Das intelligente, integrierte Unternehmens bietet effizientere Möglichkeiten, bessere Entscheidungen auf Basis steigender Datenmengen zu treffen. Proprietäre Lösungen sind oft mit hohen Lizenzkosten verbunden. Open-Source-Lösungen können Organisationen dabei unterstützen, einen besseren ROI zu erzielen und vom Nutzen einer echten Integration zu profitieren. [...]
Das Konzept des intelligenten, integrierten Unternehmens bietet effizientere Möglichkeiten, bessere Entscheidungen auf Basis der steigenden Datenmengen zu treffen, die jede Sekunde anfallen. Die Vorteile: Entscheidungen können automatisiert und unnötige manuelle Eingriffe vermieden werden, Geschäftsprozesse laufen konsistent effizienter und es sind adäquatere Reaktionen auf Business-Events möglich. Das Ergebnis ist ein agiles Unternehmen, das sich flexibler und schneller an neue interne und externe Anforderungen anpassen kann.
Proprietäre Lösungen für den Aufbau eines intelligenten, integrierten Unternehmens sind oft mit extrem hohen Lizenzkosten verbunden. Die dafür notwendigen hohen Budgets bereitstellen zu müssen, bedeutet für viele Unternehmen, dass sie sich dagegen entscheiden müssen, oder vom potenziellen Nutzen nicht voll profitieren können.
Mehr noch: Die Kosten für den Kauf einer Software sind nur der Anfang. Das Verprechen von Out-of-the-Box-Lösungen entpuppt sich meist als ein vermeintlicher Nutzen, der sich nur selten einstellt. Business-Rules-Plattformen sind sehr mächtige Tools, um ein Unternehmen zu transformieren, aber sie lassen sich nicht über Nacht einführen. Eine tatsächlich effiziente Lösung, die Geschäftsregeln korrekt abbildet, muss individuell und maßgeschneidert an die Prozesse angepasst werden. Die notwendigen Professional Services, um proprietäre Lösungen an die individuellen Gegebenheiten in einem Unternehmen anzupassen, verursachen oft nochmals erhebliche zusätzliche Kosten.
Überfrachtete proprietäre Angebote im Markt mit einem One-Size-Fits-All-Anspruch enthalten in der Regel eine Reihe von Funktionen, die selten oder nie benötigt werden, für die ein Kunde aber dennoch zahlen muss. Im Gegensatz dazu gibt es Open-Source-Lösungen, die sich in BPM-Projekten schneller und einfacher an unterschiedlichste Anforderungen anpassen lassen.
INTELLIGENTES DESIGN
Eine organische Vorgehensweise beim Aufbau eines intelligenten, integrierten Unternehmens ermöglicht es, Veränderungen von konkretem fachlichen Nutzen aus anzugehen, statt sie nach einem Top-Down-Verfahren einer Organisation überzustülpen.
Red Hat empfiehlt Kunden daher, mit einem überschaubaren Projekt in einer Fachabteilung zu starten. Dazu ein Beispiel: Ein internes Analystenteam hat bisher Entscheidungen auf Basis von täglich aktualisierten Spreadsheets getroffen. Mit einer besseren Integration der Daten und einer Business Rules Engine arbeitet das Team heute mit Echtzeit-Daten, kann Entscheidungsprozesse automatisieren und diese gleichzeitig bei Bedarf im Handumdrehen anpassen. Unternehmen können mit aktuelleren Daten und schnelleren Entscheidungsprozessen spürbare Wettbewerbsvorteile erzielen und arbeiten damit intelligenter.
Mit einem schrittweisen Vorgehen werden sowohl die Fachabteilungen wie auch die IT agiler und können schneller auf neue Marktbedingungen reagieren. Das Innovationsklima wird gefördert, wenn neue Lösungen inkrementell ohne hohe IT-Investitionen eingeführt werden – damit sinkt auch die Furcht vor teuren Fehlentscheidungen, die ein Unternehmen lähmen können.
