Junge Firmen wie RightScale, CliQr oder Scalr unterstützen die meisten Clouds und fördern native Cloud-Entwicklerteams. Die grossen Platzhirsche dagegen versuchen eher, ihr eigenes Terrain abzustecken und zu sichern. [...]
Mit der „private (hosted) cloud“ fing der Modernisierungsschub in Schweizer Unternehmen an. Private Clouds waren dabei eigentlich nichts vollkommen Neues, sondern eine Weiterentwicklung des alten SOA-Konzepts (Service-orientierte Architektur), das für den Bezug von IT-Dienstleistungen überzeugende Performance- und Agilitätsvorteile bietet. Davon profitieren nicht nur die IT, sondern vor allem auch das Business. Biz-Apps werden schneller konfiguriert, provisioniert und bieten eine bessere Quality of Service.
Heute haben bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen eine hybride Cloud-Architektur aufgebaut. Sie benutzen also mehrere private und public Cloud-Services gleichzeitig. Sei es, um kostengünstig Infrastruktur-Peaks abzufedern, die über einen begrenzten Zeitraum auftreten. Sei es, um eine Best-of-Breed-Strategie zu fahren, zum Beispiel: das CRM von Salesforce, Office365 von Microsoft, Infrastruktur (Storage/Computing) von Amazon und das Personalmanagement von SuccessFactors/SAP.
Hybride Cloud-Management-Systeme (HCMS) helfen dabei, eine solche Multi-Vendor- und Multi-Services-Cloud performant und kosteneffizient zu organisieren. HCMS sind im Kern Automatisierungs- und Orchestrierungsplattformen, und heute gibt es bereits einige davon. Forrester hat 11 Anbieter auf den Prüfstand gestellt, die explizit eine Multi-Cloud-Strategie fahren: BMC, Citrix, CliQr, Dell, Hewlett Packard Enterprise (HPE), IBM, Microsoft, Red Hat, RightScale, Scalr und VMware. Draußen bleiben mussten Single-private- und Single-public-Lösungen, die für die hybride Multi-Cloud keinen Nutzwert bringen, ja sie sogar ausschließen. (vgl. The Forrester Wave: Hybrid Cloud Management Solutions, Q1 2016).
Die getesteten Plattformen optimieren sowohl die Basis-Infrastruktur aus der Cloud (Compute, Storage, Netzwerk) als auch fortgeschrittene Dienste (Datenbanken, Integration, Messaging) über ihren gesamten Lebenszyklus. Großes Augenmerk haben die Analysten aber auch auf ein durchgängiges Governance- und Policy-Management, Performance- und Kosten-Kalkulationen, APIs für Entwickler sowie die Zukunftsstrategie und die Marktpräsenz des Anbieters gelegt (vgl. die Ergebnistabelle weiter unten).
DIE SPITZENREITER
Forrester evaluiert hybride Cloud-Management-Lösungen zum ersten Mal, und sieben Anbieter haben es in die Gruppe der Spitzenreiter geschafft: Dell, IBM, VMware, Red Hat, RightScake, Scalr und CliQr Technologies. Besonders intuitiv bedienbare GUIs und leistungsstarke APIs für Software-Entwickler haben die Tester überzeugt. Aber auch starke Automatisierungs-Features und viele sehr positive Kundenreferenzen streichen die Analysten ganz dick raus. Diese Lösungen seien die bevorzugte Wahl für Entwickler, die Applikationen bauen wollen, die über mehrere Clouds hinweg laufen sollen. Der Schwerpunkt liege auf der Public Cloud.
Testsieger RightScale ist cloud-agnostisch und bietet die meisten und besten Cross-Cloud-Termplates. (Quelle: Forrester) Testsieger RightScale ist cloud-agnostisch und bietet die meisten und besten Cross-Cloud-Termplates. (Quelle: Forrester)
Die Verfolger, zu denen Forrester VMware und Red Hat zählt, offerieren starke Lösungen, kämpfen aber noch um differenzierende Wettbewerbsvorteile im Markt der hybriden Cloud-Management-Tools. Zu den „Strong Performers“ zählen HPE, BMC und Microsoft. Die noch junge Lösung Citrix LifeCycle Management stuft Forrester als Herausforderer ein. Der Fokus liege noch zu sehr auf dem Management der eigenen Cloud-Plattform und der Citrix-eigenen Applikationen.
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