Die neue Softwarewelt von SAP

Seit SAP kürzlich seine neue Softwaregeneration S/4HANA vorgestellt hat, herrscht unter Anwendern Unsicherheit, was das für die eigene Softwarestrategie bedeutet. Auf der CeBIT bemühte sich der Softwarekonzern um Aufklärung. Eines deutet sich bereits an: Den Kunden könnten tiefere Umbrüche bevorstehen, als sie ahnen. [...]

SAP setzt all seine Hoffnungen auf eine neue Produktgeneration. Wenige Wochen vor der CeBIT hatte der Konzern mit „S/4HANA“ eine neue Version seiner Business Suite vorgestellt. Damit definiere man das Konzept des Enterprise Resource Planning für das 21. Jahrhundert neu, kommentierte Bill McDermott den Produkt-Launch. Der SAP-Chef stilisierte die Ankündigung zu einem historischen Tag, denn „unserer Ansicht nach läuten wir mit SAP S/4HANA heute den Anfang vom Ende der IT-Architektur des 20. Jahrhunderts und der damit verbundenen Komplexität ein“.

Die Kunden wollten sich von der Euphorie des SAP-Chefs indes nicht recht anstecken lassen. Das Produkt eigne sich für visionäre Unternehmen, für die innovativ abgebildete Geschäftsprozesse einen großen Wettbewerbsvorteil darstellten, sagte Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG). „Für den Großteil der Unternehmen dürfte das Produkt noch Zukunft bleiben.“
Aus Sicht der Kunden ist noch vieles unklar. Auf der CeBIT bemühte sich das SAP-Management um Aufklärung. „Unternehmen sollen ihre Geschäfte in Echtzeit abwickeln, das Business stärker vernetzen und ihre Softwareinfrastruktur wesentlich vereinfachen können“, fasste McDermott die Ziele mit S/4HANA zusammen.

Der IT-Footprint lasse sich um den Faktor zehn verringern, der Datendurchsatz verbessere sich um den Faktor sieben, und überhaupt sei die Technik 18-mal schneller als vergleichbare Lösungen im Markt, pries der Vorstandssprecher seine neue Softwaregeneration an. Gleichzeitig äußerte er Verständnis dafür, dass die Kunden mehr über die neue Softwaretechnik erfahren wollten, und versprach Informationen in den nächsten Monaten – beispielsweise auf der SAP-Kundenveranstaltung Sapphire Anfang Mai in Orlando, Florida.
S/4HANA IST NUR FÜR HANA
Jedoch deutet sich bereits an, dass Anwenderunternehmen, die sich auf die neue SAP-Strategie einlassen, Veränderungen in ihrer gesamten IT-Infrastruktur bevorstehen – auch wenn McDermott reibungslosen Übergang in die neue Softwarewelt in Aussicht stellt. Der Umbruch betrifft in erster Linie die Datenbank. S/4HANA ist an die von SAP selbst entwickelten In-Memory-Technik gekoppelt. Zwar werde man auch in Zukunft mit den bestehenden Systemen klassische relationale Datenbanksysteme von anderen Herstellern unterstützen, sagte McDermott. „Aber S/4HANA ist ausschließlich für HANA“, machte er unmissverständlich klar.


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