Gefälschte Virenwarnungen, selbstständige Mauszeiger, merkwürdige Suchergebnisse: So erkennen Sie, dass Ihr PC gehackt wurde. [...]
5. HÄUFIGE POPUP-FENSTER
Aufpoppende Fenster nerven. Sie sind aber auch ein Beleg dafür, dass der Rechner gehackt wurde. Liefern Websites, die für ein solches Verhalten in der Regel nicht bekannt sind, zufällige Browser-Pop-ups aus, wurde das System unterwandert. Es ist immer wieder spannend zu sehen, welche Seiten den Anti-Popup-Mechanismus des Browsers aushebeln können. Es ist wie ein Kampf gegen Spam – nur schlimmer.
Was zu tun ist: Typischerweise werden derartige Popup-Fenster durch einen der drei bereits geschilderten Fälle erzeugt. Auch hier hilft das Entfernen von Toolbars und anderen Schadprogrammen.
6. FREUNDE EMPFANGEN FAKE-MAILS MIT IHREM NAMEN
In diesem Fall gilt es Ruhe zu bewahren. Es ist nicht mehr außergewöhnlich, dass Adressbuchkontakte Schadcode-Mails von gefälschten Absendern empfangen. Vor knapp zehn Jahren graste die Malware noch das gesamte Adressbuch ab und schickte jedem darin befindlichen Kontakt eine böse Botschaft. Heute sind die Schadprogramme wählerisch geworden und suchen sich nur noch einzelne Opfer aus. Wenn es nur ein paar wenige Kontakte betrifft und nicht die komplette Kontaktdatenbank, ist der Rechner sehr wahrscheinlich nicht kompromittiert (zumindest nicht durch eine Malware, die E-Mail-Adressen sammelt). Viel wahrscheinlicher ist, dass die Adressen aus sozialen Netzen abgezogen wurden – wenn nicht wirklich klar erkennbar ist, dass die E-Mail von Ihrem E-Mail-Konto aus (Adresse auf Richtigkeit prüfen!), sondern nur in Ihrem Namen versendet wurde, sollte der Rechner sicher sein.
Was zu tun ist: Wenn einer oder mehrere Ihrer Kontakte von solchen Fake-E-Mails berichten, sollten Sie einen kompletten Virenscan vornehmen. Zusätzlich ist eine Prüfung angebracht, ob nicht doch unerwünschte Programme oder Toolbars installiert wurden.
7. ONLINE-PASSWÖRTER ÄNDERN SICH PLÖTZLICH
Wenn eines oder mehrere Ihrer Online-Passwörter sich von einem auf den anderen Moment ändern, ist entweder das gesamte System oder zumindest der betroffene Online-Dienst kompromittiert. Für gewöhnlich hat der Anwender zuvor auf eine authentisch anmutende Phishing-Mail geantwortet, die ihn um die Erneuerung seines Passworts für einen bestimmten Online-Dienst gebeten hat. Dem nachgekommen, wundert sich der Nutzer wenig überraschend, dass sein Passwort nochmals geändert wurde und später, dass in seinem Namen Einkäufe getätigt, beleidigenden Postings abgesetzt, Profile gelöscht oder Verträge abgeschlossen werden.
Was zu tun ist: Sobald die Gefahr besteht, dass mit Ihren Daten handfest Schindluder getrieben wird, informieren Sie unverzüglich alle Kontakte über den kompromittierten Account. Damit kann zumindest der durch Sie mit verursachte Schaden für Andere reduziert werden. Danach kontaktieren Sie den betroffenen Online-Dienst und melden die Kompromittierung. Die meisten Services kennen derartige Vorfälle zu Genüge und helfen Ihnen mit einem neuen Passwort, das Konto schnell wieder unter die eigene Kontrolle zu bekommen. Einige Dienste haben diesen Vorgang bereits automatisiert. Wenige bieten sogar einen klickbaren Button „Mein Freund wurde gehackt!“ an, über den Dritte diesen Prozess für Sie anstoßen können. Das ist insofern hilfreich, als Ihre Kontakte oft von der Unterwanderung Ihres Kontos wissen, bevor Sie selbst etwas davon mitbekommen.
Werden die gestohlenen Anmeldedaten auch auf anderen Plattformen genutzt, sollten sie dort natürlich schnellstmöglich geändert werden. Und seien Sie beim nächsten Mal ja vorsichtiger! Es gibt kaum Fälle, in denen Web-Dienste E-Mails versenden, in denen die Login-Informationen abgefragt werden. Im Zweifelsfall manuell den Service aufsuchen (nicht den Link in der E-Mail nutzen) und abwarten, ob der gleiche Hinweis auch erscheint, wenn Sie sich über den herkömmlichen Weg anzumelden versuchen. Sie können den Dienst auch per Telefon oder E-Mail direkt kontaktieren und sich die Echtheit der E-Mail bestätigen lassen.
Grundsätzlich ist es immer besser, ausschließlich Online-Dienste zu nutzen, die eine Zwei-Faktor-Authentifizierung verlangen – das macht es wesentlich schwieriger, Daten zu entwenden.
8. SOFTWARE INSTALLIERT SICH SELBSTSTÄNDIG
Ungewollte und unerwartete Installationsprozesse, die aus dem Nichts starten, sind ebenfalls ein starkes Anzeichen dafür, dass das System gehackt wurde.
In den frühen Tagen der Malware, waren die meisten Programme einfache Computerviren, die die „seriösen“ Anwendungen veränderten – einfach um sich besser verstecken zu können. Heutzutage kommt Malware meist in Form von Trojanern und Würmern daher, die sich wie jede x-beliebige Software mittels einer Installationsroutine auf dem Rechner platziert. Häufig kommen sie „Huckepack“ mit sauberen Programmen – also besser immer fleißig Lizenzvereinbarungen lesen, bevor eine Installation gestartet wird. In den meisten dieser Texte, die niemand liest, wird haarklein aufgeführt, welche Programme wie mitkommen.
Was zu tun ist: Es gibt eine Menge kostenlose Programme, die alle installierten Applikationen auflisten und sie verwalten. Ein Windows-Beispiel ist Autoruns , das zudem aufzeigt, welche Software beim Systemstart mit geladen wird. Das ist gerade in Bezug auf Schadprogramme äußerst aussagekräftig – aber auch kompliziert, weil nicht jeder Anwender weiß, welche der Programme notwendig und sinnvoll und welche überflüssig und schädlich sind. Hier hilft eine Suche im Web weiter – oder die Deaktivierung von nicht zuordbarer Software. Wird das Programm doch benötigt, wird Ihnen das System das schon mitteilen…
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