Empfehlenswerte Switches für kleine und mittelgroße Unternehmen

Netzwerk-Switches sind als Verteilerstationen für Datenpakete unverzichtbar. Einfache Geräte mit Gigabit-Ports gibt es schon für unter 20 Euro. Kleine und mittelgroße Unternehmen sollten aber auf einige Aspekte achten, die etwas höhere Ausgaben für einen Switch rechtfertigen. [...]

Switches sind praktisch die Weiterentwicklung von Brigdes, die in der Regel nur zwei Ports haben. Außerdem sind Switches in der Lage, Pakete aufgrund der Empfängeradresse jeweils an den richtigen Port weiterzuleiten. Die Bandbreite der von den Herstellern für diese KMU-Marktübersicht zusammengestellten Geräte, viele davon mit mehr als 50 Ports, ist so groß wie die der Firmen selbst.

Ein kleiner Handwerksbetrieb benötigt in der Regel einen Netzwerk-Switch mit fünf Fast-Ethernet- oder Gigabit-Ethernet-Ports, besser ist einer mit acht oder zehn Ports. In größeren Unternehmen und in Branchen, die auf Wachstumskurs sind, sollten die Lösungen dagegen immer Luft nach oben lassen oder als stackable (stapelbar) sogar skalierbar sein.

Die meisten Switches oder Switch-Modellreihen, die Alcatel-Lucent Enterprise, Avaya, Brocade, Cisco, Dell, D-Link, Hewlett-Packard (HP), Juniper Networks, Netgear und ZyXEL ins Rennen geschickt haben, sind mit acht bis 48 Gigabit-Ethernet-RJ45-Ports erhältlich. Diese sind zum Teil auch als SFP-Ports für Glasfaserverbindungen nutzbar oder durch solche ergänzt. Und sie bieten zuweilen schon Uplink-Geschwindigkeiten von 10 Gigabit. Da die Geräte meist Teil einer Produktreihe von Modelle mit unterschiedlicher Port-Zahl sind, ist die Bilderstrecke nach Herstellern geordnet und nicht nach Features.

Bei Switches für große Unternehmen sind sogar 40 oder gar 100 Gigabit-Ethernet (kurz: GbE) immer stärker im Kommen. Was im SMB-Segment auch kaum eine Rolle spielt, ist SDN oder Sofware Defined Networking, obwohl zwei der in der Bildergalerie vorgestellten Geräte diese Funktion unterstützen.

Fast-Ethernet mit 100 Mbit ist dagegen immer mehr auf dem Rückzug und eigentlich nur bei kleinen Switches für Heimanwender zu finden, zumal die Preise oft schon im niedrigen zweistelligen Bereich anfangen. Die Host-Ports tragen oft die Bezeichnung 10/100/1000BASE-T. Die Geschwindigkeit wird dabei automatisch erkannt und angepasst, ebenso ob es sich um einen Port handelt, der via Power over Ethernet (PoE oder PoE+) IP-Telefone, Überwachungskameras oder andere Geräte mit Strom versorgen kann.

Die Backplane-Kapazität sollte mindestens so hoch sein wie der Durchsatz aller Ports zusammen. Bei einem Switch mit 24 GbE-Ports und zwei 10-GbE-Uplink-Anschlüssen wären das 2 x 24 + 2 x 20, sprich 88 Gigabit pro Sekunde (Gbps oder Gbit/s). Die Herstellerangaben zum Datendurchsatz (auch Switching-Kapazität genannt) und zur Weiterleitungsrate (Forwarding-Rate) beziehen sich meist auf die minimal mögliche Paketgröße von 64 Byte.

Ein Switch mit einem Gigabit-Ethernet-Port kann rund 1,6 Millionen Pakete pro Sekunde übertragen, doch je kleiner die Pakete, desto geringer der Aufwand, weshalb die Herstellerwerte nicht unbedingt etwas darüber aussagen, wie der Switch mit größeren Paketen zurechtkommt. Für einen hohen Datendurchsatz bei geringen Latenzzeiten hat sich die Cut-Through-Technologie bewährt, die längst im mittleren Preissegment angekommen ist. Nachteil ist allerdings, dass damit auch fehlerhafte Pakete weitergeleitet werden können, weil eine zyklische Redundanz- oder CRC-Prüfung erst nach Erhalt des kompletten Datenpakets möglich ist. Hochwertigere Switches bieten jedoch einen auch Error-Free-Cut-Through oder Adaptive Switching genannten Mechanismus.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

In Österreich gibt es die freie Wahl des Endgeräts. Oder doch nicht? (c) Pexels
News

RTR erklärt Wahlfreiheit zum Nischenthema

Bei der Frage, ob Endkunden oder die Provider darüber entscheiden sollten, welches Endgerät sie an ihrem Breitbandanschluss nutzen können, stellt sich die RTR klar auf eine Seite. Laut RTR existiert bereits Wahlfreiheit. Dennoch will die Regulierungsbehörde aktiv werden, wenn sich noch mehr Kunden über das Fehlen der Wahlfreiheit bei ihr beschweren. Logik geht anders. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*