Agil und flexibel müssen Unternehmen sein, die im Wettbewerb bestehen wollen. Daher werden Realtime-Informationen wichtiger. Doch nicht immer ist klar, wo Echtzeitverarbeitung sinnvoll ist und was das für die BI-Systeme bedeutet. [...]
Fast zehn Jahre ist es jetzt her, dass die Analysten von Gartner Ende 2002 das Realtime Enterprise ausriefen. „Alles muss schnell gehen. Wir leben in einer Jetzt-Wirtschaft“, postulierte Research Director Mark Raskino damals auf dem Gartner-Symposium in Cannes. Zeit entwickele sich immer mehr zu einem Wettbewerbsfaktor.
Raskinos flammendes Realtime-Plädoyer war als Weckruf für die gesamte Wirtschaft gedacht – nicht nur für die IT-Branche. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase im März 2000 lag die weltweite Wirtschaft am Boden. Bilanzskandale und Pleiten wie die von Enron und Worldcom hatten die Börsen bis in die Grundfesten erschüttert. Angesichts des angezählten Finanzsystems herrschte in vielen Firmen ein strenges Spardiktat. Mehr leisten für weniger Geld – das war die Maßgabe die fast jeder CIO von seinem Finanzchef zu hören bekam.
REALTIME FÜR MEHR EFFIZIENZ
Mit ihrer Idee vom Realtime-Business wollten die Gartner-Analysten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Auf Echtzeit getrimmte Prozesse sollten die Abläufe in den Unternehmen optimieren und so die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen. Die dafür nötige IT-Unterstützung sollte darüber hinaus die in Folge der Krise deutlich eingebrochenen Geschäfte der IT-Anbieter wieder ankurbeln.
Auch wenn der Begriff des Realtime-Enterprise in der Zwischenzeit nicht mehr so in Mode ist, hat das Thema nichts von seiner Aktualität eingebüßt. In gewisser Weise lassen sich sogar Parallelen erkennen. Auch heute stehen die von der Finanz- und Schuldenkrise gebeutelten Unternehmen unter dem Druck, ihr Business möglichst effizient abzuwickeln. In den Rankings der Business-Prioritäten, die Gartner regelmäßig veröffentlicht, dominieren seit Jahren Anforderungen wie:
- das Wachstum beschleunigen,
- neue Kunden gewinnen,
- Kosten senken und Profitabilität erhöhen,
- neue Produkte und Services entwickeln,
- Effizienz und Prozesse verbessern.
Damit korrespondieren die Herausforderungen an die IT, mit denen sich die CIOs konfrontiert sehen. Im Hinblick auf eine bessere und effizientere Unterstützung aller Geschäftsabläufe steht vor allem das Thema Analytics und Business Intelligence seit Jahren ganz weit vorne in den Hausaufgabenheften der IT-Abteilungen. Dabei müssen die Verantwortlichen viele unterschiedliche Faktoren im Auge behalten.
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