Besonders in den Bereichen Sicherheit, KI, Cloud Computing und Blockchain wird in diesem Jahr mit erheblichen Fortschritten gerechnet. Ein kürzliches Twitter-Posting von @IDGTechTalk regte IT-Spezialisten zur Diskussion an. [...]
Während sich das Jahr 2018 als das Jahr der Datenpanne entpuppte, kamen weltweit immer mehr IT-Spezialisten zu dem Schluss, dass Unternehmen bald noch mehr und noch konkretere Schritte unternehmen müssen, um zukünftige Datensicherheitsverletzungen schon von Grund auf zu verhindern.
Das zumindest war die Stimmung unter den Tech-Profis, die sich vor kurzem an einem @IDGTechTalk-Twitter-Posting beteiligt und an einer Umfrage über die Tech-Trends für Unternehmen im Jahr 2019 teilgenommen hatten.
Tatsächlich stellte die kürzlich von @IDGTechTalk durchgeführte Umfrage fest, dass Datenschutz und Sicherheit 2019 (mit insgesamt 45 Prozent der Stimmen) das Top-Thema im Unternehmensberech war, gefolgt von Themen rund um künstliche Intelligenz (30 Prozent), Cloud Computing (16 Prozent) und Blockchain (9 Prozent).
„Ich denke, dass Cybersecurity das sein wird, was 2019 am meisten zählt“, schrieb Tech-Redakteur Siobhan Climer währenddessen auf Twitter. „2018 war das Jahr des ‚Oh Gott, Datenpannen überall!‘. 2019 wird hoffentlich das Jahr des ‚Das werden wir dagegen unternehmen‘.“
Brent Kirkpatrick, Gründer von Intrepid Net Computing und Computerforschungsingenieur, stimmte Climers Aussage zu und fügte hinzu, dass 2018 das Jahr gewesen sei, in dem auch die Geschäftsleute endlich bemerkt haben, dass jeder Mensch (und jedes Unternehmen) gehackt werden kann. „Lassen Sie uns 2019 daran arbeiten, dieses Problem zu beseitigen!“, schrieb er.
Gerade auf Vorstandsebene muss Cybersecurity ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, schrieb Mike D. Kail, CTO von Everest Project. „Aktion statt Streben wäre fantastisch“, so Kail. „Gedanken und Gebete sind keine gute Sicherheitsstrategie.“
Ein Vertreter von Adlib Software stimmte dem zu: „Hoffentlich sehen wir 2019 proaktivere Strategien gegenüber so einigen reaktiven Fallstricken der Vergangenheit.“
So verbessern Sie die Unternehmenssicherheit
Wie kann Datensicherheit noch weiter verbessert werden? Gerade die Fortschritte im Bereich des Cloud Computing und der Blockchain können Unternehmen dabei helfen, ihre Daten besser zu schützen, schrieb Climer in einem kürzlich erschienenen Artikel.
„Obwohl es sich dabei nicht um neue Technologietrends handelt – Blockchain und Cloud führten immerhin die Gespräche im gesamten Jahr 2018 –, werden Unternehmen künftig die Verwendung dieser technischen Tools für die eigene Betriebssicherheit womöglich drastisch verändern“, schrieb sie.
Jessica Marie, Direktorin für Produktmarketing bei Vera Security, gab ebenfalls an, dass technische Fortschritte im Bereich der Cybersicherheit von großem Nutzen sein werden.
„Ich freue mich sehr auf die Fortschritte in der Cybersicherheit, insbesondere auf Verschlüsselungstechnologien und den Schutz von Daten bei Cloud-/Collaboration-Tools. Gerade die jüngsten Versöße verraten mir, dass diese Änderungen schon sehr bald notwendig sein werden“, schrieb sie auf Twitter.
Auch Data Governance wird eine große Rolle bei der Verbesserung der Cybersicherheit und des Datenschutzes spielen, meint Tyler James Johnson, Gründer und CEO von PrivOps. „Ich interessiere mich auch sehr für Daten- und Analyselösungen“, so Johnson. „Ich sehe einfach eine große Verbindung zwischen Datenschutz und Sicherheit. Für mich ist 2019 das Jahr, in dem all diese Trends zusammenlaufen.“
Kirkpatrick fügte hinzu, dass Datenschutzbestimmungen ebenfalls wichtig seien. HIPPA könnte sich aufgrund der im Jahr 2018 in Kraft getretenen DSDPR-Vorschriften weiterentwickeln. „Für 2019 freue ich mich, weitere Diskussionen über DSGVO-ähnliche Gesetze in den USA zu sehen. Datenschutz ist überfällig“, schrieb er.
Andere Trends in der Unternehmenstechnologie, die Sie 2019 im Auge behalten sollten
Künstliche Intelligenz
Sie können davon ausgehen, dass KI im kommenden Jahr bedeutende Fortschritte machen wird, doch nicht so schnell, wie viele es erwarten würden, meint Jack Gold, Principal Analyst und Gründer von J. Gold Associates, LLC. Das liegt vor allem daran, dass es für die meisten Unternehmen einfach noch zu schwierig in der Umsetzung ist. Infolgedessen besteht der größte Trend in diesem Jahr wohl darin, wesentliche Fortschritte bei der Vereinfachung der Benutzeroberfläche zu erzielen.
