Im ablaufenden Jahr trauerte die weltweite IT-Gemeinde über den Tod einer Reihe von Persönlichkeiten, die mit ihren Ideen und Einfällen die Computerentwicklung maßgeblich beeinflusst haben – Rest in Peace. [...]
PETER NAUR
Gleich Anfang des Jahres verstarb im Alter von 87 Jahren der Informatiker Peter Naur im dänischen Herlev nach kurzer, schwerer Krankheit. Der im Oktober 1928 in Frederiksberg bei Kopenhagen in eine Künstlerfamilie hineingeborene Naur entwickelte bereits in der Schulzeit ein ausgeprägtes Interesse an der Astronomie. Nach seinem Studium an der Universität Kopenhagen ging der frisch gebackene Magister nach Großbritannien, wo er 1950/51 den EDSAC-Computer programmierte, um Planetenbahnen berechnen zu können – der erste Einsatz eines Computers für astronomische Zwecke.
In den folgenden Jahren rutschte Naur immer tiefer in die Computerwissenschaften. So wirkte er bei der Konstruktion des ersten dänischen Computers mit, dem Dansk Aritmetisk Sekvens Kalkulator (DASK). Darüber hinaus war er maßgeblich an der Entwicklung der Programmiersprache Algol (Kurzform für Algorithmic Language) beteiligt. 1969 wurde Naur als Professor für Computerwissenschaften an die Universität Kopenhagen berufen. Da er mit der Bezeichnung Computer Science nichts anfangen konnte, nannte das neue Fach Datalogie beziehungsweise Datalogy. In Kopenhagen lehrte Naur bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1998.
In dieser Zeit beschäftigte sich Naur früh mit dem Themengebiet rund um Künstliche Intelligenz. Er bemühte sich immer, Menschen die Angst vor intelligenten Maschinen zu nehmen, und kämpfte gegen Vorurteile an. Sein Credo: Er sei vielmehr besorgt, dass Menschen nicht mehr denken können, als dass es Maschinen gibt, die vielleicht denken.
Be the first to comment