Einen Linux-Server im heimischen Netzwerk zu betreiben, ist dank günstiger Mini-PCs kein aufwendiges Unterfangen. Die Leistung reicht je nach Hardware für eine ganze Reihe nützlicher und interessanter Server-Dienste. [...]
PRIVOXY
Aufwand: Niedrig, auch für Einsteiger machbar. Eine Konfiguration weiterer Filterregeln ist anspruchsvoller.
Hardware-Anforderungen: Mittel – ein Raspberry Pi (erste Generation) reicht nur für zwei bis drei Clients.
Werbung auf Tablets und Smartphones zu filtern, ist nicht so einfach wie auf dem Desktop. Werbefinanzierte Apps holen ihre Banner direkt per HTTP vom Content-Netzwerk des Anbieters. Und für einige Browser wie Safari unter iOS gibt es keine Werbefilter als Plug-in. Über einen Umweg geht es bei einer lokalen Verbindung des Tablets und Smartphones aber doch, nämlich mit Hilfe eines filternden Proxy-Servers. Unter Linux hat sich hier das Programm Privoxy bewährt. Da es zudem kein cachender Proxy-Dienst ist, der erhebliche Datenmengen verwalten muss, läuft Privoxy auch auf einem Raspberry Pi der ersten Generation anständig.
Unter Debian, Ubuntu und Raspbian installieren Sie den Proxy-Dienst mit
sudo apt-get install privoxy
in der Kommandozeile. Die mitgelieferte Konfigurationsdatei des Diensts brauchen Sie anschließend nur in einem Detail anzupassen, damit der Proxy Verbindungen von Teilnehmern im lokalen Netzwerk annehmen kann. Öffnen Sie in der Kommandozeile des Linux-Systems mit dem Befehl
sudo nano /etc/privoxy/config
die Konfigurationsdatei von Privoxy. Die Datei ist zwar sehr umfangreich, aber größtenteils eine englischsprachige Dokumentation aller Optionen. Um Privoxy in Betrieb zu nehmen, brauchen Sie im Abschnitt 4.1 nur die Zeile
listen-address localhost:8118
nach
listen-address [IP-Adresse]:8118
zu ändern, wobei der Platzhalter „[IP-Adresse]“ für die die tatsächliche IP-Adresse des Servers im LAN steht, also etwa „listen-address 192.168.1.100:8118“. Danach starten Sie den Privoxy-Dienst mit
sudo service privoxy restart
neu und können jetzt auf den anderen Geräten im Netzwerk die IP-Adresse des Servers und Port 8118 als Proxy-Server angeben.
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