Daten weg trotz Backup

Daten sind ein wichtiger Teil des Kapitals eines jeden Unternehmens. Sind sie nicht verfügbar oder gar beschädigt, drohen Ausfallzeiten, fehlerträchtige und aufwändige Rekonstruktionen sowie Imageschäden. Hinzu kommen Haftungsrisiken für Geschäftsführer sowie Konventionalstrafen. Sogar der Geschäftsbetrieb kann in Gefahr geraten. Backups gehören daher zu den wichtigsten Pflichten. [...]

Auch wer sich um seine Backups kümmert, ist noch nicht unbedingt auf der sicheren Seite. Eine externe Festplatte zum Beispiel ist noch keine Garantie für Datensicherheit. Diese Erfahrung mussten laut einer Studie des Datenrettungsspezialisten Kroll Ontrack 59 Prozent der befragten Personen machen. Denn diese hatten trotz vorhandener Datensicherung per externer Festplatte einen Datenverlust.

Zwar hat laut der Kundenumfrage von Kroll Ontrack die Mehrheit der Unternehmen bereits die Notwendigkeit von Datensicherungslösungen erkannt. Dennoch gibt es immer noch genügend Ursachen – häufig auf den ersten Blick unschein- und vernachlässigbar – die eine erfolgreiche Datensicherung verhindern. Unabhängig von der Backup-Lösung könne es durch die folgenden Fehler oder/und Versehen zu Datenverlust kommen, so Kroll:

  • Die externe Festplatte war nur gelegentlich mit dem Gerät verbunden und das Backup wurde nicht automatisch, sondern benutzerdefiniert durchgeführt
  • Der Computer war zu der festgesetzten Zeit nicht eingeschaltet und es war keine andere Zeit für ein Backup festgelegt
  • Die Backup-Software war fehlerhaft
  • Es existierte nicht genug Speicherplatz für das Backup
  • Das Backup-Profil hat nicht das ganze Gerät abgedeckt
  • Die Datei ging vor dem Backup verloren

„Wie die jährlichen Umfrageergebnisse zeigen, sind Backups nur der erste Schritt einer kompletten Backup-Strategie“, erläutert Holger Engelland, Leiter des Datenrettungslabors von Kroll Ontrack in Böblingen die Umfrageergebnisse. „Wichtig ist auch die regelmäßige Überprüfung, ob die Backup-Lösung tatsächlich effektiv arbeitet und die Daten auch verfügbar sind“, so Engelland.

Allerdings ist im Vergleich zum Vorjahr das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Datensicherung klar gestiegen. So besaßen 65 Prozent der Befragten zum Zeitpunkt des Datenverlustes eine Backup-Lösung, 2013 waren es hingegen nur 60 Prozent. 59 Prozent der Befragten benutzten eine externe Festplatte, 15 Prozent ein Cloud-Backup und 10 Prozent ein Tape-Backup um ihre Daten zu sichern. Zusätzlich sicherten 55 Prozent täglich sorgfältig ihre Daten.

64 PROZENT HABEN DATEN VERLOREN
Folgende Ergebnisse lieferte eine Umfrage unter 642 Kroll Ontrack Datenrettungskunden aus Nordamerika, Europa und Asien: 64 Prozent gaben an, bereits berufliche Daten verloren zu haben (im Vergleich zu 67 Prozent in 2013) und 36 Prozent verloren persönliche Daten (im Vergleich zu 33 Prozent in 2013). Von den 35 Prozent (im Vergleich zu 40 Prozent in 2013), die keine Backup-Lösung zum Zeitpunkt des Datenverlustes im Einsatz hatten, wollten sich 53 Prozent sehr wahrscheinlich eine Backup-Lösung anschaffen, gefolgt von 36 Prozent, die sich nur eventuell für eine Backup-Lösung interessieren. Auf die Frage, welche Gründe sie vom Kauf einer Backup-Lösung abhielten, wurden 2014 die Recherchezeit und die Verwaltungszeit einer Backup-Lösung mit 49 Prozent als häufigste Gründe genannt – im  Vergleich zu 55 Prozent in 2013. Die Kosten der Backup-Lösung waren mit 27 Prozent das zweithäufigste Hindernis, sich eine Backup-Lösung anzuschaffen.

„Die Backup-Technologie hat im letzten Jahr einen klaren Sprung nach vorne gemacht. Gleichzeitig sind die Lösungen deutlich günstiger geworden. So ist es nicht überraschend, dass der Prozentsatz der Nutzer von Backup-Lösungen anstieg“, ergänzt Holger Engelland. „Interessant ist aber auch, dass diejenigen, die Zeit, Mühe und Geld investieren um die Backup-Methode zu realisieren, trotzdem Daten verlieren. Das beweist, wie sorgfältig man agieren muss, um sicherzustellen, dass die ausgewählte Backup-Methode auch erfolgreich arbeitet. Wenn alle Stricke reißen, ist der letzte Ausweg, die Hilfe eines angesehenen und erfahrenen Datenretters in Anspruch zu nehmen.“

Im Vorfeld des Word-Backup Days am 31. März 2014, rät Kroll Ontrack sowohl Privatanwendern als auch Unternehmen, ihre Backup-Methoden zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie auch erfolgreich funktionieren. Der Datenretter empfiehlt folgende Tipps zum Einsatz einer geeigneten Backup-Lösung:

  • Nehmen Sie sich Zeit, um in eine Backup-Lösung zu investieren und einen Backup-Plan zu erstellen
  • Stellen Sie sicher, dass die Backups regelmäßig entsprechend des festgelegten Terminplans ablaufen
  • Überprüfen Sie die Backup-Reports auf Fehlermeldungen oder ein fehlerhaftes Backup
  • Testen Sie die Backups regelmäßig, um sicherzustellen, dass die Daten akkurat abgebildet wurden und die Dateien intakt sind

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