Das sind die vier Skills, die IT-Mitarbeiter benötigen

Welche Felder müssen IT-Profis beherrschen, um in der digitalisierten Welt erfolgreich zu sein? Aufschluss darüber gibt eine Umfrage unter 700 IT-Experten, durchgeführt von msg. [...]

Eine Umfrage von msg unter 700 IT-Experten, vom Administrator bis zum CIO, hat ergeben, dass IT-Profis die Felder IT-Architekturen, Datenbanken, Business Intelligence und IT-Sicherheit beherrschen müssen, wenn sie in der digitalisierten Welt Erfolg haben wollen.
1. IT-ARCHITEKTUREN / MICROSERVICES
„Wir befinden uns auf einem Raketenflug der technischen Entwicklung. Das Mooresche Gesetz gilt nach wie vor, Rechenkraft wird immer günstiger und flexibler“, analysiert Ralf Engelschall, Leiter msg Applied Technology Research. Die Folge sei, dass Unternehmen längst dabei sind, ihre Infrastruktur in die Cloud zu verschieben. David Cappuccio, Vice President bei Gartner, schätzt, dass heute bereits 80 Prozent der Enterprise Workloads außerhalb des eigenen Rechenzentrums verarbeitet werden. „Da wir jedoch keine vollkommene Migration in die Cloud erleben werden, wächst die Zahl der hybriden Strukturen rasant“, ist Engelschall überzeugt. Damit steige auch die Komplexität der unternehmenseigenen Infrastruktur. Aufgaben wie Implementierung und Expansion dieser Infrastruktur benötigten ausgebildete Fachleute. Die IT-Architektur ist damit einer der großen Bausteine der Digitalisierung.
Hinzu kommt die Komplexität der Netze: Bis 2020 erwarten Analysten mindestens 20 Milliarden verbundene Geräte im Internet der Dinge. Das bedeutet laut Engelschall konkurrierende Plattformen, Spezifikationen, Protokollstandards und Ökosysteme. Und er fragt: Wo werden die Workloads der ganzen Geräte in Zukunft verarbeitet? Wird das zentralistische Dogma bestehen bleiben oder werden Edge- und Microservices die Workloads näher beim Nutzer verarbeiten? „Der IT-Profi von heute muss Antworten auf diese Fragen finden, wenn er erfolgreich sein will.“
2. DATENBANKEN / NOSQL / NEWSQL
Kunden wollen nicht mehr warten – nicht auf eine App, auf eine Website oder auf die Antwort ihres Anbieters. „Das Stichwort lautet Echtzeit – moderne Datenbanken (NoSQL/NewSQL) müssen daher Daten nicht nur speichern und abrufen, sondern zugleich in die Verarbeitung leiten können“, meint der msg-Manager. Außerdem wollten Kunden Dienste heute genau auf sich zugeschnitten erhalten. Neue Lösungen im Marketing ermöglichen solche individuellen Angebote, jedoch zu Lasten der Datenbanken, die nun hunderttausende von Kundendaten in Echtzeit liefern müssen.
Hinzu komme das komplexe Netzwerk des Internet of Things (IoT). Wer speichert wohin welche Daten? Erhalten externe Geräte und Services Zugriff auf interne Datenbanken? IT-Profis sollten sich nach Engelschalls Meinung nicht nur mit Datenbanken auskennen, sie müssten auch den Wandel begreifen, dem dieser Zweig der IT unterliegt. „Wer mit neuen Projekten Umsätze schaffen will, der muss daher das Einmaleins der modernen Datenbank beherrschen und ihre Entwicklung begleiten“, fordert der msg-Mann.
Passend zum Thema: 9 Thesen zu Smart Data Skills 3. BUSINESS INTELLIGENCE (REALTIME)
„Business Intelligence klingt erstmal nicht nach einem neuen Thema, dennoch ist es gerade in Zeiten der digitalen Transformation wichtig“, weiß Engelschall. Denn Business Intelligence in Kombination mit Analytics beschäftigt sich mit der Auswertung von Daten. Hierbei werde die rückwärtige Betrachtung des Data Mining mit Prognosen verbunden; dies erfordert auch, dass moderne BI auf allen Plattformen verfügbar sein muss.
BI ist zudem sowohl vom Business als auch der IT getrieben – moderne Business-Intelligence-Skills schließen daher statistische und Visualisierungs-Kenntnisse mit ein und verbinden Business und IT wie kaum ein anderes Feld. „Wer BI und Analytics versteht, setzt zunächst klare Ziele und Maßstäbe und findet die Balance zwischen externen und internen Daten; so lassen sich am Ende aus den ermittelten Werten die richtigen Voraussagen treffen.“
4. IT-SICHERHEIT
Sicherheit ist wichtig, daran hat sich nichts geändert. „Was die Digitalisierung ändert, sind die Dimensionen, in denen IT-Sicherheit gedacht werden muss“, gibt Engelschall zu bedenken. Die IoT-Malware „Linux/IRCTelnet“ infizierte unlängst 3500 Geräte in fünf Tagen. Das Programm ist dabei eine Evolutionsstufe höher als seine Vorgänger – es greift auf die Ansätze bestehender Bot-Apps wie Mirai und Bashlight zurück und verbreitet sich effizienter und schneller. Eine potenziell fatale Entwicklung. Wie viele der 20 Milliarden Geräte im IoT haben fest codierte Passwörter, wie viele werden regelmäßig gewartet? Botnets, die diese Geräte nutzen, können wiederum DDoS-Angriffe einer neuen Größenordnung fahren.
Heute werden Industrieroboter vernetzt und für alle Arten von Aufgaben eingesetzt – von der Produktionsstraße bis zur Chirurgie. Allein zwischen 2009 und 2011 wuchs die Branche der Roboterhersteller um 170 Prozent, wie McKinsey zeigt. Aber auch Grenzüberschreitungen zwischen ehemals abgeschotteten Feldern wie Office-IT, Produktions-IT und Consumer-IT stellen die IT-Sicherheit und damit den modernen IT-Profi vor immense Herausforderungen.
DIE GUTE NACHRICHT…
„Die gute Nachricht lautet: Die meisten IT-Profis verfügen bereits über drei der vier Skills der Digitalisierung“, glaubt Engelschall. Business Intelligence jedoch würde gefährlich unterschätzt. Gefragt nach den wichtigsten Skills, die für IT-Fachleute in fünf Jahren relevant sein würden, sahen sie IT-Architekturen und IT-Security vorn. Datenbanken seien ebenfalls wichtig. Business Intelligence wurde dagegen wiederum weniger wichtig eingeschätzt. Hier besteht eine klare Lücke, ein Skill-Gap.
*Hans Königes ist Ressortleiter Jobs & Karriere bei der COMPUTERWOCHE.de


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