Cisco baut an der Infrastruktur der Zukunft

Der Netzwerkanbieter erwartet in den nächsten Jahren eine komplett vernetze Welt mit mehr als 50 Milliarden Geräten, die kommunizieren und Daten in die Cloud senden. Für dieses "Internet of everything" will Cisco die leistungsfähige Basis bieten. [...]

Die explosionsartige Zunahme  von mobilen Endgeräten im Geschäftsumfeld und auch die Tatsache, dass immer mehr Maschinen und Prozesse über die Cloud miteinander kommunizieren wollen, stellt Unternehmen vor große Herausforderungen im Bereich der Netzwerkinfrastruktur. Insbesondere der BYOD-Trend treibt den Administrationsaufwand für das gesamte Netzwerk stetig in die Höhe und erschwert dadurch den IT-Betrieb. Für den Netzwerkspezialisten Cisco liegt die Herausforderung darin, eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die diesen Anforderungen gewachsen ist. Diese Vision fasst Cisco unter dem Schlagwort „Internet of everything“ zusammen. Das Unternehmen geht davon aus, dass es bis 2020 50 Milliarden vernetze Geräte geben wird. Vor allem die Inkonsistenz festverkabelter und drahtloser Netzwerksegmente würden demnach die Einführung neuer Geschäftsanwendungen verzögern und damit Innovationen ausbremsen.

EINHEITLICHE UND EINFACHE STRATEGIE
Vor diesem Hintergrund hat Cisco nun seine neue Unified-Access-Strategie (UA) präsentiert: Cisco UA vereint sämtliche kabelgebundene, drahtlose und VPN-Netzwerksegmente zu einer einheitlich administrierbaren Gesamtinfrastruktur, die dank offener Programmierschnittstellen auch Software Defined Networking (SDN) erlauben soll. „Es ist wichtig, mobile und stationäre Netzwerkstrukturen sowie virtuelle Netze als ein gemeinsames Ganzes sicher, effizient und kostensparend verwalten zu können“, sagte CTO Padmasree Warrior in ihrer Keynote. Hardware, Software und Services sollen gemeinsam ein „intelligentes Netzwerk“ bilden, das einfacher, sicherer und günstiger sein soll. Das soll auch mit einem zentralen „Policy Pool“ für drahtlose und festverkabelte Komponenten gelingen, der das Richtlinien-Management „radikal“ vereinfachen soll. Damit soll das wiederholte Aufspielen derselben Richtlinie auf verschiedene Geräte der Vergangenheit angehören. „Die Fehlerrate sinkt, Performance und Netzwerkstabilität verbessern sich“, sagt Rob Soderbery, General Manger der Cisco Enterprise Networking Group, im Gespräch mit der COMPUTERWELT und weiter: „Das IT-Personal kann die gewonnene Arbeitszeit sinnvoller für Innovationen nutzen, die das Unternehmen in seiner Geschäftstätigkeit tatsächlich voranbringen.“

Für die Umsetzung der UA-Strategie hat Cisco in London einige Geräte vorgestellt. So zum Beispiel den Switch Catalyst 3850 mit integriertem WLAN Controller Cisco 5760 ist frei programmierbar und bündelt drahtlose und kabelgebundene Netzwerkfunktionalität in einem Gerät. Beide Geräte nutzen das neue Entwickler-Toolkit Cisco onePK, mit dem sich sämtliche Router, Switches und Wireless Controllers direkt aus einer Anwendung heraus ansteuern lassen.

Die neue Version 1.2 der Cisco Identity Services Engine (ISE) soll eine verbesserte Integration von Mobile-Device-Management-Lösungen ermöglichen. Mit einer automatischen Zugriffskontrolle soll sich mit nur einer Richtlinie für Sicherheit, Geräteerkennung und Nutzer-Authentifizierung umsetzen lassen, dabei ist es laut Soderbery egal, wo und wie die Anwender auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen: drahtlos, über das Kabelnetz oder via VPN.

Das eigentliche Management des konvergenten Netzes erfolgt dann per Cisco Prime Infrastructure 2.0. Das Tool soll eine komplette Übersicht über Applikationen, Services und Endanwender gewähren. Ein automatischer Workflow vereinfache dabei den Netzbetrieb.

VOM NETZWERK- ZUM GESAMTANBIETER

Cisco will auch im Bereich Services und als IT-Gesamtanbieter stärker werden. Aus diesem Grund wurden allein im letzten halben Jahr acht Akquisitionen getätigt, alle im Softwarebereich. Auch für Cisco-Österreich-Geschäftsführer Achim Kaspar ist eine „Alles aus einer Hand“-Strategie die logische Weiterentwicklung. Gleichzeitig wolle man mit offenen Schnittstellen flexibel bleiben und es Unternehmen ermöglichen, bereits getätigte Investitionen weiter verwenden zu können. „Proprietäre Systeme werden an ihre Grenzen stoßen“, ist Kaspar überzeugt. (cb)


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