passworts können Sie den größten Teil des Schadens, der durch eine Hackattacke entstanden ist, wieder rückgängig machen.

Viele Antivirus-Unternehmen empfehlen, keine sensiblen Daten auf Ihrer Smartwatch zu speichern und keine Zahlungen damit vorzunehmen. Dieser Rat muss jedoch nicht für die Apple Watch gelten, da die Kommunikation zwischen ihr und Ihrem iPhone gut genug verschlüsselt ist, sodass hier keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen notwendig sind. Tatsächlich kann es durchaus sicherer sein, mit Ihrer Uhr statt mit einer kontaktlosen Zahlungskarte zu bezahlen, da Ihre persönlichen Daten dabei niemals an den Händler weitergegeben werden.

Letztendlich benötigen Sie also wirklich keine Antivirussoftware für Ihre Smartwatch. Bloß eine vernünftige Einstellung und einen gesunden Menschenverstand.

*Matt Egan ist Chefredakteur bei IDG und Verleger von TechAdvisor.


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