FAQ: Was Sie über den Device-as-a-Service-Trend (DaaS) wissen müssen

Ganz gleich, ob PCs, Smartphones, Tablets oder andere Geräte – Unternehmen suchen heutzutage immer mehr nach Möglichkeiten, den Kauf, die Verwaltung und das Entfernen von Unternehmenshardware auszulagern. [...]

Mithilfe von DaaS-Angeboten können Sie die Hardware Ihrer Firma immer auf dem neusten Stand halten (c) Pixabay.com

Es muss einen besseren Weg geben.

So lautet zumindest das implizite Versprechen sogenannter Service-as-Subscriptions, egal ob für Produktivitätstools (Office 265) oder In-The-Cloud-Rechenzentren (Amazon Web Services). Der Grundgedanke ist, die Verantwortung gegen eine nicht zu unterschätzende, monatliche Summe an Dritte abzugeben.

Auch der Erwerb von PCs und anderen Geräten wie Smartphones, Tablets und hybriden 2-in-1-Geräten durch Unternehmen wird auf ähnliche Weise von Händlern dazu genutzt, das Leasing-Modell zu erweitern, indem sie es mit anderen gewinnbringenden Diensten, typischerweise Lifecycle-Management, kombinieren. Dieser auf Erwerb und Management basierende Ansatz, der auch als „PC-as-a-Sercive“ (PCaaS) oder „Device-as-a-Service“ (DaaS) bekannt ist, ist gerade dabei Fuß zu fassen und wird sich, so die Expertenmeinungen, in den nächsten Jahren stark weiterentwickeln.

Doch was ist PCaaS nun eigentlich genau? Was beinhaltet es und welche Probleme könnte es lösen? Der folgende Artikel soll dabei helfen, die bekanntesten Fragen mithilfe versierter IT-Experten zu klären.

Was ist PC-as-a-Service bzw. Device-as-a-Service? Betrachten Sie es als eine Möglichkeit, PCs und / oder andere Geräte zu leasen, statt sie direkt zu kaufen. Andererseits ist es mehr als nur eine andere Art der Finanzierung.

PCaaS und DaaS beinhalten sogenannte Hardware-Lifecycle-ManagementServices – das Erwerben, Supporten und Entfernen von Geräten – sowie weitere ManagementServices. Diese umfassen wiederum ein vages, aber sehr breites Spektrum von Services wie zum Beispiel Helpdesks, Gerätesicherungen – häufig in einer Cloud –, Asset-Tracking, Reporting oder die Bereitstellung einer beliebigen Anzahl von Anwendungen in Bezug auf Sicherheit, Produktivität und anderen Kategorien.

Sind PCaaS oder DaaS Abonnements? Im Wesentlichen, ja.

Wie bei einem Abonnement – beispielsweise bei Office 365 – werden PCaaS-Verträge in der Regel als monatliche Zahlungen verrechnet (auch dann, wenn sie jährlich durchgeführt werden). Die Zahlungen erfolgen dabei natürlich pro Gerät oder pro PC. Mittlerweile wird es immer üblicher, dass solche Verträge den Unternehmen ermöglichen, PCs und andere Geräte im laufenden Betrieb hinzuzufügen oder aus dem Abonnement herauszunehmen. Das ist beispielsweise dann nützlich, wenn sie weitere Mitarbeiter einstellen oder noch mehr Verträge schließen wollen.

Inwieweit ist PCaaS nützlich für mich? Das ist eine sehr umfangreiche Frage – eine gute, aber eine umfangreiche.

Einige Unternehmen wollen ihre PC-Akquisitionen als einen alle X Jahre sehr beträchtlichen Investitionsaufwand (Capex) durch einen (monatlich) laufenden, operativen Aufwand ersetzen; andere wollen einfach nur so viel IT wie möglich outsourcen. Ähnliche Motive haben solche Unternehmen auch dazu veranlasst, von lokalen Servern und Programmen zu Cloud-basierten Diensten wie Azure und AWS (oder von einer lokalen Infrastruktur zu Office 365 und dessen Exchange-Diensten) zu wechseln. Die monatlichen Kosten pro Benutzer bleiben überschaubar und sind, weil sie sich erst im Laufe der Zeit ausweiten, gar nicht mal so schwer in die Budgetplanung zu integrieren.

