SMB regelt die grundlegende Kommunikation der Datei- und Druckdienste im Netzwerk. In den aktuellen Windows-Betriebssystemen 8 und Server 2012 ist die neue Version 3 des SMB-Protokolls enthalten. Wie sich diese von Dialekten der SMB-Version 2 und früheren unterscheidet, erläutert dieser Beitrag. [...]
Vorteile von SMB 3 und SMB 2 gegenüber älteren Versionen
Die Version 2 des SMB-Protokolls hat gegenüber den älteren Versionen, die bis Windows XP eingesetzt wurden, einige Vorteile. So können mit aktuellen SMB-Versionen von einem Client-Rechner mehr Dateien gleichzeitig geöffnet werden. Ebenso sind auf einem Server mehr Shares und Sessions möglich. Darüber hinaus kann SMB ab Version 2 mit symbolischen Links umgehen. Die Datenintegrität wird mit dem starken HMAC-SHA256-Algorithmus gewährleistet. So sollte bei der Übertragung nichts schiefgehen; denn selbst gegen kleinere Unterbrechungen der Netzwerkverbindung ist SMB 2 resistenter – genügend Gründe also, sich endlich von Windows XP zu verabschieden.
Beim Einsatz von Windows 8 und Windows Server 2012 kommt mit SMB 3.0 zusätzlich noch ein weiterer Vorteil zum Tragen: Die Übertragung von Daten und Druckaufträgen zwischen Server und Client findet verschlüsselt statt.
SMB 3/2 und andere Protokolle
Sobald Client und Server einen SMB-2-Dialekt verwenden, läuft die gesamte Verbindung über SMB 2 – entweder über TCP oder über NetBIOS over TCP oder RDMA (mit SMB 3 auf Windows Server 2012). Um Namen aufzulösen, kann SMB 2 das DFS-Referral-Protokoll nutzen. Über dieses Protokoll im Distributed File System kommunizieren DFS-Clients und -Server mittels SMB-2-I/O-Control-Befehlen; SMB dient dabei als Transportschicht. Die Kommunikation zwischen SMB-2- und DFS-Server findet dabei lokal auf dem Server statt.
Wie bereits erwähnt, nutzt SMB ab Version 2 zur Authentifikation der Nutzer die GSS-API. Außerdem ist es möglich, Remote Procedure Calls über SMB oder SMB 2 auf dem Server abzusetzen. Diese können über sogenannte „benannte Pipes“ im SMB-2-Protokoll übertragen werden. Welches SMB-Protokoll dazu gewählt wird, bestimmt allerdings der Client.
Um Bandbreitenprobleme zu vermeiden, gibt es den sogenannten BrancheCash. Der sorgt in Wide Area Networks (WAN) dafür, dass Clients zunächst auf lokal gelegene Peer-Clients oder sogar auf dedizierte Caching-Server zugreifen. Erst wenn die angeforderten Inhalte dort nicht vorhanden sind, ist der Remote-Server dran. Windows Vista und die Erstausgabe von Windows Server 2008 eignen sich dafür aber nicht. Das BrancheCashing wird erst ab SMB 2.1 und 3.0 unterstützt. Auf Client-Seite ist zumindest Windows 7 Voraussetzung; als Caching-Server kann frühestens Windows Server 2008 R2 dienen.
Das Server Service Remote Protocol nutzt SMB 2 für die File-Server-Verwaltung. Umgekehrt fordert SMB 2 über dieses Protokoll Informationen an, etwa zur Synchronisierung auf Shares und in Sitzungen. Der Synchronisierungsmechanismus hängt vom SMB-2-Server ab.
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