Die Internet-of-Things-Trends 2016

Laut Forrester entstehen neue Software-Segmente wie Identity Orchestration oder IoT-Analyse. Kompressorenhersteller Kaeser ist Vorreiter bei Product-as-a-Service. [...]

Momentan seien lediglich 37 Prozent der Entscheider in großen Firmen hinsichtlich der Sicherheit besorgt. „Das ist zu wenig“, meint Forrester. „2016 wird es viele Medienberichte über Attacken auf Consumer-IoT-Geräte geben, und das wird die Sicherheitsbedenken in den Unternehmen befeuern.“ Zudem sei – etwa unter dem Twitter-Hashtag #NotIot – mit Widerstand gegen das Bewerben von Produkten mit dem Hype-Etikett IoT zu rechnen. Beim Taxi-Sharing-Dienst Uber etwa seien keine Sensoren außer denen im Smartphone im Einsatz, und darum biete Uber keinen IoT-Dienst an, so Forrester.

Letztlich wachsen laut Forrester durch IoT die Security-Herausforderungen exponentiell. „Stellen Sie sicher, dass der Chief Information Security Officer (CISO) am Thema dran ist“, schreiben die Autoren ins Stammbuch der CIOs. „Fragen Sie nach einem Bestandsverzeichnis an IoT-Geräten, die via IP oder über alternative Verbindungsmethoden wie ZigBee und Z-Wave vernetzt sind.“ Darüber hinaus rät Forrester zur gemeinsamen Arbeit an Sicherheitsbewertung, Risikoquantifizierung und – falls geboten – Risikoverlagerung für jedes IoT-Objekt. Dieser Prozess bedürfe einer ständigen Verbesserung und Neudefinition.

3. VIER TRENDS BEI DER INTEGRATION VON IOT
Eine Herausforderung bleibt die Integration von IoT-Daten und -Bedienungselementen in bestehende Systeme. Gefragt dafür sind neue Skills und Technologien. Forrester erwartet für 2016 wegweisende Produktentwicklungen in vier Bereichen.

  • Erstens benötigen in der IoT-Ära nicht wie bisher nur Mitarbeiter und Kunden ein Identitätsmanagement, sondern auch IoT-Geräte. Es gilt zu gewährleisten, dass die Geräte und ihre Daten ordentlich autorisiert sind. Deshalb rücke Identity Orchestration auf die Agenda, so Forrester. Als Anbieter in diesem Feld nennen die Analysten Covisint, ForgeRock und Ping Identity.
  • Zweitens entwickelt sich IoT-Analytics zu einer eigenen Disziplin und Produktkategorie. Forrester benutzt dafür den Begriff „Bigger Data“. Manche Unternehmen müssen schon jetzt die Daten von Dutzenden Millionen Geräten verarbeiten – eine Aufgabe, für die es bisher kaum eine geeignete Ausstattung gibt. Forrester geht davon aus, dass Anbieter wie SAP und IBM in 2016 spezielle IoT-Analyse-Lösungen auf den Markt bringen. Oder dass sie Startups wie Glassbeam und Predixion Software kaufen, so wie es Cisco im Oktober mit ParStream vorgemacht hat.
  • Drittens ist laut Forrester davon auszugehen, dass in 2016 Anbieter von Enterprise Mobility Management (EMM) Spezialisten für IoT-Software-Plattformen akquirieren. Arrayent oder Ayla Networks könnten also zur Beute von Microsoft, MobileIron oder Symantec werden. Diese großen Anbieter könnten dadurch schnell die Fähigkeit gewinnen, IoT-Geräte zu managen und zu sichern.
  • Viertens entsteht eine weitere neue Software-Kategorie: IoT-Subskription und -Abrechnung. Weil das Product-as-a-Service-Modell immer mehr Anhänger findet, entdeckten CIOs eine Marktnische, so Forrester: Software, die Nutzung und Transaktionen IoT-vernetzter Produkte verfolgt. Zu Jasper und den Newcomern MetraTech und Zuora kommen nach Ansicht der Analysten in 2016 weitere Anbieter in diesem Segment.

Für den erfolgreichen Einsatz derartiger IoT-Lösungen ist laut Forrester oft ein neues Paket an abteilungsübergreifenden Skills nötig. „CIOs sollten ihre Enterprise-Architekten mit der Überprüfung und Planung der Anforderungen für neue Typen von Daten, Compliance und Datenschutz sowie von Data Governance und Anwendungsarchitektur zum Umgang mit IoT beauftragen“, heißt es in der Studie.

4. SMART HOME UND CONNECTED CAR
IoT erreicht längst auch Endverbraucher, insbesondere im Zusammenspiel von Smart Home und Connected Car. Diese Entwicklung vollzieht sich laut Forrester schrittweise. Derzeit erregen einzelne Elemente wie intelligente Rauchmelder Aufsehen, aber das durchgängige smarte Haus aus einem Guss ist noch Zukunftsmusik. Smartphone-basierte Geräteteile im neuen Auto wird es in den kommenden Jahren immer mehr geben, aber eben nicht alles auf einen Schlag. Dennoch wird nach einer in der Studie enthaltenen Prognose in 2016 jeder dritte Erwachsene in den USA mindestens ein vernetztes Produkt in Wohnung oder Automobil haben.

Aufgabe des CIOs in diesem Prozess ist es nach Einschätzung der Analysten, die Rolle von IoT-Daten im Kundenerleben zu erfassen. Forrester rät den IT-Chefs, ihre Enterprise-Architekten zur Zusammenarbeit mit Marketing-Teams anzuhalten.

*Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin.


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