Wieder andere wollen die Verlängerung von Hardware-Austauschzyklen umkehren – laut Gartner etwa drei bis vier Jahre für Notebooks, fünf für Desktop-PCs –, weil auf älteren Geräten Zuverlässigkeits- und Sicherheitsprobleme auftreten können. Manche PCaaS-Anbieter werben sogar damit, dass jüngere Mitarbeiter – sagen wir, Millenials – gar nicht für Firmen arbeiten wollen, die ihnen uralte digitale Tools zu Verfügung stellen, und dass solche Abonnements daher der richtige Weg seien, auf dem Laufenden zu bleiben.

Kann ich innerhalb eines PCaaS- oder DaaS-Deals Hardware jederzeit austauschen lassen? Normalerweise nicht, nein.

Ein großer Vorteil, mit dem PCaaS- und DaaS-Anbieter werben, ist ein kürzerer Austauschzyklus für Hardware, doch das exakte Timing dafür wird typischerweise über den Vertrag bestimmt. Zwei bis drei Jahreszyklen sind in der Regel üblich (Längere Austauschzyklen heben einige Vorteile dieser Abonnements auf).

Werden alle PCs und Geräte gleichzeitig ersetzt? Nein.

Die Ablaufpläne sollten flexibel genug sein, insbesondere dann, wenn sie einmal eingerichtet sind, damit Nutzungsdaten von integrierten Analysen dazu genutzt werden können, Personen bzw. Arbeitsgruppen zu identifizieren, die von einem kürzeren Zyklus profitieren würden. Eine Gruppe von Grafikern würde beispielsweise vom Einsatz schnellerer Prozessoren innerhalb eines beschleunigten Austauschplans profitieren.

Wer verhandelt solche PCaaS- und DaaS-Verträge? Zunächst einmal große OEMs (Original Equipment Manufacturers) wie Dell, Hewlett-Packard und Lenovo.

Das machte Sinn, da der schnellere Austauschzyklus von Hardware basierend auf Abonnements einen Großteil von PCaaS ausmachte. Computerhersteller waren am motiviertesten, solche Pläne aufzustellen, besonders dann, wenn die Lieferungen ins Stocken gerieten, sanken und Verbraucher ihre PCs immer öfter einfach aufgaben. (Autohersteller machen das gleichen, wenn die Verkäufe durch den Start von Leasing-Verträgen sinken, um die Produktionslinien in Betrieb zu halten).

Obwohl die oben genannten Anbieter bis heute die Hauptakteure bleiben, sind auch andere Firmen sehr interessiert daran, an der Aktion teilzunehmen. Microsoft zum Beispiel.

Das Komplettpaket „Microsoft Managed Desktop“, oder auch MMD, wird daher die üblichen Kleinigkeiten enthalten – wenngleich zurzeit noch beschränkt auf die eigene Hardware von Microsoft –, doch weil Microsoft auch das Betriebssystem zur Verfügung stellt, hat das Gerät durchaus einige einzigartige Stärken: Es läuft mit dem Windows 10s Update/Upgrade-Service und holt sich jede Menge Daten von Geräten, die das Betriebssystem mithilfe der obligatorischen Telemetrie ausführen.

Und damit? … hat Microsoft einen Vorteil gegenüber anderen Computerherstellern im Bereich der Geräteverwaltung durch PCaaS.

Telemetrie ist der Schlüssel, bestätigte Gartner-Analyst Stephen Kleynhans letzte Woche in einem Interview. Die Daten ermöglichen es Microsoft, PCs zu identifizieren, die die größte Chance haben, zweimal jährlich Feature-Upgrades und monatliche Sicherheitsupdates erfolgreich zu verarbeiten, was dem Unternehmen in Redmond, Washington, die nötigen Sicherheiten gibt, die Gerätewartung aus der Ferne zu verwalten. Konkurrenten könnten zwar einen ähnlichen Ansatz versuchen, doch ohne detaillierte Einblicke in den Zustand der jeweiligen Ziel-PCs könnte es schwieriger werden, Kundenanliegen zu erfüllen.