„Die größten Trends im Bereich der KI werden sich vermutlich nicht auf das Computing beziehen (auch wenn das durchaus ebenso wichtig ist). Es geht darum, den Massen die nötigen Softwaretools zur Verfügung zu stellen – und nicht für jede Analyse einen fortgeschrittenen Datenwissenschaftler zu benötigen“, sagte er.
Climer sieht jedoch die größten Fortschritte bei KI-Chips, die „die Geschwindigkeit erhöhen, mit der künstliche Intelligenzen Programme ausführen können, wodurch ein verbessertes Workload-Management und prädiktive Analysen möglich werden“, schrieb sie in ihrem Artikel über die neuesten Tech-Trends für 2019.
Unternehmen, die KI implementieren, erhalten „eine Dosis Realität dessen, was KI und maschinelles Lernen in der Lage sind zu tun, versus dessen, was diese Technologien langfristig benötigen, nämlich laufende Investitionen“, schrieb Isaac Sacolick, Präsident und Gründer von StarCIO und Twitter-User, in einem kürzlich veröffentlichten Artikel über Tech-Trends.
Kleinere Unternehmen werden ihre KI-Investitionen wahrscheinlich überdenken, aber immer mehr und vor allem größere Unternehmen werden weitere Schritte einleiten, um die neusten Technologien und das maschinelle Lernen für sich zu nutzen, schrieb er.
„Einiges davon wird kommen, weil es immer mehr KI-Tools und –Technologien gibt, die das Arbeiten mit Daten, KI und maschinellem Lernen erleichtern. Sogar Deep Learning wird immer mehr zum Mainstream. Andere werden wiederum grundlegende Schritte in Bezug auf ihre Daten und agilen Praktiken einleiten und dann einen eher bescheidenen Konzeptnachweis im Bereich KI vorlegen“, schrieb Sacolick.
Climer hielt dagegen, dass immer mehr Unternehmen KI übernehmen werden, weil die Technologie auf Edge-Computing-Ebene mit dem Internet der Dinge (IoT) und dem industriellen Internet der Dinge (IIoT) zusammenwirkt.
„Dies wird die Unternehmen wahrscheinlich dazu veranlassen, künstliche Intelligenz für präventive Wartung und Analyse einzusetzen. Datenwissenschaftler und -entwickler können mithilfe von Open Neural Network Exchange (ONNX) verbesserte neuronale Netzwerkmodelle einsetzen, um die KI-Akzeptanz noch weiter zu erhöhen“, schrieb Climer.
Cloud Computing
Sie können davon ausgehen, dass Cloud Computing im Jahr 2019 große Fortschritte machen wird, schrieb Phil Siarri, Gründer von Nuadox und Marktforscher, währenddessen auf Twitter. „Ich bin fest davon überzeugt, dass 2019 das Jahr des Cloud Computing sein wird. Die Akzeptanzrate wird weiter steigen und neue Märkte und Branchen erreichen“, meint er.
Tatsächlich hat eine von IDG Communications im August 2018 durchgeführte Cloud-Computing-Studie ergeben, dass neun von zehn Unternehmen einen Teil ihrer Anwendungen und/oder ihrer Infrastruktur bis 2019 in der Cloud haben werden. Der Rest wird voraussichtlich bis 2021 folgen.
Gold war ebenfalls der Meinung, dass der fortschreitende Übergang zur Cloud insbesondere zur Hybrid Cloud eine Beschleunigung erfahren wird. Viele alte Systeme werden dagegen jedoch niemals bewegt werden, sagte er.
Blockchain
Blockchain hat sich im Jahr 2018 einen Namen gemacht – manche behaupten sogar, der Hype könnte übertrieben sein –, doch 2019 wird vor allem das Jahr, in dem praktische Anwendungsfälle vermehrt in Erscheinung treten werden, meint Kail.
Climer fügte hinzu, dass die Technologie für verteilte Ledger mehr als nur ein Instrument für die Finanzindustrie sei.
Eine der aufregendsten Perspektiven für Blockchain sei die Netzwerksicherheit, so Climer. Software-Defined Networks (SDN) sind dafür ideal, schrieb sie kürzlich in einem Artikel.
„Blockchain-fähiges SDN würde eine informationsbasierte Transaktion zwischen Netzwerkgeräten durch eine Kryptowährungstransaktion ersetzen“, schrieb sie. „Ein Netzwerkmanager müsse sich nicht mehr darum kümmern, Fehler zu behandeln, Server zu patchen, Software zu aktualisieren und Leistung zu überwachen, sondern könnte sich darauf konzentrieren, stattdessen strategische Tech-Initiativen zu entwickeln; zum Beispiel mit künstlicher Intelligenz arbeiten, um Blockchain-fähige SDN zu optimieren.“
Die Blockchain–Technologie wird sehr wahrscheinlich auch das IoT und andere Cloud-basierte Infrastrukturen stören, meint sie.
*Michelle Davidson ist Community Editor bei IDG Enterprise und verwaltet die Blogs für Network World, Computerworld, CIO, CSO und InfoWorld.
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