Dropbox vs. Google Drive: Welcher Cloud-Speicher ist der richtige für Sie?

Zwei Cloud-Speicher-Titanen im Vergleich. [...]

(c) Google/Dropbox

Google Drive und Dropbox sind zwei der beliebtesten Optionen für Cloud-Speicher und Backups. Das macht Sinn, denn die beiden Plattformen konkurrieren heftig miteinander. Welche ist die richtige für Sie? Das ist eine komplexe Frage, die von mehreren Faktoren abhängt: Ihrem Budget, Ihrem gesamten Backup-Bedarf und den Plattformen, auf denen Sie sie nutzen möchten.

Es überrascht nicht, dass Google Drive am besten funktioniert, wenn Sie stark in die anderen Systeme von Google investiert sind: Android, Chrome OS und die Google Workspace-Suite von Webanwendungen. Außerdem ist Google Drive im Allgemeinen günstiger. Dropbox ist die bessere Wahl, wenn Sie mehr Wert auf Geschwindigkeit und Leistung legen und bereit sind, dafür zu bezahlen.

Preisgestaltung

Auf Verbraucherebene bieten beide Unternehmen mindestens einen annähernd vergleichbaren Plan für Cloud-Speicher an. Hier finden Sie eine kurze Übersicht über die verschiedenen Tarife und Preise:

SpeicherplatzGoogle Drive/Google OneDropbox
2GBKostenlos (Boni verfügbar)
15GBKostenlos
100GB1,99 Euro im Monat
200GB2,99 Euro im Monat
2TB9,99 Euro im Monat11,99 Euro (nur ein Nutzer), 19,99 Euro pro Monat f. 6 Nutzer
3TB19,99 Euro pro Monat (nur ein Nutzer)
5TB36 Euro/3 Nutzer Minimum / 12 Euro pro Nutzer pro Monat
10TB99,99 Euro im Monat
20TB199,99 Euro im Monat
30TB299,99 Euro im Monat
Unlimited 54 Euro/3 Nutzer Minimum / 18 Euro pro Nutzer pro Monat

Wie Sie sehen können, bietet Google Drive (auch bekannt als Google One) sowohl mehr kostenlosen Speicherplatz als auch mehr und günstigere Optionen für verschiedene Speicherstufen. Dropbox-Nutzer können ihren kostenlosen Speicherplatz erhöhen, indem sie Freunde dazu bringen, sich mit Empfehlungscodes anzumelden, und zwar bis zu 16 GB. Aber die Nutzer dazu zu zwingen, Ihr Marketing für Sie zu übernehmen, um das zu bekommen, was anderswo kostenlos ist, ist kein besonders gutes Angebot.

Beide Unternehmen bieten Rabatte an, wenn man jährlich statt monatlich zahlt. In Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ist Dropbox jedoch nur für Einzelnutzer sinnvoll, die bis zu zwei Terabyte Speicherplatz benötigen, oder für Nutzerteams, die eine absolut große Menge benötigen: mehr als die maximalen 30 TB von Google Drive.

Und während Google seinen Nutzern kostenlos den Zugriff auf Drive von jedem Ort und von unbegrenzten Geräten aus ermöglicht, müssen Nutzer bei Dropbox für mehr als drei Geräte bezahlen, um über spezielle Apps einfachen Zugriff zu haben. Mit dem Dropbox-Browser-Tool können Sie diese Beschränkung zwar umgehen, aber für kostenlose Nutzer ist das eine ziemlich große Hürde.

Integration

Auch bei der Integration in verschiedene Plattformen hat Google die Nase vorn. Das Google Drive-System ist in die meisten Android-Telefone und -Tablets sowie in alle Geräte mit Chrome OS integriert und ist die Standardmethode zum Speichern von Dateien in Google Text & Tabellen und anderen Google Workspace-Tools. Darüber hinaus sind Google Drive/One-Apps für iOS und Windows verfügbar, die einfache Uploads und Downloads ermöglichen.

(c) Google

Dropbox ist ebenfalls fast überall verfügbar, aber die Integration ist auf mobilen Geräten und Chrome OS weniger nahtlos. Das Hoch- und Herunterladen von Daten auf Dropbox ist zwar auf fast jeder Plattform möglich (über den Browser, wenn es sich nicht um eine spezielle App handelt), aber es kann ein paar Schritte mehr erfordern. Die Begrenzung auf drei Geräte bei einem kostenlosen Dropbox-Konto ist auch hier ein großes Hindernis.

Sowohl Google Drive als auch Dropbox sind mit einer Vielzahl anderer häufig genutzter Dienste wie Microsoft Office, Slack, Adobe Creative Cloud, Zoom usw. integriert. Bei Dropbox können Sie sich sogar mit einem Google– oder Apple-Konto anmelden, wenn Sie möchten.

Benutzerfreundlichkeit

Google ist zwar ein klarer Gewinner, was den Nutzen angeht, und hat den Zugriff auf Ihre Dateien auf mehreren Plattformen vereinfacht, aber Dropbox hat meiner Meinung nach immer noch einen Vorteil bei der Benutzerfreundlichkeit. Google Drive behandelt seinen Speicher als einen großen Datenpool und unterstützt zwar das grundlegende Ordnersystem, an das die meisten PC-Benutzer gewöhnt sind, aber die Plattform zieht es vor, dass Sie die integrierten Suchwerkzeuge verwenden.