Was ist mit anderen Anbietern – zum Beispiel den üblichen Wiederverkäufern und Lösungsanbietern? Microsoft hat für Partner im PCaaS- / DaaS-Bereich Eröffnungen verkündet, doch das Ausmaß der Koordination der Partner untereinander war unklar. Einerseits: „Wir sehen großes Potenzial in unserem Partner-Ökosystem, die bestehenden Microsoft-365-Aktivitäten zu erweitern und neben MMD auch Geräte und Erfahrungen bereitzustellen“, beschrieb Bill Karagounis, ein Microsoft-Geschäftsführer, am 17. September in einem Firmenblog die Pläne des Unternehmens.

Später im gleichen Beitrag schrieb Karagounis jedoch, dass die Partner „eine Schlüsselrolle dabei spielen werden, MMD auf den Markt zu bringen und Kunden bei ihrem Übergang zu einem modernen Desktop-PC zu unterstützen“, sobald Microsoft das Programm erweitert. Es blieb jedoch unklar, ob das bedeutete, dass Wiederverkäufer und Lösungsanbieter MMD tatsächlich verkaufen könnten – wie Microsoft 365 – oder sie einfach nur einen Teil der Bein-Arbeit, wie das Platzieren und Entfernen von Geräten, übernehmen werden.

Verkauft Microsoft jetzt MMD? Nicht wirklich.

Obwohl Microsoft bereits „eine kleine Anzahl“ von MMD-Kunden in den USA und Großbritannien hat – und plant, Anfang nächsten Jahres nach Australien, Kanada und Neuseeland zu expandieren – hat Karagounis es so klingen lassen, als sei man noch dabei, das Programm zusammenzustellen. „Wir werden weiterhin von diesen ersten Kunden lernen und diese Erkenntnisse dazu nutzen, sowohl Microsoft 365 als auch MMD weiterzuentwickeln und zu verbessern“, schrieb er in seinem Blogbeitrag. „Von dort aus planen wir, in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 das Projekt auf einige andere Regionen auszuweiten.“

Welche Art von PCs wird bei einem PCaaS-Abonnement ausgegeben? Das hängt ganz davon ab.

OEMs bieten in der Regel nur eine begrenzte Anzahl von PC-Optionen an, statt dem Kunden die Auswahl ihres gesamten Inventars zu überlassen. So listet das Enterprise-Programm von Dell beispielsweise drei Notebooks und zwei Desktop-PCs auf, von denen jedes Produkt als „Workstation“ klassifiziert ist. (Die drei Laptops: Latitude 7490, XPS 13 und Precision 5530.)

Wie Microsoft erklärte, wird die MMD zunächst nur mit einer eigenen Surface-Hardware funktionieren.

Diese Begrenzung der PC– und Geräte-Auswahl ist aus mehreren Blickwinkeln gesehen sinnvoll – zum Beispiel aufgrund der Preisgestaltung des PCaaS-Anbieters. Doch die Auswahl trägt auch dazu bei, ein erfolgreiches Management sicherzustellen. Standardisierte und generische – oder relativ generische – Systeme machen das Management theoretisch weniger schwierig, was auch ein Grund dafür ist, dass IT-Abteilungen die Wahl der Mitarbeitergeräte auf die gleiche Weise angehen.

Die Auswahl an PCs wird immer wichtiger, je mehr Versprechen der Anbieter macht. Um Remoteupgrades und -updates durchzuführen, stützt sich das PCaaS-Programm von Microsoft „auf moderne Geräte, die unsere Spezifikation und die Laufzeit-Qualitätsanforderungen erfüllen.“ Mit anderen Worten: Nur die Modelle, die die Telemetrie regelmäßig angezeigt hat, aktualisieren ohne Probleme und laufen lange Zeit ohne Absturz oder unerwarteten Neustart.

*Gregg Keizer ist Senior Reporter bei Computerworld.


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