Es gibt eine Vielzahl von Organisationen, die Open-Source-Lösungen für den Aufbau eines intelligenten, integrierten Unternehmens erfolgreich einsetzen: ein Verkehrsunternehmen, das den Missbrauch von Zeitfahrkarten unterbindet, ein weltweit tätiges Logistikunternehmen, das damit seine Lieferkette steuert oder ein Einzelhändler, der Preise anhand aktueller Daten aus der Supply Chain zeitnah anpasst. Sie alle haben leistungsfähige Applikationen erstellt, die Daten aus komplexen Geschäftsereignissen schneller analysieren, Zusammenhänge erkennen können und bessere Entscheidungen ermöglichen. Dabei nutzen sie nicht nur ihre eigenen internen Daten, sondern haben auch die Option, externe Datenströme mit einfließen zu lassen.
BRÜCKEN BAUEN
Wo immer möglich, sollte bei der Investition in eine neue Business-Rules-Plattform darauf geachtet werden, dass die Kenntnisse und das Know-how der Mitarbeiter weiter genutzt werden können. Die Teamarbeit und die Kooperation sind ein fester Bestandteil der Open-Source-DNA. Dazu gehören die Mitarbeit in der weltweiten Community und die Bereitschaft, neue Erkenntnisse und Lösungen mit anderen zu teilen.
Manchmal scheitern Business-Rules-Projekte daran, dass die IT-Teams technisch ausgeklügelte Lösungen produzieren, die jedoch für Anwender in den Fachabteilungen nicht zugänglich sind. Ein zentraler Aspekt: Die IT-Teams müssen von Anfang an mit den Fachanwendern und Business-Analysten zusammenarbeiten und ihre Konzepte und Prototypen abstimmen. Das verhindert Missverständnisse, fördert die Anwenderakzeptanz und führt zu qualitativ besseren Lösungen, die ihren Zweck erfüllen.
Die Entwicklung von Geschäftsregeln ist eine vielschichtige Disziplin, die sowohl genaue Technologiekenntnisse als auch fachliches Know-how erfordert. Gerade die fachlichen Prozesse bilden eine große Hürde, wenn IT-Teams die ersten Business-Rules-Lösungen fertigstellen. Die IT neigt dazu, die Lösung mit Hilfe einer prozeduralen Programmiersprache zu modellieren und das Geschäftsmodell darin technisch abzubilden. Dieses Vorgehen führt nur selten zum Erfolg.
Eine effektive externe Beratung kann den IT-Teams helfen, selbst zum aktiven Treiber des Wandels zu werden – nämlich zunächst ein Augenmerk auf die fachlichen Bedürfnisse zu richten, und weniger auf die Details der technischen Umsetzung. Die IT-Mitarbeiter lernen dabei, wie sie die Business-Analysten und Fachanwender sofort in das Projekt einbinden und diese können sich frühzeitig mit der Lösung vertraut machen, die sie später täglich nutzen.
Ferner hilft ein Mentorenprogramm beim Aufbau der tiefergehenden Expertise, die jede Business-Rules-Plattform erfordert. Ein weiteres Ziel ist die Ausbildung eines oder mehrerer interner „Champions“, welche die Inital-Projekte entwickeln und begleiten. Die Rolle des Champions ist es, mit der Zeit die gesamte Organisation einzubinden, um die Denkweise und die Methoden des intelligenten, integrierten Unternehmens in andere Bereiche zu tragen, und neue Lösungen mit bestehenden Systemen zu vernetzen.
Zusammenfassend müssen sich Unternehmen heute auf ständig neue und schnell ändernde Umweltbedingungen einstellen. Sie müssen in der Lage sein, flexibel auf immer höhere Kundenerwartungen zu reagieren und sich gegenüber einem zunehmend aggressiveren Wettbewerb behaupten. Nach Meinung von Red Hat sollten Unternehmen in innovative Technologien investieren, unterstützt durch Experten, die helfen Geschäftsprozesse zu optimieren und die Kenntnisse und Fertigkeiten der Mitarbeiter zu erweitern, anstelle Budgets in völlig überzogene Lizenzgebühren zu versenken.
* Alan Hale ist Director Middleware Consulting Practice bei Red Hat in London.
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