Die 5 häufigsten Fehler in Gehaltsverhandlungen

Wer bei der Gehaltsverhandlung unüberlegt vorgeht, verbaut sich schnell die Chance auf mehr Geld. [...]

Sie wissen nicht, wie viel Ihre Kollegen in ähnlichen Positionen verdienen? Damit sind Sie nicht allein: Über das Gehalt wird mit Kollegen im seltensten Fall gesprochen. Laut den Ergebnissen des aktuellen StepStone Gehaltsreports (der sich jedoch auf Deutschland bezieht) hat jede vierte Fachkraft ihren Chef außerdem noch nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt hat. Und das, obwohl diejenigen, die das Thema Gehalt aktiv ansprechen, im Schnitt 21 Prozent mehr verdienen. Falsche Scheu ist beim Thema Gehalt also völlig unbegründet. Aber Achtung: Wer bei der Gehaltsverhandlung unüberlegt vorgeht, verbaut sich schnell die Chance auf mehr Geld. Die fünf häufigsten Fehler bei der Gehaltsverhandlung hat StepStone im Folgenden aufgezählt:

1. Falsche Argumente anbringen

Die Miete wurde erhöht, der Partner hat seinen Job verloren und sowieso ist alles teurer geworden. Das ist bedauerlich, spielt für Ihren Verhandlungspartner aber keine Rolle. Bedenken Sie: Ihr aktueller oder potenzieller Arbeitgeber betreibt keine karitative Einrichtung. Versetzen Sie sich in die Lage des Arbeitgebers: Für ihn zählt einzig und allein, welchen Beitrag Sie zum Erfolg des Unternehmens leisten. An dieser Stelle muss Ihre Argumentation ansetzen.

2. Schlecht vorbereitet sein

Ein Hunderter netto mehr im Monat, so viel wie Kollege Navratil – wenn Sie mit solch vagen und unprofessionellen Ansagen ins Feld gehen, haben Sie schon verloren. Erkundigen Sie sich vor dem Gehaltsgespräch, welchen Verdienst Sie mit Ihrer Qualifikation und Berufserfahrung in Ihrer Branche und Region erwarten können. Setzen Sie sich außerdem realistisch mit Ihren Leistungen auseinander: Inwiefern hat das Unternehmen zuletzt messbar von Ihrer Arbeit profitiert? Ist Ihr Verantwortungsbereich ausgeweitet worden? In der Regel bewegt sich die Spanne eines möglichen Gehaltsplus zwischen drei und 15 Prozent.

3. Kein konkretes Ziel nennen

Sie wollen das Gespräch auf sich zukommen lassen? Sie glauben, Ihr Chef wird Ihnen schon ein passendes Angebot machen? Von einer solchen Herangehensweise ist dringend abzuraten. Erwarten Sie nicht, dass Ihr Vorgesetzter Ihnen die Arbeit abnimmt. Ihr Verhandlungspartner wird Sie im Gegenteil dazu auffordern, eine konkrete Zahl zu nennen. Bereiten Sie Ihren Gehaltswunsch vor und gehen Sie mit einem konkreten Gehaltswunsch ins Rennen.

4. Zu hoch pokern

Wahrscheinlich wird Ihr Verhandlungspartner versuchen, „den Preis zu drücken“. Kalkulieren Sie dies ein und nennen Sie als Gehaltswunsch einen höheren Betrag, als Sie eigentlich erzielen möchten. Vorsicht: Pokern Sie nicht zu hoch! Zum einen können Sie sich durch die Äußerung eines unrealistischen Gehaltswunsches eine vielversprechende Chance auf den neuen Job oder eine Gehaltserhöhung verderben. Im Bewerbungsprozess dient die Gehaltsverhandlung dem Personaler zum anderen dazu, herauszufinden, ob der Kandidat seinen Wert realistisch einschätzt und sich selbst entsprechend vermarkten kann.

5. Sich unter Wert verkaufen

Manche Kandidaten verkaufen sich aus Unsicherheit unter Wert. Bedenken Sie auch hier: Die Gehaltsverhandlung dient nicht nur einem unmittelbaren, praktischen Zweck. Der Personalentscheider oder Ihr Vorgesetzter möchte auch herausfinden, ob Sie Ihre Leistungen realistisch einschätzen und überzeugend argumentieren können. Behalten Sie zudem im Hinterkopf, dass das verhandelte Gehalt die Ausgangsposition für zukünftige Gehaltsverhandlungen darstellt. Wenn Sie also auf Dauer ein bestimmtes Gehalt erreichen möchten, aber am Anfang niedrig einsteigen, wird es Sie viele weitere Verhandlungen kosten, einen bestimmten Level zu erreichen. (pi/rnf)


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*