Apple zeigt auf der eigenen Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco mit iOS 6 die nächste Generation seines mobilen Betriebssystems. Der Nachfolger von iOS 5 erhält über 200 neue Funktionen. Hierzu zählen die integrierte Facebook-Funktionalität und der eigene Kartendienst. [...]
Apples neues Betriebssystem iOS 6 wird für das iPhone 3GS, iPhone 4, iPhone 4S, iPad 2 und dem neuen iPad sowie den iPod touch der 4. Generation angeboten werden. Wir haben die Keynote von Apple-CEO Tim Cook der Entwicklerkonferenz WWDC für Sie mitverfolgt. Lesen Sie nachfolgend eine Zusammenfassung der Neuigkeiten zum neuen Betriebssystem iOS 6, das Apple auf der WWDC in San Francisco vorgestellt hat:
- Systemweite Facebook-Integration in iOS 6. Wie bei der Twitter-Integration bei iOS 5 können beispielsweise Bilder aus dem Fotoalbum oder Links aus Safari oder Orte aus der Karten-App direkt auf Facebook gepostet werden. Auch die Kontakte von Facebook lassen sich nun synchronisieren.
- Seit dem ersten iPhone im Jahr 2007 nutzt Apple bei iOS Googlemaps als Kartendienst. Mit iOS 6 wechselt Apple nun zu einem eigenen Dienst bei der Karten App. Neu ist die Integration von Yelp und Infos zu Lokalitäten sowie Echtzeitverkehr. Außerdem gibt es nun eine integrierte Turn-by-Turn Navigation, die auch im Lockscreen arbeitet. Siri wurde ebenfalls in die neue Maps-App integriert, so dass nach Straßennamen oder Tankstellen gefragt werden kann. Desweiteren bieten die neuen Maps eine 3D-Flyover-Darstellung von bestimmten Städten.
- Siri erhält deutliche Verbesserungen laut Apple. Unter anderem kann es nun Sportergebnisse ausgeben oder beispielsweise aktuell laufende Filme in bestimmten Kinos anzeigen. So lässt sich auch nach Filmen mit bestimmten Schauspielern fragen, wie Apple vorführt. Die lokale Suche in Orten (Location based Services) funktioniert mit iOS 6 auch für Länder wie Deutschland statt nur in den USA. Siri gibt es mit iOS 6 auch für das neue iPad, nicht aber für das iPad 2.
- Die Funktion Eyes Free ist für den Gebrauch von Siri im Auto. Unter anderem wollen BMW, GM, Mercedes, Land Rover und Jaguar in den nächsten 12 Monaten einen Knopf „Eyes Free“ im Lenkrad integrieren, um mit dem iPhone via Siri sprechen zu können, ohne die Hände vom Steuer zu nehmen.
- Die Telefon-App bietet nun die Funktionen Reply with Message oder Remind me later. Wenn Anrufe beispielsweise in Meetings nicht angenommen werden können, so lassen sich vordefinierte Antworten auf Fingerdruck betätigen. Auch gibt es neu den Schalter Do Not Disturb, um die Nachtruhe des iPhones zu aktivieren. Beispielsweise werden so zwischen konfigurierbaren Uhrzeiten nur Anrufe von wählbaren Favoriten durchgelassen.
IOS 6 MIT MEHR CLOUD-SERVICES
- Safari erhält die Funktion Cloud Tab. Damit lädt Safari neue Tabs vom Desktop-Browser direkt auf das iPhone oder iPad. Dann gibt es eine Offline Reading List, um Inhalte herunterzuladen und ohne 3G- oder WLAN-Connect lesen zu können. In der Landscape-Ausrichtung gibt es bei Safari nun auch einen Vollbildmodus.
- Apple führt bei iOS 6 Shared Photo Streams ein. Damit lassen sich nun wählbare Fotos direkt mit bestimmten Freunden teilen. Bei neuen Fotos erhalten die Mitglieder des Streams eine Push-Notification.
- Über die Funktion Lost Mode von iOS 6 wird automatisch bei einem verlorenen iPhone eine vorher bestimmte Nummer gewählt, sobald es ein Finder anfasst und betätigt.
- Die neue Funktion VIP markiert im E-Mail-Client wichtige Nachrichten von definierten VIP-Kontakten und zeigt sie im eigenen Ordner VIP an. Außerdem gibt es in der E-Mail-App nun wählbare Signaturen für private oder berufliche E-Mails.
- FaceTime kann bei iOS 6 nun auch über das 3G verwendet werden. Bisher war die Videotelefonie auf WLAN beschränkt.
- In der neuen App Passbook lassen sich alle Tickets wie Boarding-Karten oder Ausweise zentral sammeln.
Apples iOS 6 wird im Herbst in der finalen Version verfügbar sein. Ab sofort gibt es für Entwickler die erste Beta-Variante des mobilen Betriebssystems. Vermutlich wird das finale iOS 6 zusammen mit dem dann erwarteten iPhone 5 vorgestellt werden.
* Der Autor ist Redakteur des deutschen TecChannel.
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