Dem Workspace-Management gehört die Zukunft

In der modernen Arbeitswelt verschmelzen zunehmend die Grenzen zwischen Hard- und Software sowie von privaten und geschäftlichen Inhalten. Die Steuerung und Kontrolle von IT-Arbeitsplätzen werden deshalb für die Unternehmen zu einer immer größeren Herausforderung, zumal die Anwender mobiler werden und ein agiles Arbeitsumfeld einfordern. Wer diese individuelle Multi-Geräte-Arbeitsumgebung inklusive der dazugehörigen Daten technisch, prozessual und kostenseitig im Griff behalten möchte, benötigt ein innovatives Workspace-Management. [...]

Die Veränderung der Arbeitsumgebungen hat in vielen Unternehmen schon begonnen und wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Klassischerweise wurden Desktops, Laptops und Notebooks sowie Thin Clients von der IT verwaltet. Hinzu kommen mobile Geräte, alsbald neue Endgeräte wie Wearables und sogar Maschinen, die  über das sogenannte „Internet of Things“ (IoT) angesteuert werden; alles was ein Display besitzt, kann in Zukunft eine Erweiterung der Arbeitsumgebung werden und muss deshalb eventuell verwaltet werden. Eingabegeräte wie Tastatur und Maus werden zwar nicht aus den Firmen verschwinden, aber Sprach- und Touch-Steuerung werden einen größeren Anteil für sich beanspruchen. Hatten es die IT-Abteilungen bis vor wenigen Jahren auf den Desktops in der Regel nur mit einem Betriebssystem ― in der Regel Windows ― zu tun, so sehen sich IT-Abteilungen nun mit den unterschiedlichsten Systemen (Mac OS, Chrome, Android, Windows Phone, iOS) konfrontiert. Bei den Anwendungen sieht es ähnlich aus: Waren bislang 90 Prozent der eingesetzten Applikationen Windows-Programme, so halten nun Browser-agnostische Web-Apps und SaaS-Lösungen (Software as a Service) aber auch mobile Apps Einzug, die diesen Anteil signifikant verkleinern werden; Windows wird nicht mehr das dominante Betriebssystem sein.

Die Folge: Die Bereitstellung von SaaS- und Web-Apps ist im Grunde vergleichbar mit der Bereitstellung von physischen und virtuellen Apps, die technische Lösung unterscheidet sich jedoch gänzlich. Ein modernes Workspace-Management muss deshalb für die Steuerung von SaaS Apps auch über Workflowsteuerung, Autorisierung- und Authentifizierungsfunktionalitäten via SAML2, OAuth o.ä. verfügen. War es zudem früher selbstverständlich, dass alle Geräte und Prozesse, die in der IT zum Einsatz kamen, der Firma beziehungsweise der Unternehmens-IT gehörten, so bringen heute bereits in vielen Unternehmen Mitarbeiter ihre eigenen Geräte ins Firmennetzwerk ein und nutzen dabei auch eigene Programme und Apps.

4.0-REVOLUTION AUCH IN DER IT
Wer glaubt, dass der Arbeitsplatz zukünftig weiterhin auf diese Art und Weise standardisierbar ist, muss umdenken. Was der Unternehmens-IT bevorsteht, bezeichnen Unternehmen wie Matrix42 als die Workspace-4.0-Revolution: Der IT-Arbeitsplatz wird zu einer Multigeräte-Arbeitsumgebung, in der Rechner, Laptops, mobile Geräte und sogar Maschinen zum Einsatz kommen. Der Schlüssel zum Erfolg sind dabei vor allen die Einfachheit und das Arbeiten im Anwender-Kontext, denn nur wenn eine Arbeitsumgebung auch wirklich einfach zu nutzen ist und den Bedürfnissen des Anwenders entspricht, wird sie auf Zuspruch stoßen.

Beim modernen Workspace-Management werden nicht mehr die einzelnen Geräte, Anwendungen oder Inhalte verwaltet, sondern dem Anwender wird eine persönliche Cloud bereitgestellt. Diese setzt sich aus mehreren Geräten, sehr vielen unterschiedlichen Anwendungstypen (z. B. mobile, virtuelle oder physische Apps, SaaS Apps), verschiedenen Datencontainern (z. B. SharePoint, Google Drive, etc.) sowie vielfältigen digitalen Identitäten (z. B. AD Account, Google ID, Apple ID, o. ä.) und heterogenen IT-Diensten zusammen. Die IT-Mannschaft kann diese Cloud von einer zentralen Plattform aus verwalten und betreuen. Für sie besteht dabei die Herausforderung darin, diese neue Vielfalt der Geräte zu managen und dem Nutzer zugleich einen leichten, richtlinienkonformen und sicheren Zugriff auf ihre persönliche Cloud zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist es ganz entscheidend, dass auch der Aufwand für die IT so gering wie möglich gehalten werden kann.

Die Analysten von Gartner bezeichnen die Anbieter, die derartige Workspace 4.0-Lösungen bereits zur Verfügung stellen, als „Workspace Aggregator“. Sie haben zudem festgestellt, dass im Jahr 2013 diese Lösungen von weniger als einem Prozent der Unternehmen genutzt wurden. Spannend hierbei ist, dass der Anteil der Firmen, die moderne „Workspace-Aggregator-Lösungen“ in ihren Netzen einsetzen, bis 2017 auf 15 Prozent ansteigen und einen Multi-Milliarden US Dollar Markt erzeugen wird.

Für die Verwaltung der Arbeitsplätze bedeutet das, dass hier ganz neue Prinzipien im Vergleich zum traditionellen Client-Management gelten: IT-Fachleute müssen akzeptieren, dass Heterogenität der neue Standard ist. Aber auch, wenn Heterogenität grundsätzlich mit Komplexität gleichgesetzt wird, darf die Antwort darauf nicht bedeuten, dass die IT sich nun mit einer höheren Komplexität in ihren Managementwerkzeugen konfrontiert sieht. Die Lösung muss Einfachheit heißen ― Einfachheit, die ein modernes Workspace-Management bieten kann.

* Oliver Bendig ist als Chief Technology Officer für die Produktstrategie, Roadmap und Weiterentwicklung des Matrix42-Produktportfolios verantwortlich.


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