Die besten Smart Home-Systeme im Vergleich

Die Smart-Home-Technik eröffnet neue Möglichkeiten für die Überwachung des eigenen Heims aus der Ferne. Bei vielen Systemen ist es sogar möglich, Fenster oder Garagentüren per App zu schließen oder die Jalousien abhängig von Lichteinfall und Windgeschwindigkeit automatisch hochzufahren. [...]

TÜRKOMMUNIKATION PER APP

Eine weitere häufig nachgefragte Anwendung ist die Türkommunikation per Video, bei der man sich Besucher erst einmal anschauen kann, bevor man sie hereinlässt. Von Hager gibt es unter dem Markennamen Elcom ein System, das die Video- und Audiodaten von der Sprechanlage über ein IP-Netzwerk und einen Server an eine Android-App leitet. Ähnliche Produkte bieten TCS und myintercom an.
Myintercom stellt Gegensprechanlagen mit Kamera her, die ihre Bilder auf Wunsch übers Internet übermitteln. (c) MyIntercom
Zu den Funktionen gehört unter anderem die Möglichkeit, das Kamerabild des Besuchers unbemerkt abzurufen, bevor man sich über die Sprechanlage bei ihm meldet. Die Video- und Audiodaten werden direkt an das Android-Gerät geleitet, es handelt sich also um eine Form der Videotelefonie. Außerdem kann der Hausherr aus der App heraus den Türöffner betätigen und das Außenlicht einschalten. Die Sprachdaten werden normalerweise über das SIP-Protokoll übermittelt, also per Voice over IP. Es muss daher ein SIP-Server vorhanden sein. Für die Videodaten verwenden die Systeme das komprimierte MJPG-Format. In der Wohnung dient das WLAN zur Übermittlung der Türkommunikation; wahlweise lassen sich die Daten auch übers Mobilfunknetz übertragen. Damit ist es möglich, vom Urlaubsort aus dem Nachbarn zum Blumengießen die Tür zu öffnen. Einige Systeme speichern zudem entgangene Klingelsignale mit einem Schnappschuss des Besuchers.
SMARTPHONE ALS BEWEGUNGSMELDER
Um ein Zimmer oder auch den Außenbereich eines Hauses zu überwachen, muss man nicht unbedingt eine Webcam oder einen teuren Bewegungsmelder mit Kamera kaufen. Auch ein ausgedientes Smartphone lässt sich zu diesem Zweck einsetzen. Die App IP Webcam installiert einen Webserver, über den man die Kamerabilder des Geräts am PC abrufen kann. Zum Anschauen des Videostreams lassen sich wahlweise der VLC-Playeroder auch der Browser nutzen. Die App bietet zudem eine Audioübertragung an, die Soundqualität ist allerdings bescheiden.
Falls die Software eine Bewegung erkennt, zeichnet sie den Videostream auf und gibt ein akustisches Signal. In der erweiterten, kostenpflichtigen Pro-Version lassen sich weitere Aktionen definieren, die bei einem Alarm gestartet werden sollen. Einziges Manko der Software: Sie funktioniert lediglich im WLAN, nicht jedoch über ein Mobilfunknetz.
Mit der App IP Webcam lässt sich ein altes, ausrangiertes Smartphone noch für die Fernüberwachung nutzen. (c) pcwelt.de
Die App Mobile Webcam wiederum liefert zwar keinen Videostream, kann jedoch so eingestellt werden, dass sie beim Entdecken einer Bewegung automatisch und in einstellbaren Zeitabständen Bilder schießt und per FTP oder HTTP auf einen beliebigen Server lädt. Alternativ dazu verschickt sie die Fotos auch per E-Mail; eine andere Alarmfunktion unterstützt sie leider nicht. Schließlich kann sie die Bilder auch auf einen Dropbox-Account laden oder auf der SIM-Karte speichern.
Eine Alternative zu IP Webcam ist zudem die FritzApp Cam, die ebenfalls Live-Bilder an den Browser überträgt. Voraussetzung ist allerdings der Besitz einer Fritzbox. Dann allerdings lässt sich über MyFritz eine Freigabe für die Kamera anlegen, so dass sie auch übers Internet erreichbar ist.
MAGENTA SMARTHOME: UMFASSEND ERWEITERBAR
