Die IT verliert ihren Schrecken im Unternehmen

Das Ansehen der IT wächst. Auch die Rolle des CIOs ist mittlerweile zeitgemäß definiert, wie die Nonprofit-Organisation CompTIA in einer Studie feststellt. [...]

Die blassvioletten Kreise links zeigen, wie CIOs ihre Prioritäten vor fünf Jahren gewichten. Rechts in frischem Lila sieht man, wie sich die Verhältnisse seither ausbalanciert haben. (c) CompTIA

„Die IT ist nicht mehr das Schreckgespenst, das sie einmal war“, titelt Thor Olavsrud für die amerikanische CIO.com. Das klingt doch hervorragend. Olavsrud bezieht sich auf eine Studie der Nonprofit-Organisation Computing Technology Industry Association (CompTIA), für die in den USA 375 IT-Verantwortliche und 275 Business-Führungskräfte befragt wurden. Anlass für die optimistische Überschrift ist der CompTIA-Befund zum Thema Schatten-IT. Demnach erkennen die Unternehmen offenbar zunehmend, dass die Ausbootung der IT durch die Fachbereiche via Cloud Computing und Mobile IT ein Irrweg ist.

IT WIRD NICHT MEHR WEGGESCHUBST
„Das komplette An-die-Seite-Drängen der IT hat sich verringert“, heißt es in der Studie „Building Digital Organizations“. Die Business-Seite habe ihre Lektion gelernt – entweder aus den gesammelten schlechten Erfahrungen oder aufgrund von negativen Berichten Dritter. Die Lektion lautet: Das Know-how zu Sicherheit und Integration in der IT-Abteilung sollte genutzt werden, wenn man sich technologische Lösungen anschafft.

Der Trend, dass Fachbereich sich selbst mit Tools ausrüsten, verstärkt sich zwar weiter. Aber die IT wird dabei als Berater und Dienstleister wieder mehr geschätzt als vor einigen Jahren. Sie wird weithin nicht mehr Bremsklotz verunglimpft. Die viel beschworene Partnerschaft zwischen Business und IT scheint mittlerweile handfester gelebt zu werden, als es lange möglich schien.

Die Schatten-IT ist indes nur ein Aspekt der Studie „Building Digital Organizations“, deren Fokus auf den Veränderungen im Zeitalter der Digitalisierung insgesamt liegt. Als Gesamteindruck bleibt am Ende hängen, dass sich die aus dem Lot geratenen Dinge allmählich ausbalancieren. Die alten Verhältnisse kehren nicht wieder, aber in der neuen Ära fügt sich so manches mittlerweile in ein neues Gleichgewicht.

CIO-PRIORITÄTEN NEU AUSBALANCIERT
CompTIA beleuchtet unter anderem, wie sich die Prioritäten des CIOs verschoben und neu ausbalanciert haben. Ausgangspunkt ist die Beschreibung der Analysten von Constellation Research, nach der ein moderner IT-Chef vier Personen in einem verkörpert: Chief Infrastructure Officer, Chief Integration Officer, Chief Intelligence Officer und Chief Innovation Officer.

Vor fünf Jahren lagen diese Aspekte laut Studie in der Prioritätenliste der CIOs noch sehr weit voneinander entfernt. Zu 73 Prozent lag das Augenmerk seinerzeit auf der Infrastruktur, nur zu 31 Prozent auf Innovation. Seither hat sich alles zusammengeschoben. Die klassischen Rollen der Infrastruktur und Integrationen haben mit 57 Prozent respektive 55 Prozent zwar noch ein leichtes Übergewicht, aber Wissensgewinnung und Innovationen bringen jetzt auch 44 Prozent beziehungsweise 43 Prozent auf die Waagschale. „Das Bild offenbart mittlerweile eine größere Balance zwischen Betrieb und Strategie, auch wenn die operative Seite immer noch ein angestammtes Übergewicht mitbringt“, urteilt CompTIA.


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