Richtig ausgewertete Daten liefern den Schlüssel für neue Geschäfte und optimierte Prozesse – wenn nicht nur ihre Quantität, sondern auch ihre Qualität stimmt. Data Governance ist deshalb in vielen Firmen zu einem strategisch wichtigen Faktor geworden und zieht auch nach sich, dass sich der neue Beruf des Data Stewards etabliert. [...]
Immer mehr Unternehmen haben erkannt, welch großes Potenzial in ihren Daten steckt. Richtig ausgewertet liefern diese den Schlüssel für neue Geschäfte und optimierte Prozesse. Umso wichtiger ist es, diesen Rohstoff, welcher mittlerweile den Rang eines Produktionsmittels erreicht hat, optimal zu managen und für konsistentes und qualitativ hochwertiges Informationsmaterial zu sorgen. Data Governance ist deshalb in vielen Firmen zu einem strategisch wichtigen Faktor geworden. Angesichts dessen verwundert es nicht, dass sich rund um dieses Thema zahlreiche organisatorische Veränderungen ergeben. So gilt es, Anforderungskriterien zu entwickeln, die die nötige Datenqualität liefern. Damit müssen sich nicht nur die IT-Abteilungen neu ausrichten. In vielen Unternehmen gibt es für Tätigkeiten in diesem Bereich sogar bereits einen Verantwortlichen, der sich mit dem Titel „Data Steward“ schmücken darf.
DATA STEWARD ALS GARANT FÜR DATENQUALITÄT
Der Data Steward ist in erster Linie die Ansprechperson in seiner Business Group für alle Datenangelegenheiten. Ein Mitarbeiter aus dem Marketing, der für die Kampagnenplanung auf verlässliche Informationen zurückgreifen muss, würde sich also zunächst einmal an „seinen“ Data Steward wenden, der fortan für das optimale Datenmaterial verantwortlich ist. Gemeinsam mit der IT-Abteilung entwickelt er dafür ein Business Data Modell. Es beschreibt die Datenlandschaft des Unternehmens mitsamt ihren Akteuren und Mechanismen. In seiner täglichen Arbeit ist der Data Steward anschließend auch für die Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen verantwortlich. In einem mit Blick auf das Datenmanagement optimal ausgerichteten Unternehmen würde sich die IT-Abteilung forthin als Wächter („Custodian“) verstehen, der für die Aufbewahrung und den Schutz der Daten zuständig ist. Darüber hinaus werden dort die Systeme verwaltet, die einen Zugriff ermöglichen. Der Data Steward wiederum agiert als Manager der Daten selbst. Im Idealfall kennt er die Verantwortlichen des Unternehmens mit Blick auf offizielle und informelle Informationskanäle sehr gut und kann dieses Know-how in seine Arbeit einbringen. Deshalb ist es in der Regel empfehlenswert, einen erfahrenen und datenaffinen Mitarbeiter mit dieser Aufgabe zu betrauen. Als Vermittler zwischen Fachabteilungen und IT kann der Data Steward dann den Prozess der Informationsgewinnung aus Daten wesentlich beschleunigen. Schließlich sind Informationen wie Kundendaten für Fachbereiche wie Vertrieb, Marketing undSupport gleichermaßen relevant. Hier muss der Data Steward flexible Lösungen finden, die den unterschiedlichen Anforderungen gleichermaßen gerecht werden. Zugleich muss er die IT-Abteilung als Datenaufbewahrer und -lieferant mit den Qualitätsanforderungen vertraut machen, die von den einzelnen Unternehmenseinheiten erwartet werden. Der ideale Data Steward verfügt deshalb auch über die entsprechenden Soft Skills um zwischen den verschiedenen Interessengruppen den nötigen Ausgleich zu erzielen.
* Martin Rast ist Regional Director Austria & Switzerland bei Qlik, Stefan Jensen ist Director PreSales, ebenfalls bei Qlik.
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