Unter dem Markennamen Magenta SmartHome ist auch die Telekom auf dem Smart-Home-Markt aktiv. Für Einsteiger bietet sie für rund 140 Euro ein Sicherheitspaket an, bestehend aus einer Qivicon Home Base und zwei Tür- oder Fensterkontakten. Die Home Base wird über einen beliebigen Router mit dem Internet verbunden und meldet unberechtigtes Öffnen von Tür oder Fenster an eine Android- oder iOS-App. Dazu ist allerdings zusätzlich ein Abo des Magenta SmartHome Dienstes erforderlich, der lediglich für einen Sensor kostenlos ist. Will der Kunde mehr, kostet ihn das mindestens 4,95 Euro im Monat. Dann allerdings kann er das System mit einer umfangreichen Zubehörpalette erweitern, das Angebot reicht von Schaltsteckdosen über Heizungssteuerungen bis hin zu Rauchmeldern und Kameras.
EINSTEIGERLÖSUNGEN VON MOBILCOM-DEBITEL
Vom Mobilfunk-Betreiber Mobilcom-Debitel kommen drei kleine Smart-Home-Lösungen für Einsteiger, unter denen vor allem das Sicherheitspaket einen Blick wert ist. Es umfasst ein Zentralmodul, Fernbedienungen, eine Innenraumsirene und eine Videokamera, mit der man rund um die Uhr per Internet die eigenen vier Wände per Live-Stream überwachen kann. Optional ist eine Speicherung der Videos in der Cloud möglich. Die Firma vertreibt darüber hinaus eine Heizungssteuerung, die per App übers Internet erreichbar ist.
SICHERES HEIM MIT GIGASET ELEMENTS
Auch die ehemalige Siemens-Tochter Gigaset Communications setzt bei ihren Smart-Home-Produkten auf Sicherheit. Gigaset elements ist in erster Linie ein Alarmsystem, das mit dem heimischen WLAN verbunden wird und die Meldungen einer unbegrenzten Zahl von Sensoren auswertet und weitergibt. Angeboten werden unter anderem Türsensoren, Bewegungsmelder und Kameras. Ihre Meldungen schickt die Basisstation an Apps für Android und iOS oder auch an eine Web-App.
Der Telefonhersteller Gigaset stellt mit den Produkten der elements-Reihe ein Sicherheitspaket für Wohnungen und Häuser vor. (c) Gigaset
HOMEE: CLEVER UND PLATTFORMUNABHÄNGIG
Von dem deutschen Start-up Codeatelier kommt die Smart-Home-Lösung Homee, die eine clevere Alternative zu den Komplettlösungen der großen Hersteller anbietet. Anstatt das Rad neu zu erfinden und eigene Sensoren und Aktoren zu entwickeln, hat die Firma eine Basisstation namens Brain Cube vorgestellt, die per WLAN, DLNA oder AirPlay ins Netzwerk eingebunden wird und über Apps für Android, iOS, Windows oder eine Web-App gesteuert wird. Über aufsteckbare Cubes lässt sie sich um die Smart-Home-Standards ZigBee, Z-Wave und EnOcean erweitern, so dass der Anwender die Auswahl unter einer riesigen Palette von Zubehör-Produkten von zahlreichen Herstellern hat. Die verschiedenen Standards werden sogar parallel unterstützt, es ist also nicht notwendig, sich von vornherein auf eine Technik festzulegen.
Das deutsche Start-up Codeatelier hat mit Homee eine sowohl technisch wie auch im Design äußerst interessante Smart-Home-Lösung entwickelt. (c) Codeatelier
KOMPLETTE HAUSSTEUERUNG VON E-Q3
Beinahe schon ein Klassiker auf dem Smart-Home-Markt ist die deutsche Firma e-Q3 mit ihrem Homematic-System. Es handelt sich allerdings um eine geschlossene Veranstaltung, da die Geräte über einen selbstentwickelten Funkstandard mit der Bezeichnung BidCoS (Bidirectional Communication System) im 868-MHz-Band bidirektional und mit 128 Bit verschlüsselt kommunizieren. Neben der Basisstation CCU2 sind rund 80 Sensoren und Aktoren im Angebot, mit denen der Benutzer zentral nahezu die gesamte Haustechnik steuern kann, von der Heizung über das Licht und die Rollläden und Markisen bis hin zu Steckdosen und Lichtschaltern. Die Sensoren hingegen messen Lichtstärke, Temperaturen, Luftfeuchte oder Windgeschwindigkeit und melden etwa geöffnete Fenster und Türen. Die Steuerung erfolgt über ein LAN oder das Internet.
Noch verhältnismäßig neu im Programm ist die Modellreihe Homematic IP. Sie stattet sämtliche Geräte mit einer IPv6-Adresse aus und bietet eine Anbindung an die Homematic-Cloud, die laut Unternehmensangaben ausschließlich auf Servern mit Standort in Deutschland läuft. Aber auch in dieser Variante erfolgt die Verbindung über das BidCos-Protokoll. Immerhin sind für Homematic IP auch Apps für Android und iOS erhältlich.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*