Web-Content-Management-Systeme sind zunehmend ein Muss. visual4 hat die Open-Source-Systeme Wordpress, Joomla, Drupal und TYPO3 getestet. [...]
DRUPALDrupal war von einigen Kommilitonen als soziale Plattform zum Austausch von Informationen gedacht. Dries Buytaert, einer der Hauptentwickler, entschied sich im Jahr 2001, die Web-Community-Lösung auch für die Allgemeinheit zu öffnen. Der Grund: Er wollte die gemeinsame Erstellung von Inhalten sowie den Austausch von Informationen über das Internet fördern. Das System wurde mittlerweile mehrmals mit dem Open Source CMS Award ausgezeichnet und gewann den Hall of Fame Award und den Best Open Source PHP CMS Award. Zurzeit befindet sich Version 8 in der Entwicklung, die auf HTML5 und Responsive Design setzen wird. Außerdem soll die Usability für Anwender, Entwickler und Template Designer verbessert werden. Als Release-Termin ist momentan der September geplant.
Fakten: Die letzten offiziellen Download-Zahlen wurden 2008 von Dries Buytaert in seinem Blog veröffentlicht. Danach gibt es leider keine verlässlichen Werte mehr. Allerdings erfolgten zwischen Mitte 2007 und 2008 allein 1,4 Millionen Downloads. Das war eine Verdoppelung der Downloads gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum mit 620.000 Zugriffen. Weitere Indizien für die positive Entwicklung sind die Anzahl der Erweiterungen und zusätzlichen Module, die sich mittlerweile auf über 32.000 belaufen, und die fast 100.000 aktiven Mitglieder der offiziellen Drupal Community.
System: Drupal steht in seiner heutigen Form in der Version 7.41 unter der GNU-GPL-Lizenz zur Verfügung. Das System basiert auf PHP 5.2.5 und unterstützt die Datenbanken MySQL 5.0.15, PostgreSQL 8.3 (beide mit PDO) und SQLite 3.3.7. MSSQL und Oracle werden mit Hilfe zusätzlicher Module unterstützt. Die Markteinführung erfolgte 2001. Drupal 8 erscheint Mitte November 2015.
Vorteile: Neben den Grundfunktionen eines Content-Management-Systems liegt der Fokus von Drupal im Aufbau von Social-Publishing- und Community-Portalen, wo Mitglieder eigene Inhalte erstellen und mit anderen Teilnehmern interagieren können. Die Grundinstallation ist extrem schlank, bietet aber bereits viele Web-2.0- und Community-Features wie zum Beispiel Weblogs, Foren und Tag Clouds. Die Verwaltung der Inhalte erfolgt dabei, wie bei WordPress und Joomla, objektbasierend. Der modulare Aufbau von Drupal ermöglicht die Umsetzung von individuellen und komplexen Seitenstrukturen. Multidomain-Management ist ein Thema, das Drupal problemlos unterstützt. Die Verwaltung eines Cores mit Erweiterungen und gemeinsamen Benutzern ist in der Multidomain-Umgebung über mehrere Seiten hinweg möglich. Dies führt jedoch dazu, dass die Konfiguration des Systems weitaus aufwendiger ist als bei WordPress oder Joomla. Die stark ausgeprägte Community bietet für jegliche Fragestellungen aktive und fundierte Antworten.
Nachteile: Die schlanke Grundinstallation hat zur Folge, dass sehr viele Module nachinstalliert werden müssen. Deren Installation kann dabei leider nicht über die Administrationsfläche erfolgen, sondern nur per FTP. Viele Module stehen in Abhängigkeit zu anderen und erschweren die Aktualisierung. Zudem sind sie leider nicht abwärtskompatibel.
Fazit: Drupal ist für den Einsatz als Social-Publishing- oder Community-Portal mit dem Schwerpunkt Web 2.0 als Internet, Extranet oder Intranet prädestiniert. Durch den modularen Aufbau können aber auch Portale für Unternehmen und Konzerne realisiert werden. Allerdings ist Drupal im Bereich Freigabeprozesse nicht so stark wie TYPO3.
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