(c) Michael Crider/IDG

Dropbox hingegen geht davon aus, dass Sie in der Regel wissen, wo Sie Ihre Daten ablegen, und macht es Ihnen leicht, durch Ordner und Unterordner zu navigieren, entweder in einer App oder in einem Desktop-Verzeichnis. Es ist nicht mühelos intuitiv, aber es ist jedem vertraut, der die meiste Zeit seines Lebens mit Desktops und Laptops gearbeitet hat. Es ist ein Ansatz, der sich an den PC anlehnt, und nicht an die (vielleicht verständliche) mobile Schnittstelle von Drive.

Leistung

Obwohl Google Drive keineswegs langsam ist, hat Dropbox auch bei der Leistung die Nase vorn. Beim Hochladen großer und kleiner Datenmengen war Dropbox durchweg schneller. Das ist ein wichtiger Aspekt, wenn Sie Ihren Speicherplatz häufig und intensiv nutzen möchten.

(c) Michael Crider/IDG

Dropbox verfügt auch über eine Funktion, mit der Sie Dateien schneller in Ihrem lokalen Netzwerk versenden können: LAN-Synchronisierung. Mit diesem Tool können Dateien, die zu Ihrem Dropbox-Konto hinzugefügt werden, über lokale Ethernet- oder Wi-Fi-Verbindungen kopiert werden, noch bevor sie vollständig in die Cloud hochgeladen werden. In der Praxis bedeutet dies, dass eine auf Ihrem Telefon hinzugefügte Datei (z. B. ein neues Foto, das Sie von Ihrem Haustier aufgenommen haben) fast sofort im Dropbox-Ordner auf Ihrem Windows- oder MacOS-Computer erscheint, sofern beide Geräte mit dem lokalen Netzwerk verbunden sind.

Das ist ein kleiner, aber entscheidender Vorteil, wenn Sie wirklich einen Eimer mit synchronisierbarem Speicher suchen, auf den Sie schnell und einfach zugreifen können.

Gemeinsame Nutzung von Speicherplatz und PC-Backup

Wie zu erwarten, hat Google die Nase vorn, wenn es um die gemeinsame Nutzung von Speicherplatz durch Familienmitglieder geht. Während Google One auf der günstigsten Stufe von 2 US-Dollar pro Monat mit bis zu fünf weiteren Familienmitgliedern geteilt werden kann (für insgesamt sechs Nutzer), schaltet Dropbox diese Option erst frei, wenn Sie 20 US-Dollar pro Monat für 2 TB Speicherplatz bezahlen.

Einzelne Dateien können auf beiden Plattformen problemlos freigegeben werden, und es gibt keinen großen Unterschied zwischen Google Drive und Dropbox, wenn Sie Konten gemeinsam nutzen. Wenn Sie jedoch keinen wirklich großen Speicherplatz bei Dropbox benötigen, ist Google Drive in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis besser, wenn Sie diesen Speicherplatz für zwei oder mehr Nutzer freigeben möchten.

(c) Michael Crider/IDG

Beide Systeme bieten Tools, um die Dateien Ihres PCs systemweit in der Cloud zu sichern… sozusagen. Es ist zwar durchaus möglich, Google Drive oder Dropbox als Cloud-Backup-System zu verwenden, aber diese Plattformen sind nicht für eine regelmäßige Notfallsicherung geeignet. Mit ihrer langsamen Upload-Geschwindigkeit und den umständlichen Backup-Tools liegen sie weit hinter speziellen Diensten wie Carbonite oder Backblaze zurück. Für diese Funktion würde ich keinem der beiden einen Extrapunkt geben.

Extras

Zusätzlich zu den oben genannten Tools bieten beide Systeme auch weniger greifbare Vorteile. Durch den Kauf von zusätzlichem Google Drive-Speicher über das Google One-System erhalten Sie:

  • Gemeinsamen Speicherplatz für Google Mail-Nachrichten/Anhänge und Google Fotos
  • Kostenlosen Zugang zum Google One VPN auf Android
  • Rabatte auf Einkäufe im Google Store
  • Gelegentliche Angebote für Reisen und andere Artikel

Wie sieht es mit Dropbox aus? Auch hier ist Dropbox eher knauserig mit seinen Tools und schaltet einige seiner Premium-Optionen erst mit teureren Privat- oder Geschäftskonten frei. Sogar die Volltextsuche, ein recht einfaches Tool, das Sie selbst in lokalen Dateien in fast jedem Betriebssystem durchführen können, ist in der kostenlosen Version nicht verfügbar. Wieder einmal schadet sich Dropbox im Vergleich mit seiner Geiz-ist-geil-Mentalität selbst.

Google Drive ist der klare Sieger

Dropbox hat zwar eine bessere Benutzeroberfläche und ein besseres Benutzererlebnis (zumindest für Benutzer, die herkömmliche Dateisysteme im PC-Stil bevorzugen), und seine Leistungs- und LAN-Synchronisierungstools können die Konkurrenz in den Schatten stellen, aber Google bietet in fast allen anderen Vergleichspunkten ein besseres Produkt und einen besseren Wert.

Vom Preis des Premium-Speichers über die Integration in Desktop- und mobile Betriebssysteme bis hin zu weniger greifbaren Boni als Teil des Google One-Systems ist Drive der klare Sieger. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich an kostenlose Tools halten wollen.

Was nicht heißen soll, dass Dropbox unbedingt eine schlechte Wahl ist. Die zusätzliche Leistung und die bessere Benutzeroberfläche könnten sich lohnen, vor allem für Nutzer, die nicht unbedingt den riesigen Speicherplatz benötigen, den Google bietet. Seien Sie sich nur über den Preisnachteil im Klaren.


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