Die 5 häufigsten Passwort-Fehler

Ist Ihr Passwort unter den Top-10 der meistverwendeten Kennwörter? Begehen Sie einen der fünf häufigsten Passwort-Fehler? Ein entwendetes Passwort kann große Schäden anrichten. Mit unseren Tipps werden Sie nicht zum Opfer. [...]

FEHLER NUMMER 2: ZU KURZES PASSWORT

Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt, wie lange zu kurze Passwörter einer sogenannten Brute-Force-Attacke standhalten. (c) cio.de

Oft sind verwendete Passwörter zu kurz, da sie dann leichter zu merken sind. Jedoch geht das Plus an Bequemlichkeit deutlich zu Lasten der Sicherheit. Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt, wie lange zu kurze Passwörter einer sogenannten Brute-Force-Attacke standhalten. Als Brute-Force-Methode bezeichnet man das Ausprobieren aller möglichen Zeichenkombinationen mittels einer Software, bis das Passwort gefunden ist. Sie ähnelt dem Wörterbuchangriff, testet aber auch sinnfreie Kombinationen.

Gehen wir davon aus, dass Ihr Passwort die durchschnittliche Länge von 6 Zeichen hat und – wie oft der Fall – nur aus Kleinbuchstaben besteht. Das bedeutet, es kann aus 26 verschiedenen Zeichen bestehen, was bei 6 Zeichen Passwortlänge insgesamt 308.915.776 (also fast 309 Millionen) Kombinationen zulässt. Das hört sich zunächst nach sehr viel an, doch sind beispielsweise mit dem handelsüblichen Core 2 Quad Q6600, der auf 3 GHz übertaktet wurde, 45.423.600 Tastenanschläge pro Sekunde möglich. Schwächere CPUs mit weniger Kernen erreichen leicht immerhin die Hälfte davon. Schockierend: Für das 6 Zeichen lange Kennwort benötigt die Quad-CPU lediglich 6,8 Sekunden.

Besteht Ihr Kennwort aber aus Klein- und Großbuchstaben und Zahlen (siehe Fehler Nummer 1), gibt es bei 6 Zeichen schon 56.800.235.584 Kombinationsmöglichkeiten. Um das Passwort zu knacken rechnet die Quad-CPU rund 21 Minuten – braucht also über 180mal so lange, ist aber immer noch viel zu schnell. Fügen Sie aber auch nur ein Zeichen hinzu, handelt es sich also um ein 7-stelliges Passwort, werden aus den 21 Minuten fast 22 Stunden. Die Länge ist also entscheidend für ein sicheres Kennwort. Passwörter sollten mindestens 8 Zeichen lang sein – unsere Quad-CPU würde dafür fast 2 Monate brauchen. Schon bei 2 Zeichen mehr würde die Test-CPU fast 600 Jahre benötigen. Sonderzeichen und jede weitere Stelle verlängern die Berechnung um ein Vielfaches.

Zwei Fakten sorgen allerdings für Ernüchterung: Erstens werden Rechner immer schneller und außerdem geht der Trend hin zu Grafikkarten, die diese Aufgabe noch schneller erledigen können. Zweitens stellt unsere Rechnung nur die maximale Berechnungsdauer dar, wenn also die gesuchte Kombination zufällig die letzte aller berechneten Möglichkeiten ist. Der Zufall könnte bereits die erste berechnete Kombination zum Volltreffer werden lassen, was allerdings extrem unwahrscheinlich ist. Um dem Zufall nicht auch noch zuzuspielen, ist es also umso wichtiger, typische Passwort-Fehltritte zu vermeiden.


Mehr Artikel

News

Mehr als nur ein Compliance-Kriterium: Cybersicherheit ist eine Angelegenheit der Unternehmenskultur

Ein Blick in die Praxis zeigt: IT-Sicherheit scheitert nicht an Technologien oder Fehlverhalten, sondern bereits grundsätzlich an einem Mangel an Unternehmenskultur. Wenn Cybersicherheit in einer Organisation nur als eine schlecht durchgesetzte Aufgabe von anderen für andere verstanden wird, entsteht vielleicht eine oberflächliche Compliance, aber keine wirkliche Cyberresilienz. […]

Michael Maier, Director Austria iteratec (c) iteratec
Kommentar

KI-Transformation in Unternehmen – Eine Revolution in fünf Schritten 

Wie weit wird die Evolution der Künstlichen Intelligenz gehen und wie wird sie sich auf Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes auswirken? Was für Privatpersonen interessante Fragen sind, sind für Unternehmer existenzielle Themen, schließlich müssen diese wirtschaftlich gegenüber Konkurrenten bestehen, von denen viele bereits an einer effektiven Nutzung von KI arbeiten. […]

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*