Moderne Industrie-Anlagen erfordern eine höhere Dynamik, die auf eine schnelle Verbesserung von Produkten und Prozessen ausgelegt ist. Analog zu dieser steigenden Komplexität müssen ERP-Lösungen benutzerfreundlicher werden, um allen Beteiligten schneller relevante Informationen für Verbesserungsansätze zur Verfügung zu stellen. [...]
Es klingt nach Science Fiction: Anfang des Jahres meldete der britische Konzern BAE Systems, dass sein Tornado mit einem Bauteil aus dem 3D-Drucker abhebt. Für den BAE 146 Regionaljet ist ein ähnliches 3D-gedrucktes Ersatzteil ebenfalls zertifiziert worden. Und als wäre das noch nicht Beweis genug, dass sich die Industrie mit neuen Technologien in einem grundlegenden Wandel befindet, experimentiert auch die NASA mit 3D-Druckern und plant, dass Astronauten eines Tages Ersatzteile direkt im All nachdrucken können. Möglich wird diese unglaubliche Entwicklung erst durch die Vernetzung und Intelligenz unterstützender Systeme.
Doch dass die NASA und den produzierenden Mittelstand in dieser Beziehung nicht viel verbindet, zeigt eine Studie der MPI Group: Noch sind die meisten Industrie-Unternehmen noch nicht ganz auf Spur, wenn es um Industrie 4.0 geht. Zwar wurden Fertigungsanlagen so konzipiert, dass Anlagenteile, IT-Systeme und Anlagenbediener digital miteinander kommunizieren. Doch handelt es sich um Einbahnstraßenkommunikation, die sich auf Aufgaben wie Prozesskontrolle, Bestandsverfolgung im Lager oder Materialnachschub begrenzt. Althergebrachte ERP-Systeme boten hier ausreichende Planungsfunktionen. Jetzt zeichnet sich sowohl auf der Ebene der Fertigungsanlagen als auch für ERP-Systeme ein Wandel ab: Moderne Anlagen reflektieren Kundenerwartungen an Qualität und Produktindividualisierung und erfordern eine höhere Dynamik, die auf eine schnelle Verbesserung von Produkten und Prozessen ausgelegt ist. Analog zu dieser steigenden Komplexität müssen ERP-Lösungen benutzerfreundlicher werden, um allen Beteiligten schneller relevante Informationen für Verbesserungsansätze zur Verfügung zu stellen.
NEUE ANFORDERUNGEN
„Eine höhere Benutzerfreundlichkeit von ERP-Systemen im Produktionsumfeld führt zu kürzeren Zykluszeiten, weniger Nacharbeit, einem verbesserten Qualitätsmanagement und einer höheren Produktionsausbeute“, stellt Marktbeobachter Louis Columbus fest. Der Autor, Journalist und Blogger schreibt unter anderem für das US-Magazin Forbes über Enterprise Software. „Wenn Produktionsmitarbeiter selbst messen und überprüfen können, ob ihre Arbeit die Kundenerwartungen erfüllt oder sogar übertrifft, steigt in der Regel sowohl die Motivation als auch die Qualität.“
Die MPI Group hat Verantwortliche in Unternehmen befragt, welche Bereiche und wie sie innerhalb der Fertigung regelmäßig auf Leistungsfähigkeit messen und überprüfen. Das Ergebnis: Initiativen für Verbesserungen sind gang und gäbe. Bereits in 82 Prozent aller Fertigungsanlagen wird eine der vielen Verbesserungsmethoden praktiziert – wie etwa Lean Manufacturing. Die Hürde: Unternehmen, die mit älteren ERP-Systemen arbeiten, können die nötigen Informationen schwieriger finden oder gar nicht erst zur Verfügung stellen. Moderne, benutzerfreundliche ERP-Systeme schaffen hier Abhilfe.
WIE BENUTZERFREUNDLICH IST IHR ERP?
Je besser Anwender mit einer Unternehmenssoftware vertraut sind und damit souverän umgehen, umso schneller treffen sie Entscheidungen zugunsten von mehr Produktivität. Benutzerfreundlichkeit bemisst sich vor allem aus der grafischen Benutzeroberfläche. Der Softwarehersteller Infor sieht in den folgenden vier Faktoren wichtige Indikatoren für die Benutzerfreundlichkeit einer ERP-Lösung:
- Ergonomisches Design: Social-Media-Applikationen wie Facebook machen es vor und haben damit neue Standards gesetzt: Wichtige Informationen findet man zentriert, links und rechts daneben gibt es Quellen und weiterführende Optionen. Dashboards und Kommunikationswerkzeuge sind so in die Oberfläche eingefügt, dass sie mit wenigen Klicks einen Mehrwert liefern.
- Benutzerführung mit Köpfchen: Zusätzliche Navigationstools bieten weitere Funktionen, ohne die Komplexität zu erhöhen.
- Rollenspezifischer Datenzugriff: Mitarbeiter können gemäß ihrer Rolle auf wichtige Daten nach dem Pull-Prinzip zugreifen, unabhängig von der Funktion, die die Daten nutzt.
- Schnelle Suchfunktionen: Voraussetzung für eine leistungsstarke Suche ist zunächst eine entsprechende Datenbasis. Moderne ERP-Systeme ermöglichen über offene Integrationslösungen, Daten aus verschiedenen Quellen heranzuziehen und sie für verschiedene Rolle bereitzustellen. Und wenn Unterhaltungen, Maßnahmen und Ergebnisse zudem in einer Social-Business-Applikation digital festgehalten und sofort getaggt werden können, gibt es zusätzliche Quellen, in denen gesucht werden kann.
Mehr zu Benutzerfreundlichkeit und ERP-Systeme können Sie im Infor-Whitepaper „Renditefaktor Benutzerfreundlichkeit“ lesen.
* Tanja Hossfeld ist Senior PR Manager EMEA bei Infor.
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