DevOps und Modernisierung: SW-Entwicklung und IT-Betrieb werden gemeinsam agil

Mit herkömmlichen Release-Zyklen lassen sich aktuelle Anforderungen nicht mehr abdecken. Die Softwareentwicklung muss schneller und kundennäher agieren. Das DevOps-Konzept ist zwar ein vielversprechender Ansatz, muss aber auch die Heterogenität unterschiedlicher Plattformen berücksichtigen. Im Mainframe-Umfeld lässt sich DevOps nicht ohne Modernisierung realisieren. [...]

Die Problematik hat auch ein technische Seite, denn die beiden Bereiche verwenden unterschiedliche Werkzeuge und Methoden: mit Java wird grundsätzlich anders gearbeitet als mit Cobol, dem Wasserfallmodell stehen agile Methoden wie Scrum gegenüber. Viele moderne Werkzeuge sind heute auch für Mainframe-Anwendungen verfügbar, so etwa Eclipse, aber auch sie müssen mit anderen Tools abgestimmt werden. Die in DevOps realisierte Angleichung von Entwicklung und Betrieb muss sich – in Unternehmen, die entsprechende Systeme einsetzen – also auch quer über die zentralen (Mainframes) und die verteilten Plattformen erstrecken.
 

DEVOPS SETZT MODERNISIERUNG VORAUS

Auch wenn Modernisierung und DevOps zunächst zwei verschiedene Themen sind, so zeigt sich doch im Mainframe-Umfeld, dass insbesondere ohne modernisierte IDEs sowie Entwicklungs- und Test-Tools eine konsequente Umsetzung von DevOps nicht möglich ist. Sie erleichtern nicht nur die Abstimmung von Development und Operations, sondern ermöglichen sie vielfach. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Einbeziehung von Modernisierungsmaßnahmen im Sinne von Teilmodernisierung – also zum Beispiel IDE, Toolsets und eventuell Test-Umfeld – dazu führt, dass ein ROI wesentlich eher erreicht werden kann, etwa durch MIPS Ersparnisse. Grundsätzlich gilt im Mainframe Umfeld: Modernisierung kommt ohne DevOps aus, aber DevOps nicht ohne Modernisierung.

Gerade in Kombination lassen sich die Vorteile von DevOps und Modernisierung dann voll nutzen. Dazu gehören vor allem:

  • Bei zusätzlichen Entwicklungsprojekten oder bei Erweiterungen werden keine zusätzlichen Rechnerkapazitäten benötigt. Unternehmen können beispielsweise Entwicklungs-Vorgänge und Tests ganz in Offene Systeme verlagern und so bis zu zehn Prozent ihrer MIPS einsparen.
  • Die Entwicklungszyklen lassen sich verkürzen, die Software-Entwicklung wird durch moderne Werkzeuge etwa 20 Prozent schneller.
  • Höhere Software-Qualität – durch unterstützende Entwicklungstools, werden bis zu 25 Prozent der Entwicklungsfehler vermieden.
  • Durch intelligente Testwerkzeuge lassen sich 80 Prozent der Fehler in der Produktion vermeiden.
  • Höhere Lieferqualität – die Prozesse werden angeglichen, Brüche vermieden, dadurch lassen sich die Deployment-Kosten um 20 Prozent reduzieren.
  • Die Bereitstellung von Software für den Betrieb kann automatisiert werden; das Delivery kann von Monaten auf Tage beschleunigt werden und ermöglicht ein Continuos Delivery auch im Mainframe Umfeld.

Ein weiterer Aspekt gewinnt in letzter Zeit durch das Cloud Computing an Bedeutung: Auch DevOps-Aktivitäten lassen sich durch Managed Services abdecken, beispielsweise durch die Übernahme der für die Infrastruktur der Entwicklung auf z/OS notwendigen Aufgaben. Darunter können insbesondere der Betrieb und die Weiterentwicklung der SCM-Systeme, der Entwickler IDEs oder sonstiger anwenderspezifischer Tools fallen.

DevOps und Modernisierung sind eng verzahnte Themen. In einem integrativem Konzept können sie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der derzeit drängendsten Herausforderungen der IT leisten: das Business schnell mit hochwertiger Software zu versorgen.

* Frank Trolp ist Senior Solution Architekt DevOps, Modernization und Migration bei CGI in München.


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